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Streit der WocheSind Inlandsflüge dekadent?

Heilig Abend einfach im Flugzeug nach Hause jetten. Das kann Zeit und Nerven sparen, ist aber umweltschädlich. Eine Flugsteuer könnte die allzu Bequemen aufhalten.

Nicht immer heben sie ab: vereiste Lufthansa-Maschine. Bild: dapd

Es ist schnell, bequem und obendrein auch noch ziemlich billig: Zu Weihnachten steigen sie in den Flieger und reisen in Nullkomma nichts in die Heimat zum Gänsebraten - keineswegs nur die Manager, sondern längst auch Studenten aus ganz Deutschland, die sonst gerne mal gegen schmelzende Polkappen demonstrieren.

Auch sie wollen sich ein wenig Komfort gönnen, weil sie Stress auf der Autobahn und böse Überraschungen mit der Deutschen Bahn fürchten. Zugleich wissen sie genau, dass sie so dem Klima mit Treibhausgasen einheizen.

Mit dem Flieger nach Lust und Laune durch das Land zu jetten war nie so billig wie heute - auch dank der Gesetzgebung: Bislang waren Flüge unbesteuert. Vom 1. Januar 2011 an wird damit Schluss sein. Dann müssen die Passagiere eine Ticketsteuer zahlen, auch um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Acht Euro soll soll die Steuer für Kurzflüge betragen. Das könnte einige potentielle Passagiere dazu bringen, sich gegen den Flug und für eine klimafreundliche Alternative zu entscheiden.

Die Grünen allerdings fordern, das Fliegen müsse den Geldbeutel noch viel stärker belasten. Große Fluggesellschaften dagegen wehren sich gegen die Steuer und sehen den "Luftstandort Deutschland" gefährdet. Air Berlin überlegt sogar, die Einführung per Verfassungsklage zu stoppen, wie das Unternehmen Ende November mitteilte.

Bild: taz

Was Politiker, Wissenschaftlerinnen und Prominente zu der Streitfrage sagen, lesen Sie in der sonntaz vom 18./19. Dezember 2010. Ab sofort mit noch mehr Seiten, mehr Reportagen, Interviews und neuen Formaten. Die sonntaz kommt jetzt auch zu Ihnen nach Hause: http://https//www.taz.de/zeitung/abo/wochenendabo_mailing/per Wochenendabo.

Nicht alle steigen aus reiner Freude am Fliegen in die Maschinen: Immer mehr Menschen sind gezwungen, ein hochmobiles Leben zu führen. Kaum jemand hält sich heute noch permanent am selben Ort auf. Familie und Freunde wohnen verstreut im ganzen Land und wollen besucht werden.

Die Befürworter von billigen Kurzflügen argumentieren damit, dass diese die Wirtschaft ankurbeln, dass Kurzflüge eine ganz neue Form von Mobilität ermöglichen, eine, die von der westlichen Leistungsgesellschaft längst als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Die FDP etwa würde Inlandsflüge gern von der Steuer ausnehmen, um Mehrbelastungen bei Berufspendlern zu verhindern.

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56 Kommentare

 / 
  • FF
    Fabian Frank

    Jaja, die "dekadenten" Vielflieger. Als ob 12h im Flugzeug ein Vergnuegen sind. Ueber die Notwendigkeit von Inlandsfluegen kann man streiten Stuttgart->Berlin->Stuttgart bekommt man bei Air Berlin eben fuer die Haelfte des Preises eines regulaeren Bahntickets, schneller ist man sowieso und beide Transportmittel sind aehnlich "berechenbar". Mittlerweile steht ja auch die Bahn bei Schnee und anstatt 10 Minuten auf dem Rollfeld wird man die vollen 6h Fahrzeit gekocht. Warum also Bahn fahren?

     

    Die Staffelung der Flugsteuer ist einfach nur ein Witz. Fluege fuer die es Alternativen gibt (z.B. Inland oder Europa) werden gering besteuert. Bei einer Preisdifferenz von ueber 100€ treiben mich 16€ nicht zum Bahnfahren. Leute die aber keine realistische Alternative haben (z.B. Fernost, Amerika) werden voll zur Kasse gebeten. So darf ich dann ab Januar fuer jeden Famillienbesuch den ich mit meiner Freundin mache 180€ Steuern abdruecken, das sind ueber 10% des Ticketpreises. Nunja, ich werde in Zukunft dann einfach ueber Zuerich statt Frankfurt fliegen, das macht kaum einen Unterschied fuer Sueddeutsche.

  • B
    Bahnfahrer

    Ich frage mich immer warum es in Deutschland zum guten Ton gehört auf die Bahn zu schimpfen. Schon mal im Grossbritanien oder den Staaten Zug gefahren?

  • VN
    Vorname Nachname

    Offenbar wollen einige Leute ihr Gewissen beruhigen, indem sie hier waghalsige Behauptungen über Auslastung und Emissionen in die Runde werfen.

    Hier gibt's belegte Zahlen zum Vergleich der Verkehrsmittel: http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/verk_co2_fernverkehr.pdf

     

    Und hier zur Legende vom 3-Liter-Flieger: http://www.robinwood.de/german/verkehr/fg/Die%20Legende%20vom%203-Liter-Flieger.pdf

     

    Es geht im Übrigen nicht um Dekadenz. Es geht darum, dass selbst im Billigflieger die Leute sagen werden "Ja wir müssen dringend etwas für den Klimaschutz tun!", diesen Widerspruch ihres Handelns aber nicht sehen (wollen). Es geht darum, Erkenntnisse in persönliches Handeln umzusetzen.

    Davon abgesehen muss tatsächlich die Besteuerung so gestaltet werden, dass sämtliche Kosten, auch die externen Kosten, nach dem Verursacherprinzip gestaltet werden. Momentan zahlt die Allgemeinheit für diese Kosten, die die Fliegenden verursachen. Hier gibts weitere Infos: http://www.germanwatch.org/rio/flufly03.pdf

  • S
    Sebastian

    Fur kurze Distanzen ist die Bahn doch die wesentlich komfortablere Lösung.

    Bsp.

    Aachen -> London

    Flug: ~15€ + An-/Abfahrt Flughafen

    1h von Aachen Hbf -> Düsseldorf Flughafen

    mind. 1h vor Abflug da sein -> Gepäckabgabe -> Securitycheck -> Warten aufs Boarding

    90min Flug -> Aufs Gepäck warten

    60-90min nach London Innenstadt

     

    Bahn: ~60€

    Aachen Hbf einsteigen -> Lesen -> Lesen -> 4h später ausgeruht in London Zentrum ankommen.

