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Streit der Woche"Väter sind ewige Praktikanten"

Männer hatten beim Sorgerecht bisher das Nachsehen, beklagt die Justizministerin. In der Familien seien sie aber oft nur Zaungäste, stellt ein Autor fest.

Was kann Papa? Bild: ap

BERLIN taz | Die Väter nichtehelicher Kinder müssen beim Sorgerecht besser gestellt werden, fordert die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). "Für Väter muss es einen Weg geben, auch ohne Zustimmung der Mutter an das Sorgerecht zu kommen", schreibt die Ministerin im Streit der Woche in der aktuellen sonntaz.

"Beim Sorgerecht geht es nicht um den Punktesieg zwischen Vater um Mutter, sondern um das Beste für das Kind." Bisher galt das gemeinsame Sorgerecht nur für die Eltern ehelicher Kinder. Die Väter nichtehelicher Kinder hingegen blieb das Sorgerecht verwehrt, wenn die Mutter das nicht wollte. Das Bunderverfassungsgericht hat diese Praxis in einem Urteil vom Juli vergangenen Jahres als verfassungswidrig eingestuft.

Zwar sei das gemeinsame Sorgerecht "erstrebenswert", sagt Ariane Brenssell, Psychologie-Professorin an der Fachhochschule Ludwigshafen. Während ihrer Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen habe sie jedoch erlebt, dass gewalttätige Väter das gemeinsame Sorgerecht als "Hebel" nutzen, um "Verfügungsgewalt über Frauen" zu erlangen. "Das Gewaltschutzgesetz kann gewalttätigen Männern den Umgang mit Frauen verbieten", schreibt sie. Doch das gemeinsame Sorgerecht hebele das Gesetz wieder aus – zum Wohl der Väter.

Der taz.de-Leser Rashid Kern glaubt, dass sich Väter nur selten für ihre Kinder einsetzen. "Machen wir uns nichts vor: Wir Väter setzen Kinder in die Welt, aber erziehen lassen wir sie von Frauen", schreibt er. Wenn ein Kind "frech, faul und dumm" ist, sei aus Sicht der Männer eben die "Mutter, Lehrerin, Erzieherin" schuld. Das habe er als "halb-orientalisch sozialisierter Mann" schon vorher gewusst – im "Orient" und "Okzident" sei die Erziehung eben Frauensache.

Bild: taz

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"Väter müssen sich noch immer rechtfertigen, wenn sie für die Kinder zeitweise aus dem Beruf aussteigen oder kürzer treten wollen", beklagt Claudia Zerle vom Deutschen Jugendinstitut. Auch Peggi Liebisch, Geschäftsführerin des pro familia-Bundesverbands, stellt fest: "Je mehr Kinder ein Paar hat, desto weniger sind die Mütter erwerbstätig und umso mehr Stunden arbeiten die Väter." Von den Müttern mit Kindern unter 18 Jahren, die mit einem Ehemann oder Partner zusammenlebten, würden 11 Prozent die Erziehung und Hausarbeit praktisch komplett übernehmen, 67 Prozent machten zumindest den größeren Teil.

"Die Mehrheit der Väter gibt den Arbeitsmann", so fasst es der Journalist und Buchautor Thomas Gesterkamp zusammen. Doch in der "Ernährerrolle" fühlten sich Männer gar nicht wohl. "Sie führen ein eindimensionales Leben, sind private Zaungäste, die ewigen Praktikanten. Gleichzeitig geben Männer in Umfragen an, die Familie sei für sie das Wichtigste im Leben". Das sei kein Widerspruch, schreibt Gesterkamp. Für Väter sei harte Erwerbsarbeit die "männliche Form der Sorge".

Im Streit der Woche mit der sonntaz-Frage "Geht es den Vätern zu gut?" schreiben außerdem der Schauspieler und "Dschungelcamp"-Veteran Mathieu Carrière, Ulrike Brockhaus vom Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Volker Baisch von der gemeinnützigen Väter gGmbH und Edith Schwab, Vorsitzende des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter.

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19 Kommentare

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  • P
    PeterWolf

    @von Barbara

    Aber der Vater soll ...?

    Ihrem Beitrag nach haben Sie ein etwas antiquiertes Menschenbild.