     

    Wer wählt da das Flugzeug?

  • DB
    Der Bär

    Rettet uns vor den Klimarettern!!!!

     

    das hier unter dem deckmantel des klimaschutzes versucht wird irgendwelche absurden steuern zu rechtfertigen dürfte ja wohl klar sein.

     

    zum thema bahn und umweltfreundlichkeit. keine ahnung wann die bahnbefürwortet das letzte mal in einem ice saßen, aber subjektiv schätze ich die auslastung auf 30%, was dazu führt das der klimausstoß pro person um ca. das 3 fache ansteigt...fairer weise muss man dazu sagen, dass ein flugzeug auch oft nicht ausgebucht ist, aber 90% ist keine seltenheit.

     

    wenn man sich auf die deutsch bahn verlässt, dann ist man verlassen...

     

    warum kann der deutsch staat nicht einfach sagen:"kassen sind leer, wir möchten neue einnahmequellen erschließen?". aber nein klimaargument tut es ja auch... als ob der einnahmen der flugsteuer in den klimaschutz fließen werden...

  • O
    ole

    @AlexsZander

    "Apologeten des freien Marktes in dieser Runde, seien sie nun von Flugzeuglobby gekauft..."

     

    Bisschen mehr Niveau bitte.

  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    Ich frage mich generell, wozu man fliegen muss. Es gibt so viele Alternativen.

  • RG
    Rex Gildo

    Was soll an einem Inlandsflug dekadent sein?

     

    Dekadent ist, anderen vorschreiben zu wollen, wie sie von A nach B zu kommen haben.

  • P
    Passanger

    Na ja, ein freier Markt mit freier Entscheidung und der Konkurrenzkampf findet nunmal oft schwerpunktmäßig auf dem Preis statt (und wenn dann noch Zeitersparnis hinzu kommt gegenüber der unflexiblen, oft unzuverlässigen Bahn...). Allerdings, so lange Flugbenzin unbesteuert bleibt besteht eien gewisse Wettbewerbsverzerrung gegenüber anderen Verkersmitteln, die ihren Treibstoff versteuern müssen. Ob mit Kerosinsteuer die (Inlands)-Flüge dann immer noch günstig wären? Stellt sich also die grundsätzliche Frage: Sind flüge einfach zu billig oder die Bahn einfach zu teuer???

  • D
    davidly

    Die Fluglinien sind schon lange befreit von denen, was die Bahn immer bezahlt hat. Nämlich Öko- und Rohstoffsteuern. Sinnvoll wäre dies andersrum. Aber die Flugindustrie ist einfach mächtiger. (Woher kommen die Bahn Chefs nochmal?)

     

    Entweder sollten wir die Bahn entlasten, oder die Fluglinien direkt belasten. Dann könnten wir es diese die Entscheidung überlassen, wie sich dafür bezahlen lässt.

  • A
    AlexsZander

    Ein Wort an die Apologeten des freien Marktes in dieser Runde, seien sie nun von Flugzeuglobby gekauft oder auch tatsächlich von dem überzeugt was sie schreiben:

     

    Den Skeptikern des Flugverkehrs wird hier vergeworfen, dass sie ja krank und antiliberal wären, weil sie verlangen, dass Flugreisen eingeschränkt werden und dass das die Freiheit des Individuum beschränken würde.

     

    Ich dagegen sage, dass jede gebuchte Flugreise die Freiheit zukünftiger Generationen einschränkt, indem sie nämlich das Klima zerstört, zukünftiger Menschen ihrer materiellen Lebensgrundlage beraubt und damit die Grundlagen um ein Lagen in Freiheit zu führen.

    Freilich ist es eine Einschränkung unserer Freiheit wenn wir auf Flugreisen verzichten, aber ist es nicht auch eine Einschränkung von Freiheit, wenn in einigen Gegenden der Welt die Temperaturen auf deratige Höhen steigen werden, dass das Leben in nicht-temperierten Räumen unmöglich wird oder ist es nicht auch eine Einschränkung der Freiheit wenn das Ackerland in Afrika zu einer Ödnis wird, die Menschen nicht mehr ernähren kann und sie gezwungen sind aus dem Land ihrer Vorväter zu emigrieren.

    Die Beispiele mögen vielleicht übertrieben klingen, aber es sind reale Szenarien über die Folgen des Klimawandels, die vereinzelt schon heute zu finden sind.

    Um auf ein mein erstes Beispiel nochmal zurückzukommen: Schon heute gibt es in Indien Städte, in denen Tagsüber zu bestimmten Jahreszeiten es 50 °C im Schatten sind. Man sieht dort wie sich die Bevölkerung in 2 Teile spaltet. Diejenigen die es sich leisten können in temperierten Räumen und Fahrzeugen sich fortzubewegen und die anderen denen meist nichts anderes übrig bleibt als unter der Hitze zu leiden. So sehr, dass sie kaum mehr in der Lage sind noch irgendwie aktiv tätig zu werden. Ist das etwa keine Einschränkung von Freiheit?

     

    Die Freiheit des einen hört da auf, wo die Freiheit des Anderen anfängt. Ein Satz den sicher alle, die sich auf den Boden der Werteordnung des Grundgesetzes bewegen, unterschreiben würden. Es muss jetzt nur noch beginnen, dass allen die Folgen ihres Handelns klar werden. Nicht nur für Menschen innerhalb von Deutschland und nicht nur für jetzt lebende Menschen auf der Erde. Sondern für alle Menschen jetziger und zukünftiger Generationen auf der ganzen Erde. Dann wird sehr schnell klar, dass das Fliegen wie wir es heute tun moralisch nicht vertretbar ist.

  • O
    ole

    Innlandsflüge sind nicht dekadent sondern eine logische Konsequenz des menschlichen Handelns 400 Jahre nach der Einführung der Postkutsche.

    Selbstverständlich sind sie nicht besonders umweltfreundlich. Unser ökonomisches System läßt es derzeit aber nicht zu, daß ALLE Menschen Umweltbewußtsein als entscheidendes Kriterium ihres Tuns in den Vordergrund stellen können. Zumindest nur bis zu einem gewissen Maß.

    Ich kann es. Ich bin aber auch selbständig und habe keinen Chef, der mich am Abend anrufen könnte, um mich für den nächsten Morgen nach Stuttgart zu bestellen. Und daß alle Geschäftsleute nur der Spesen und der schönen Hotels wegen auf Videokonferenzen verzichten, ist ausgemachter Blödsinn.

     

    Die Bahn ist auch nicht generell zu teuer, wie einige hier schrieben. Oftmals ja. Aber es gibt auch haufenweise Angebote, bsw. 500km - erster Klasse inklusive Reservierung, Top Service, mobile Speisen und Getränke, sauberes Abteil usw für 45 €. Um auf diesen Preis zu kommen, benötigt man für ein 24-Stunden Mietwagen von europcar inklusive der Spritkosten schon einen zweiten Mitfahrer.

    Nur komischerweise sind diese Züge oft nur halbvoll, während sich die Fahrgäste in dem vermeindlich schnelleren und deutlich hochpreisigeren ICE überlaufen. Also entweder spielt die angenommene Reisezeit doch eine größere Rolle, als viele das hier sehen oder aber die Leute finden diese Angebote nicht.

     

    Aber was ist die Alternative zum Flieger für Leute, die bequem und schnell reisen möchten?

    Die Bahn in ihrem jetzigen Zustand zumindest nicht. Sie ist einfach zu langsam. Verspätungen pro Zug, die andere Eisenbahngesellschaften mit all ihren Zügen noch nicht einmal pro Jahr einfahren. Pannen, die man in der heutigen Zeit für nicht mehr möglich gehalten hatte.

    Und ohne Konkurrenz durch verschiedene Anbieter bzw. Gesellschaften beim Fernverkehr wird sich da wohl nichts ändern.

    Ein ICE, der von Berlin nach München 6 h bis 6.30 h benötigt und 8 Zwischenhalte, unter anderem in Bitterfeld oder Naumburg macht, das Ticket für 120€ ist keine Konkurrenz für einen einstündigen Flug.

     

    Ein vom Nahverkehr getrenntes und für zukünftige EDS bzw. EMS Technologien kompatibeles Hochgeschwindigkeitsnetz könnte eine Alternative sein. Man muß nicht jedes Kuhkaff ansteuern. Dafür bleiben ja die althergebrachten Verbindungen. Ein Flieger von Berlin nach Köln macht auch keine Zwischenlandung in Bielefeld. Die wichtigsten Großstädte bzw. Metropolregionen könnte man miteinander verknüpfen.

    Die Investitionen sind nicht gering, dafür müssen auch Bäume und Feldhamster-Reviere weichen, was Naturschützern natürlich gegen den Strich gehen wird. Aber okay.

    Meines Erachtens wäre das auch eine Alternative zu einigen Autobahnstrecken. Und bei entsprechender Auslastung könnten sogar die Ticketpreise den Innlandsflügen Kunkurrenz bieten.

  • U
    Udo

    Wenn jemand aus dem Rheinland oder aus Bayern in Berlin ein Studium aufnimmt, dann ist es doch wohl selbstverständlich, dass er höchstens in den Semesterferien nach Hause fährt. Für ein Wochenende oder drei Weihnachtstage eben mal nach Hause fliegen.....?

    Das ist einfach nur krank!

     

    Bei den Geschäftsreisenden ließe sich auch viel einsparen, wenn man die Möglichkeiten von Telefon- und Videokonferenzen konsequent nutzen würde. Aber nein, das schöne Hotel, die Spesen, Restaurantbesuche auf Kosten der Kunden und so einiges mehr. Darauf wollen sie nicht verzichten.

  • U
    Udo

    Kurze Distancen mit dem Flugzeug zurückzulegen ist natürlich dekadent. Aber Sonntags mit dem Auto zum Bäcker fahren, ist es nicht weniger. Unsere Lebensweise ist dekadent. Da kann man nicht die Kurzstreckenflieger an den Pranger stellen. Da kann sich jeder an seine eigene Nase fassen. Solange die Bahn weiter die Preisschraube nach oben dreht und das Fliegen so kostengünstig bleibt, wird sich nicht viel ändern. Auch eine zusätzliche Steuer wird die Menschen nicht vom fliegen abhalten. Die Bahn muss attraktiver werden. Und nicht nur für gut verdienende Menschen.

  • G
    Gerald

    Im öffentlichen Dienst ist man verpflichtet eine günstige Lösung zu buchen. Beispiel: Köln-Friedrichshafen, entweder die Bahn mit x-mal umsteigen und dann benötigter Hotelübernachtung oder einen Tagesausflug mit dem Flieger, 2 Linien machen hier Konkurrenz. Wie der Preis zustande kommt ist zweitrangig.

     

    Die Bahn baut demnächst und so dauert Köln-Berlin demnächst eine Stunde länger, nämlich 5. Dafür bucht man dann erste Klasse, vermisst wegen Wetter seinen gebuchten Platz im nichtvorhandenen Triebwagenteil und freut sich für 200 € (BC 25 mit Sparpreis)im völlig überfüllten verbliebenen ICE-Teil stehen zu dürfen. Oder man fliegt mit Sitzplatzgarantie.

     

    Es gibt innerdeutsche Strecken, auf denen die Bahn nicht konkurrenzfähig ist. Und private Konkurrenz ist quasi nicht vorhanden im Fernverkehr. Ich sehne die Zeiten zurück, als die Bahn mit dem Metropolitan und viel Service Köln - Düsseldorf - Essen (dann Non-Stop) nach Hamburg fuhr.

     

    8 € halten mich nicht ab die sinnvollen innerdeutschen Strecken weiterhin mit dem Flugzeug zu erledigen. Wäre die Gebühr jedoch höher, würden sich Flughäfen wie Basel, Maastricht und Salzburg freuen. Wenn ein Rosenheimer nach Hamburg will und von Salzburg fliegt (näher dran), wird das dann innerdeutsch?

  • V
    vic

    @ von Linke = Heuchler

     

    Bevor du dich eingemischt hast, sind wir hier ohne Beleidigungen klargekommen.

    Am Besten du fliegst weg und bleibst dort.

  • V
    vic

    @ Florian

     

    da sagst du was. Fliegen ist definitiv zu billig!

  • F
    Flieger

    Ihr seid alle so lächerlich!!! Euer Problem is wieder einmal, das wir in nem freien Land leben, wo Menschen frei entscheiden dürfen. Deswegen flieg ich Donnerstag die 680 km von Wien nach Berlin in einer Stunde statt gute 10 Stunden in nem Zug zu sitzen.

     

    Habt ihr mal überlegt, wieviel Emissionen entstanden sind, während ihr diesen Artikel gelesen habt. U.a. euer Computer, der Server auf dem die Seite liegt und und und... Da würden euch die Ohren schlackern!!!