  • S
    Superlutz

    @Barbara:

    Warum sollte ein vernünftiger Mann noch ein Kind bekommen, wenn er damit das Risiko eingeht zum Zahlvater degradiert zu werden, weil es der Mutter einfällt und Rücksicht auf ihr Kind durch die Republik zu ziehen. Wenn er das Risiko eingehen muß, mit sexuellen Mißbrauchsvorwürfen überzogen zu werden, nur damit die Mutter tun und lassen kann, was sie will?

     

    Wenn sie keine Rücksicht auf die Rechte des Kindes auf beide Eltern nehmen wollen, dann besorgen sie sich den notwendigen Samen aus der Samenbank, dann können sie alleine ohne Rücksicht auf irgendjemanden schalten und walten. Aber da zahlt natürlich auch niemand Kindesunterhalt. ich vergaß.

    Man kann halt nicht alles haben.

  • P
    PeterWolf

    @von Barbara

    Aber der Vater soll ...?

    Ihrem Beitrag nach haben Sie ein etwas antiquiertes Menschenbild.

  • WS
    Wendula Strube

    @Mell

     

    Nur mal so am Rande, in meiner Familie, war ich über Jahre die Ernährerin :-) , der Vater war zu Hause. Bloß leider hat der weder den Einkauf beherrscht, den Haushalt drunter und drüber laufen lassen, der Garten sah gelinde gesagt, verwüstet aus, das Heim hatte viele Schäden, die angefangen bei herabhängenden Lampen über verdreckte Wände eine Zumutung für jedes Kind war. Mal abgesehen davon, dass er schrie, beleidigte, Angst einflößte und nichts aber auch gar nichts auf die Reihe bekam. Wenn er wenigstens im Bett gut gewesen wäre, aber auch da konnte ich zum Schluss gerne drauf verzichten, weil Häkeln mehr Spaß machte, als der Null-Acht-Fuffzehn-Sex, den er bot.

     

    So und dass Frau und Mütter-Frauen arbeiten gehen können, wollen aber nicht dürfen, ist ihnen auch schon aufgefallen oder warum sind so viele Alleinerziehnde Mütter-Frauen Hartz-IVEmpfängerinnen?

    Klar, alles faule "Lausemädchen", wie der Anwalt von Kachelmann über die Vergewaltigte Frau herzog. Und alle selber dran Schuld, wegen dem Auswahlverschulden. Aber Partnersuche ist kein Autokauf verdammt noch mal. Keinem Typen steht auf der Stirn geschrieben, ich schlage Frauen, vergewaltige Kinder und Lust zum Arbeiten habe ich auch nicht, weil ich Typ lieber im Dreck und unter Alkoholeinfluss auf Kosten der Kinder lebe.

     

    Meiner hat den Kindern nichts getan, aber wenn ich von nichts getan rede, so meine ich wirklich nichts. Also z. B. weiß der Typ heute noch nicht, dass es eine Ausnahme ist, dass unsere Kinder in Spanisch und in Deutsch beschult werden. Der denkt, dass hier ist normal in Germany. Er beherrscht nach über 20 Jahren immer noch nicht einen einzigen Satz in Deutsch ohne Fehler. Mein Trainer sagte letztens, der ist echt faul und genau das ist er.

     

    Dass Schuhe Geld kosten ist ihm auch nicht bekannt, gestern ging er mit meinem Ältesten ein Geburtstagsgeschenk kaufen. Mein Sohn kam "sehr entzückt" zurück und hat 5,00 Eur (!) als Geschenk von ihm erhalten, weil ihm der Wunsch für ein PS 2 Spiel einfach zu teuer war. 5,00 EUR!!! Und er zahlt keinen Unterhalt, sondern 15,00 EUR im Monat Unterhaltsvorschuss an Papi Staat zurück!

     

    Ihr Typen denkt echt, Kinder wachsen von Luft und eurer Liebe, ich weiß! Hatte gerade erst letztens mit so einem Vater ein Gespräch. Den habe ich die Augen geöffnet, ich hoffe, dass er jetzt endlich an sein Kind denkt. Sonst landet ihr alle vor Salomons Gericht und lasst eure Kinder zwei teilen, weil ihr nicht zu begreifen vermögt, dass nicht die Mutter-Frau leidet, sondern eure Kinder.