  • A
    AlexsZander

    Inlandsflüge sind dekadent, aber auch das Fliegen an sich muss eine Ausnahme werden, wenn wir es ernst damit meinen den Klimawandel zu stoppen. Um den Klimawandel auf zwei Grad muss bis 2015 die weltweite Emission von Treibhausgasen stabilisiert und von da an bis zum Jahr 2050 um 90% reduziert werden. Zwar sind die momentane Anteile des Flugverkehrs an der Gesamtemission von Treibhausgasen noch gering, aber er bleibt der Wirtschaftssektor mit den größten Wachstumspotentialen bei der Emission von Treibhausgasen. Gleichzeitig ist das Fliegen bereits heute das individuell klimaschädlichste was eine einzelne Person tuen kann. Ein Verweis auf die Politik oder ein tadelnder Blick auf Schwellenländer wie China, welche mit atemberaubender Geschwindigkeit ihre Industrialisierung nachholen, kann dabei keine Entschuldigung für die individuellen Klimasünden sein. DIe Herausforderungen sind zu groß und es steht gleichzeitig zu viel auf dem Spiel, um sich mit Schuldzuweisungen aufzuhalten.

    Der Verzicht auf das Fliegen mag dabei zwar eine Einschränkung der individuellen Freiheit sein, aber nur ein derartiger Verzicht kann für die Zukunft Freiheit und soziale Gerechtigkeit sichern.

  • P
    Pat

    @ David:

    Stimme dir in vielen Punkten zu.

     

    @ Julia:

    ??? So viel Hass? Mal von einem Piloten veräppelt oder sitzengelassen worden???

     

    Aber, mal abgesen von all dem, und eine 8€ Steuer juckt mich überhaupt nicht. Wenn ich hier aber lese Inlandsflüge sollten verboten und illegal sein, dann muss ich mir echt an den Kopf greifen. Wie viele Berufgruppen sind drauf angewiesen? Ich nicht, ich würde mich einfach in meiner Freiheit beschnitten fühlen. Ich lasse mir doch nicht verbieten Samstag morgens, gemütlich spontan übers WE in 1,5h von Frankfurt nach Hamburg zu fliegen. Mit bissel Glück für 50-60€.

    "Alternative" Bahn: Unpünktlich, dreckig, stickig, Fahrtzeit, Zwischstopps, Preis, etc.

    Spontan? Na ja...

    Zudem bin ich im Flieger noch nie von Jugendlichen, deren IQ nicht höher als Zimmertemperatur ist, bepöbelt worden, oder von betrunkenen Fussballfans in den, zugegebenermaßen, irgendwie lustigen, Schwitzkastenkreis der Sieger aufgenommen.

    Für mich ist die Bahn einfach toter als tot, zumindest in Deutschland.

    Mit dem Auto dauerts einfach zu lang.

     

    Und es gibt hunderte Beispiele. Inlandsflüge, drauf angewiesen oder nicht, bedeuten Freiheit zu der es oft einfach keine Alternative gibt. Und kommt mir bitte keiner mit Fahrgemeinschaften. Lächerlich.

     

    Inlandsflüge dekadent? Oft vielleicht? Ich bin aber nicht blöd und lass mir mein Leben komplett vom Umweltschutz/ Klimaschutz diktieren. Dafür ist das Leben echt zu kurz und der Geist zu frei.

     

    Allein unter total Spaßbefreiten, Weltfremden, militanten Hardcore-Grünen.

    Irgendwie gruselig...auch hier...

  • A
    Aurora

    @ Daniel:

     

    Ja, man muss es wohl hinnehmen. Oder haben Sie einen Vorschlag, was man dagegen tun kann?

    Als Unternehmensberaterin kann ich Ihnen sagen, dass es durchaus nicht die Regel in dieser Branche ist zu Last-Minute Terminen durch die Gegend zu "jetten" um an vermeintlich sinnlosen Meetings teilzunehmen. Wenn möglich werden Meetings über Videokonferenz, Telefon oder Onlinemeeting durchgeführt; Kurzstrecken werden mit der Bahn gefahren - schon allein die Kosten die durch Flüge entstehen unterstützen dieses Verhalten! Und unter uns: Nach einem 16 Stunden Tag (selbstverständlich Reisezeiten nicht inbegriffen) geht einem das Prestige sonstwo vorbei!

     

    Umweltschutz beginnt mit Individualverhalten, da stimme ich Ihnen zu! Jedoch kann so auch jedes Individuum entscheiden, ob es an Weihnachten seine Familie sehen will oder nicht. Es genügt jedoch nicht, wenn Umweltschutz mit Individualverhalten beginnt und dort aufhört, er muss mit Kollektivverhalten weitergeführt werden!

    Denn jeder der einmal oder mehrmals pro Jahr in den Urlaub fliegt, oder täglich mit dem Auto zur Arbeit fährt trägt nicht zum Umweltschutz bei, nur weil er Weihnachten zu Hause bleibt oder einen Job hat, bei dem er wie vor 100 Jahren immer im gleichen Nest sitzen bleiben kann.

  • SB
    S. Boca

    Kurzstrecke fliegen ist eine klimapolitische Katastrophe, weil unnötig subventioniert! Warum wird der Ausbau des Schienenverkehrsnetzes nicht entsprechend gefördert?

     

    Abgesehen davon ist z.B. die Strecke Hannover-München mit etwas über 4h im ICE zeitlich fast ebenso lang wie der Flug (inklusive füher Anreise zum Flughafen, Sicherheitskontrollen, 'Taxi' auf der Rollbahn, Flugzeit, 'Taxi', Auschecken, Abreise vom Flughafen), und wesentlich komfortabler (Stichworte: aufstehen und herumlaufen, Beinfreiheit, etc.).

     

    Und der Flugverkehr ist von Wetterschwankungen (besonders im Winter) ebenso betroffen wie Bus und Bahn.

  • BB
    Berthold Blank

    Natürlich leben wir im Überfluss. Aber nur so können wir so günstig leben, wie wir es tun. Früher war alles teurer, weil es einen höheren Wert hatte. Heutzutage leben wir in einer Überflußgesellschaft, nicht, weil es uns Spaß machen würde, sondern weil wir finanziell dazu gezwungen werden durch falsche Preispolitik seitens der Konzerne, nicht des Finanzministers. Wahr ist bei aller Kritik: Fliegen ist das ökologisch sinnvollste Transportmittel. Statt dessen sollte man keine Lebensmittel aus China kaufen, die auch direkt um die Ecke angebaut werden. Wer das ganze Jahr CO2 bewusst einkauft, und das muss nicht teurer sein, der kann auch beruhigt Weihnachten nach Hause fliegen, wenn nötig.

  • F
    Florian

    Allermeistens ist Fliegen um ca. 50 bis 100% günstiger als Bahnfahren, selbst auf kürzesten Strecken.

    Ich kenne wenige Studenten, denen es möglich ist, aus Gutmenschentum freiwillig den doppelten Preis zu zahlen....

  • D
    Daniel

    @David:

     

    - "Korrigiere mich wenn ich das falsch bewerte aber sollte bei riesigen Distanzen, geraden Strecken, wenigen Stops etc. die Energiebilanz nicht eigentlich sogar besser sein als das typische europaeische und deutsche Transport Muster??"

     

    ja, deswegen ja auch mein Argument, dass die genannte Studie für US-Verhältnisse bessere Umweltbilanzen des Fliegens produziert. Innerhalb Deutschlands zu fliegen macht dahingegen wohl weniger Sinn, ökologisch betrachtet. Wie ein anderer Kommentar schreibt: gerade beim Start wird viel CO2 freigesetzt. Auf kurzen Strecken wie in Deutschland dürfte die Bilanz darum wesentlich schlechter sein als in den USA. Die ineffizienten Schienennetze/Züge dort tun dann ihr Übriges, um Fliegen als ökologischer erscheinen zu lassen.

     

    - "Warum ist es opportun das Fliegen zu verdammen (...) andererseits aber in rauen Mengen Fleisch zu konsumieren, Wasser aus Plastikflaschen zu trinken, Textilien aus China aus dem Discounter zu kaufen statt lokal etc... schon etwas heuchlerisch oder?"

     

    das sehe ich genau so! Es bedarf einer ökologischen Bewusstseinsänderung, die all diese Aspekte mit in Betracht zieht. Jeder Einzelne kann in vielen Bereichen bei sich selbst ansetzen, anstatt z.B. darauf zu hoffen, dass neue Technologien ein Allheilmittel darstellen. Die sind Teil des Gesamtpakets, aber auch nicht mehr.

  • S
    sara

    Die Frage, ob Inlandsflüge dekadent sind ist eine Frage nach Werten (was ist wichtiger, Umwelt oder Famile oder Job?). Darüber will ich gar nicht urteilen. Aber sie sind eindeutig zu billig, weil nicht die gesamten Kosten einberechnet sind. Das ist Marktversagen und deshalb wird zu viel geflogen. Ich kenne mich mit CO2-Bilanzen nicht aus. Aber als alternative das Auto zu empfehlen, finde ich fragwürdig. Hier um Stuttgart ist viel Verkehr auf der Autobahn und es sitzt meist eine einzige Person hinterm Steuer, immer häufiger eines Geländewagens. Dann schon eher Bahn. Bei kurzen Strecken lohnt es sich wegen der "Gesamtreisezeit" wohl kaum das Flugzeug zu nehmen. Von Stuttgart nach Berlin aber schon. Mit der Bahn braucht z.B. 15, 16 Stunden und zahlt trotzdem noch deutlich mehr. Von daher auch die vielen Studenten im Flugverkehr. Da stimmt doch irgendwas nicht. Wenn man für's Fliegen den "wahren" Preis zahlen müsste, überlegte sich jeder 2x, ob er wirklich fliegen muss...

  • V
    vic

    Ja, sind sie.

    Wenn der Ticketpreis die Sauerei abdecken würde die ein Flug anrichtet, wäre ein Inlandsflug noch immer Luxus, aber immerhin relativ klimaneutral.

    Dann wäre auch die Bahnalternative nicht teurer.

  • D
    Daniel

    @Aurora:

     

    um Ihre zugespitzte Frage mal eben so spitz umzuformulieren: muss man denn hinnehmen, dass "Manager/Unternehmensberater/und wer sonst noch so häufig fliegt", last-minute Termine kreuz und quer im Land und international wahrnehmen? Können diese nicht auf Telefonkonferenzen, Videoschaltungen und, ja auch das, vorrausschauendes Planen Ihrer Verpflichtungen, verwiesen werden? Und sind nicht genau das die Leute, für die die Preisfrage noch die geringste Rolle spielt - die also auch einen vernünftigen Preis für Ihre so wichtigen Flüge bezahlen können?

     

    Und was die weihnachtlichen Familienbesuche angeht: Urlaubstage mag es wenig geben, schön ist das natürlich nicht. Da wird man doch mal fliegen dürfen! Dies ist genau die Haltung, die in dem Artikel sehr treffen widergegeben wird: fliegen mag ökologisch schädlich sein, aber deswegen verzichten wir doch nicht auf unseren (vermeintlichen) Lebensstandard! Genau hier braucht es ein Umdenken. Umweltschutz beginnt mit unserem Individualverhalten.

  • D
    David

    @Daniel

    Korrigiere mich wenn ich das falsch bewerte aber sollte bei riesigen Distanzen, geraden Strecken, wenigen Stops etc. die Energiebilanz nicht eigentlich sogar besser sein als das typische europaeische und deutsche Transport Muster?? Jedes Dorf ein Bahnhalt, Autobahnen mit staendig wechselnden Tempolimits etc... das sind Faktoren die die Studio meiner Ansicht nach noch um ein vielfaches Mehr hier anwendbar machen wuerden (muesste natuerlich belegt werden).

     

     

    Die Fliegerei hat keine Lobby in Deutschland, zumindest nicht im Vergleich zu Bahn und Strassenverkehr. Es wird nicht aufgrund korrekter Fakten diskutiert (vergleichbare Auslastung, vergleichbarer technlogischer Stand etc.) was eine fruchtbare Diskussion sehr erschwert.

     

    Zur Preispolitik denke ich, dass die Bahn zwingend billiger sein sollte. Transport sollte schon angemessen bezahlt werden bei natuerlich guter Gegenleistung. Bei der Forderung nach gleicher Besteuerung wuerde ich sofort zustimmen wenn auch gleiche direkte Subventionen fliessen...

     

     

    Interessant ist fuer mich allerdings die Frage warum bei einem Anteil am weltweiten CO2 Ausstoss von, je nach Studie, 1,x bis 10% man sich auf diese Minderheit konzentriert und nicht vielmehr um Verursacher kuemmert die wirklich signifikant zur Klimaerwaermung beitragen! Warum ist es opportun das Fliegen zu verdammen (boese Geschaeftreisende und boese dekadente Menschen die lieber 1h statt 5h Reisen!!), andererseits aber in rauen Mengen Fleisch zu konsumieren, Wasser aus Plastikflaschen zu trinken, Textilien aus China aus dem Discounter zu kaufen statt lokal etc... schon etwas heuchlerisch oder?

  • A
    Alain

    Die Ticketsteuer ist bezogen auf Inlandsflüge eine Fehlsteuerung: die ökologische Belastung ist ähnlich, egal ob 150km Luftlinie von München nach Nürnberg zurückgelegt werden oder 750km nach Hamburg: der Start frisst besonders viel Treibstoff.

  • A
    Aurora

    Hier werden doch unterschiedliche Dinge in 1 Topf geworfen:

    - Als berufsbedingter Dauerflieger hat man (wie ich aus eigener Erfahrung weiß) einfach oft keine Alternative um an Terminen Teilnehmen zu können - man hat schlichtweg keine andere Wahl. Außer die, sich einen anderen Job zu suchen. Aber mal ehrlich: kann man von allen Managern / Unternehmensberatern / und wer sonst noch so häufig fliegt erwarten, sich einen anderne Job zu suchen? Ich denke NEIN!

    - der 2. Punkt ist das "Weihnachtsreisen". Auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung, dass es bei einer stark beschränkten Anzahl an gewährten Urlaubstagen, wie es zwischen den Feiertagen immer mehr Praxis ist, ohne Flugzeug quasi unmöglich wäre, die Familie bei einer Entfernung von rund 800 km quer durch Deutschland zu besuchen.

     

    Flugzeuge und das allg. fliegen sind schlecht für unsere Umwelt. Aber nur, weil wir es schlecht finden, können wir die Tatsache nicht ignorieren, dass es für viele mittlerweile zum Alltag gehört.

     

    Umweltsteuer auf Flugtickets? gerne - für Urlaubsreisen, Pauschaltouristen, etc. Warum sollten Pendler noch mehr belastet werden?

     

    Vllt sollte man vielmehr an einer umweltschonenderen Technologie des Fliegens feilen!

     

    Und P.S.: wer schon einmal in einem überfüllten Zug auf einer Hauptverkehrsstrecke zu einer Hauptverkehrszeit saß, wünscht sich garantiert nicht, dass hier auch noch diejenigen zusätzlich mitfahren, die zur gleichen Zeit im Flugzeug reisen!

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    "Die Befürworter von billigen Kurzflügen argumentieren damit, dass diese die Wirtschaft ankurbeln, dass Kurzflüge eine ganz neue Form von Mobilität ermöglichen, eine, die von der westlichen Leistungsgesellschaft längst als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Die FDP etwa würde Inlandsflüge gern von der Steuer ausnehmen, um Mehrbelastungen bei Berufspendlern zu verhindern."

     

    Es gibt "Argumente", die sind so strohdumm, dass es schwer fällt die Contenance zu bewahren.

    1. "billig" ist immer teuer für irgendjemanden. Diese Erkenntnis wird sich bei Schnäppchenjägern und Vorteilnehmern nie durchgesetzen.

    2. "billige" Kurzflüge sind eine Chimäre. Entweder der Staat subventioniert den Wahnsinn oder die Kosten werden "verschoben" z. B. auf die Umwelt oder die Steuerzahler.

    3. Interessant ist, wie verlogen die Freimarktapologeten sind. Was denn nun: Bin ich für den "freien" Markt oder dagegen? Selbst wenn ich dafür wäre, hieße das: marktgerechte Preise können im Flugverkehr nie "billig" sein. Marktgerechte Preise, die alle Kosten einbeziehen, brächten den zumindest den Kurzstreckenflug morgen zum Erliegen.

    4. Wer die Wirtschaft "ankurbeln" will, hätte dazu andere Möglichkeit, die werden nicht beschritten, weil sie den neoliberalen Ideologen nicht in Herrschaftskonzept passen. Aktuell wird die Wirtschaft durch Rüstungsexporte "angekurbelt". Ist ja auch ein Weg. Man kann auch Unfälle produzieren, die "kurbeln" die Wirtschaft auch an.

     

    Einfach nur krank!!!

  • D
    Daniel

    @David: die von Dir verlinkte Studie bezieht sich auf die Verkehrsmittel in den USA. Klar, dass bei den dortigen Verhältnissen (riesige Distanzen von Inlandsflügen, unterentwickeltes Schienennetz und Züge) die Treibstoffbilanzen etwas anders aussehen. Für europäische Länder und gerade Deutschland müsste man schon eine eigene Untersuchung anstellen, um dann zu behaupten, dass Bahnfahren nicht wesentlich umweltfreundlicher als Fliegen sei - selbst wenn der Zug nicht bis auf den letzten Platz besetzt ist.

     

    Ich bin der Meinung, dass beide in den Kommentaren angesprochenen Schieflagen behoben werden müssen: die Bahn muss billiger, das Fliegen wesentlich teurer werden. Flug- und/oder Kerosinsteuererträge sollten außerdem dem Klimaschutz, nicht dem Haushalt, zugute kommen.

  • J
    Julia

    Fliegen ist dekadent und eine Zumutung für die Umwelt. Piloten/Innen auch.

  • D
    David

    Ein Problem ist auch das hier Aepfel mit Birnen verglichen werden. Natuerlich ist ein voller Zug umweltvertraeglicher als ein leerer Flieger. Aber wie sehen denn die Realitaeten aus?

     

    - Auf meinen Inlandsfluegen sind die Maschinen meistens relativ voll gebucht. Airlines gehen dazu ueber, kleinere Maschinen einzusetzen um pro Flug alle Sitze fuellen zu koennen und den Verbrauch pro Passagier weiter zu senken.

     

    - Auf meinen Zugreisen herrscht oft gaehnende Leere, warum? Waere eine echte Alternative, schnell und guenstig, nicht auch immer ausgebucht? In Frankreich funktioniert es ja deutlich besser wie ein Leser anmerkte.

     

    - Bei Autoreisen mit

  • A
    André

    @die Person, die Linke als Heuchler bezeichnet.

     

    Ja, ich finde Flüge unter 800km Verschwendung von Ressourcen. Sowas sollte erst gar nicht angeboten werden, damit es nicht erst verboten werden muss.

  • LH
    Linke = Heuchler

    Meine Güte, Linke sind echt so lächerlich.

     

    Lauft doch Barfuß durch die Landschaft und singt eure Lieder von der sozialistischen Traumwelt und lasst normale Menschen in Ruhe!

     

    Ich war letzte Woche erst in München. Mit dem Flugzeug! Komme aus Berlin.

     

     

    Am besten gefällt mir ja noch "Kurtenbach Heinz", der Inlandsflüge als "illegal" bezeichnet. ^^

  • D
    David

    Inlandsfluege sind weder dekadent noch uebermaessig Umweltschaedlich, zumindest im Vergleich zur Reise in einem leeren PKW oder einem halb vollen Bus oder einer nur maessig vollen Bahn.

     

    Wenn ich von Koeln nach Berlin mit dem ICE fahre und wir 5 Passagiere in einem Wagen sind, kann man wohl kaum davon ausgehen, dass die Umweltbilanz besonders gut ist. Rechnerisch bei >90% Auslastung siehts wohl anders aus aber wie oft kommt das vor?

     

    Nur weil Automobil- und Bahnlobby in Deutschland deutlich besser stehen als die Aviation-Lobby macht es deren Thesen nicht richtiger.

     

    Eine gute Studie hierzu, die ich jedem empfehlen kann der sich wirklich mal mit Fakten beschaeftigen will und seine Meinung nicht nur auf durch staendige Wiederholung zu Fakten gewordenem Halbwissen bilden moechte kommt von der UC Berkeley:

     

    "Environmental assessment of passenger transportation should include infrastructure and supply chains"

    (http://iopscience.iop.org/1748-9326/4/2/024008)

  • HL
    Hauke Laging

    Man vergleiche die Situation in Deutschland mal mit der in Frankreich.

     

    Ohne große Umschweife erkennt man dann, dass es die kriminell unfähige Politik ist, die zu verantworten hat, dass die Bahn hier zeitlich nicht konkurrenzfähig zum Flugzeug ist. Um mal mit Mehdorn zu sprechen: "Man muss nicht an jeder Milchkanne halten." So ist es. Schönen Gruß an den Föderalismus. Die Franzosen lachen sich tot.

  • A
    Andreas

    Fliegen teurer machen ist doch nicht der Weg?

    Bahnfahren mus billiger werden. Solange es wirtschaftlich ist, für niedrige Beträge zu fliegen muss es auch wirtschaftlich machbar sein, billig zu fahren.

    Wieso bekommen z.B. Frühbucher Rabatt, wenn ich kurz vorher buchen will wird es jedoch schweineteuer? Eigentlich kann die Bahn in einem ICE doch besser auf einem Platz jemanden für 1 Euro mitnehmen, als das der Sitz leer bleibt.

     

    Ein weiteres Problem: Bahnfahren ist einfach zu lahm: Von Düsseldrof nach Berlin in einer Stunde, mit dem Zug viele davon. Da lohnt es sich kaum, z.B. ein Wochenende Heim zu fahren. Das ist aber in einer vernetzten Welt realer und legitimer Wunsch. Die Technologie im Schienenverkehr hat sich kaum weiter entwickelt -auch da muss was passieren.

  • B
    Bernd

    Vielleicht ist die Frage ja nicht, ob dekandent oder nicht. Die Frage ist: Muss man wirklich in dieser Weise flexibel sein? Und unabhängig davon sollte das Produkt (in dem Fall) der Flug so teuer sein, wie die Kosten, die er verursacht (plus die Gewinnspanne des Anbieters). Und die Kosten, in dem Fall der ökologische Schaden, sollten ebenfalls dort einfließen. Sonst hat man den gleichen Fall wie bei den Bankenrettungen, wo die Banken erst hohe Renditen kassieren obwohl ihr Produkt riskant ist, dann aber die Gemeinschaft dafür aufkommen soll, wenn es denn schief geht.

    Wenn es anschließend jemandem dann noch Wert ist, den "wirklichen" Preis für die Flüge zu zahlen, dann ist es ja auch Ok. Sogar ökologisch denn diese Kosten sind dann ja drin - das Geld muss dann natürlich auch für den Ausgleich der Ökologischen Folgen verwendet werden.

  • UL
    Ute Linsbauer

    Sind Inlandsflüge dekadent?

     

    Flüge sind umweltschädlich. Eine Flugreise (z.B. auf der Strecke München-Hamburg) verursacht pro Passagier für Hin- und Rückflug 340 kg klimaschädliche Gase. Die gleiche Reise mit dem Zug nur ca. 80 kg CO2.

    Inlandsflüge sind noch dazu sehr häufig vermeidbar, denn die Zeitersparnis im Vergleich zu ökologischeren Verkehrsmitteln ist minimal. Aber bisher waren Inlandsflüge oft wesentlich billiger zu haben, als Bus- und Bahnreisen und hatten damit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Mit der neuen Steuer wird diese Verzerrung um einiges relativiert, denn es ist zu erwarten, dass die Kosten von den Fluggesellschaften auf die Kunden umgelegt werden.

     

    Das forum anders reisen (Der Verband für nachhaltigen Tourismus) befürwortet diese Steuer deshalb, auch wenn es wünschenswert wäre, dass die Gelder für ökologische Projekte verwendet werden würden, was nicht der Fall ist. Noch besser als eine nationale Steuer wäre eine internationale Abgabe, z.B. in Form einer Kerosinsteuer.

     

    Also: Flüge sind schlecht für die Umwelt. Die Zeitersparnis steht bei Inlandsflügen in keiner Relation zu ihrer Klimaauswirkung. „Dekadenz“ setzt voraus, dass es objektiv bessere oder wünschenswertere Zustände gibt. Die Frage „Sind Inlandsflüge dekadent?“ können wir deshalb nur mit JA beantworten.

     

    Ute Linsbauer

    Pressesprecherin forum anders reisen

  • C
    Christian

    Mit dem Flugzeug komme ich von Düsseldorf für 40 Euro nach Berlin. Mit der Bahn, die viel umweltschonender ist, nicht.

    Was ist da wohl von beidem mehr dekadent?

  • J
    jakob

    Ich bin nicht nur der Meinung, dass Inlandsflüge dekadent sind, ich bin der Meinung, dass man solche Flüge komplett verbieten sollte. Mit der Bahn und mitfahrgelegenheit bieten sich genügend Möglichkeiten durchs Land zu reisen. Und wenn man diese auch noch früh genug bucht, sind sie auch erschwinglich.

  • F
    Florian

    Inlandsflüge gehören komplett abgeschafft! 95% der Menschen auf der Erde sind noch nie in ihrem ganzen leben geflogen. Wir nehmen uns raus, dass wir Badewannenweise Kerosin verbrennen.

    Man muss nun auch mal auf Komfort verzichten für den Klimaschutz!

    mfg

  • W
    Whiskydrinker

    Falsch Fragestellung.

     

    Viel eher müssste die Frage sein, warum sich keiner die Bahn antuen möchte und lieber fliegt oder mit dem Auto fährt.

     

    Warum fahren die Leute erstmal teilweise ewig zum Flughafen raus, um sich dort dämlichen Sicherheitskontrollen auszusetzen? Und dann brauchen sie am Ziel oft wieder eine kleine Ewigkeit, um in die Stadt zu gelangen.

     

    Liegt es an den im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu hohen Preisen der DB? Oder etwa an der schlechten Qualität der Dienstleistung an sich?

     

    So muss man Inlandsflüge hinterfragen. Dann kommt man auch auf die richtigen Antworten.

  • T
    Tobias

    Ich bin auch dafür das Flüge wesentlich teurer sein müssen, und auch olga muss ich zustimmen, wir brauchen Autobahngebühren. Wird Zeit das die Autobahnen leerer werden, ist nämlich immer sehr nervig morgens auf der Weg zur Uni im Stau zu stehen.

  • RS
    Ralph Schneider

    Fliegen solle nicht billiger sein als Bahnfahren. Wenn die Bahn auf Energie Steuern zahlen muss, sollten auch Airlines Kerosinsteuer bezahlen. Allerdings: Als Freiberufler bin ich auf Inlandsflüge angewiesen (die oft gar nicht so billig sind, wenn man auf einen Termin festgelegt ist), und oft ziehe ich das Flugzeug schon deswegen der Bahn vor, weil die Bahn - grade bei langen Strecken - komplett unzuverlässig und in meinen Augen kaum noch konkurrenzfähig ist.

  • O
    olga

    Definitiv sollten Flüge besteuert werden meiner Meinung nach. Es ist wirklich eine mir unangenehme Form von Dekadenz, wenn gleichaltrige, Studenten, einfach nur kurz hin- und herfliegen. Das muss nicht nur an Weihnachten sein, das kann auch bloß ein wichtiges Familientreffen sein. Mann könnte auch bei mitfahrgelegenheit.de schauen.

    Ich bin allerdings auch der Meinung, dass in Deutschland Autobahngebühren eingeführt werden sollten. Man kann an sinnvolleren Dingen sparen.

  • F
    Felix

    Fliegen ist in den meisten Fällen extrem dekadent, auch wenn "Familien besucht werden wollen" oder sonst eine Ausrede bereit steht. Die Zeit der grenzenlosen Mobilität ist definitiv vorbei, die Menscheit kann sich das überhaupt nicht leisten. Das heisst nicht, dass Reisen gar nicht mehr möglich sein soll, aber Inlandflüge sind auf jeden Fall tabu. Wenn für Flugreisen endlich ein wahrer Preis (das heisst inkl. externe Kosten für Umweltschäden, keine Subventionen mehr auf Treibstoffe und Infrastruktur etc.) bezahlt werden müsste, könnten sich die meisten das Fliegen nicht mehr leisten. Zum Glück für unser Klima!

  • S
    Stefen

    Jo, dann fangt doch mal mit einem Statement Eurer Chefin an, die ist ja auch Inlandsfliegerin.

  • T
    Thomas

    Inlandsflüge gehören nunmal zum modernen Transport dazu. Sie extra zu besteuern ist absoluter Blödsinn.

     

    Diese €8,- werden wohl kaum jemanden davon abhalten einen Flug zu buchen...eher diese überzogenen Sicherheitsschikanen der stumpfen Politiker die nicht kapieren wollen/sollen/dürfen das ein Terroranschlag in Deutschland so wahrscheinlich ist wie ein Sechser im Lotto...aber zum Glück nicht so häufig...

     

    Wenn die Bahn nunmal die Einhaltung des Fahrplans nicht hinbekommt und auch noch total überzogene Preise verlangt, dann ist das eben so.

    Ein weiterer Punkt ist: Als Reisebüro verdient man schon WENIG an Flügen, aber besser als NICHTS bei der Bahn, es sei denn man ist ausgewiesene DB-Agentur und das ist auch nichts worauf man stolz sein will in deisem Geschäft.

     

    Selber das Modell kaputt gemacht würd ich da mal sagen!

     

    Unterm Strich bleibt: Inlandsflüge, gerade Hamburg - München oder auch Frankfurt München bleiben eine sinnvolle, zeitsparende Sache die durch €8,- mehr nicht aufzuhalten bleibt und wenn es denn dem Umweltschutz dient zahl ich gerne die paar Euros...aber nicht den Quack den die Grünen wieder wollen...irgenwie scheint jede Partei so einen Punkt zu haben wo die einfach komplett weltfremd sind und bleiben wollen...

     

    In diesem Sinne :)

  • KH
    Kurtenbach Heinz

    Hallo,

    natürlich sind Inlandsflüge dekant und illegal. Alleine diese Diskusion ist surreal es zweifelt doch auch niemand an das die Ableitung von Chemieabfällen u.ä.in diversen Gewässern kriminell ist. Es gibt keinen wichtigen/vernünftigen Grund für Inlandsflügen

  • AH
    Andi H.

    So "billig" Inlandsflüge auch sein mögen, muss man doch erst mal bedenken, wie kommt man zum Abflug und wie kommt man von der ankunft ans eigentliche Ziel? Wenn man da noch mit dem Taxi fährt, wirds schnell teuer.

     

    Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass man gut eine Stunde vor Abflug am Flughafen sein sollte: Einchecken, Sicherheitskontroller, etc.

     

    Allein deswegen, finde ich, sind Inlandsflüge nicht attraktiv. Auch eine totale Steuerbefreiung (wie im Artikel erwähnt) macht das nicht attraktiver.

     

    Da bevorzuge ich lieber die Bahn, einen Leihwagen oder mein eigenes Auto. Bahnhöfe bieten, national gesehen, eine bessere Infrastruktur und weniger Sicherheitskontrollen. Mit der Bahn und dem PKW kann ich also ungeniert mit meinen Kofferbomben und biologischen Waffen reisen -- und im eigenen Auto kann ich sogar rauchen! *LOL*

  • P
    Philip

    Inlandsflüge sind sogar der Gipfel der Dekadenz, schlimmer noch, der Doppelmoral!

  • K
    Karsten

    Fliegen ist so ziemlich die Größte Umweltsauerei. Vorallem im Nahverkehr. Deibei viel zu billig. Mit der Bahn reist man schnell genug. Von Berlin nach Frankfurt kommt man innerhalb von 4,5 Stunden (Sprinter). Das ist schnell genug.