  • FM
    F Mahler

    Hier zeigt sich mal wieder recht deutlich, daß scheinbar weder Jan Schrader, noch Leuthäusser- Schnarre, noch die meisten der Kommentatoren das Unterhaltsrecht des Kindes und die sich daraus ergebende Sorgepflicht der Eltern auch nur ansatzweise verstanden haben, so sie überhaupt sich damit zu beschäftigen bereit sind.

     

    Dabei ist das sehr einfach und funktioniert seit Jahrzehntausenden im großen und ganzen ziemlich perfekt.

     

    Das Kind hat das Recht auf Unterhalt durch beide Eltern ohne ansehen deren Geschlechts.

    Der Unterhalt umfasst den gesamten Beeich der elterlichen Sorge.

     

    Was daran verwerflich sein soll, daß die Eltern sich einvernehmlich zu einigen haben, ist nicht nachvollziehbar.

     

    Selbstverständlich hat ein Elternteil, der z.B. ein paar hundert Kilometer weit weg ziehen möchte, das mit dem anderen im besten Interesse des Kindes abzusprechen.

    Das gilt für alle wesentlichen Belange des Kindes.

     

    Ob Else nun meint, daß mann kein gSR braucht, wenn man eine intakte Beziehung hat, ist völlig unerheblich, da es nichts mit dem Thema zu tun hat.

    Das Kind hat ein Unterhaltsrecht und das ist ein vorstaatliches Recht, das weder willkürlich verliehen noch entzogen werden kann und darf.

    Insofern gibt es die automatische elterliche Sorge längst und das ganze Gehampel, ob es sie geben sollte, oder auch nicht, ist ein völlig neben der Spur liegendes Ablenkungsmanöver, das Korruption, Gewalt und Willkür rechtfertigen soll.

    Nicht mehr und nicht weniger!

    Alle Eltern haben die Pflichten, die sich daraus ergeben, ob das den radikalen Feministen nun stinkt oder nicht.

    Die Einelternfamilie gibt es nicht.

    Das ist ein vollkommen sinnfreies Konstrukt, das dann von den Kinder-u. Sorgehandelslobbyisten ( allen voran E. Schwab ) sogar als Erfolgsmodell dargestellt wid, da es besonders die Mütter schwächt und die Totalentelterung stark erleichtert.

    Ein Erfolg nur für die, die noch höhere Einnahmen erziehlen, wenn das Kind gar keine Eltern mehr hat.

     

    Auch abenteuerliche Rechenmodelle zum sog. "Unterhaltsvorschuss" sind da vollkommen überflüssig.

     

    Unterhalt kan nicht bevorschusst werden, da Unterhalt kein Geldbetrag ist.

    Unterhalt ist ein Naturrecht des Kindes, ein Naturalrecht ( s.o. ).

     

    Barunterhalt kann nur in's Spiel kommen, wenn ein Elternteil ( oder beide ) nachweislich nicht erziehungsfähig ist ( sind ).

     

    Das ist in den meisten Fällen nicht so, weshalb die deutsche Praxis, Eltern Barunterhalt abzuverlangen zum größten Teil schlichtweg illegal ist!

     

    Wer sich auf Wunsch von Müttern, Ämtern, Gerichten zum Barunterhaltszahler reduzieren lässt, obwohl er fähig und willig ist, sein Kind zu unterhalten, gibt damit einer Erpressung gegen die besten Interessen des Kindes und seine eigenen nach, welche nachweislich falsch behauptet, daß er erziehungsunfähig wäre.

     

    Ein Selbstläufer, der dann als Begründung für die Diskriminierung von 50% aller Eltern und soziale und seelische Mißhandlung hundertausender Kinder in D. ausgeschlachtet wird.

     

    Unter anderem von den Protagonisten der "Einelternfamilie", die dann im Einbäumewald den Einblätterbaum anbeten.

     

    Das Ergenis ist dann das von Wendula angeführte:

    "90 % aller Alleinerziehenden-Unterhaltsvorschuss-Bezieher sind Kinder, die mit ihren Mütter-Frauen zusammen leben. Sie haben sich scheinbar entkräftet mit dem Quäntchen abgefunden, weil sie durch die Erziehungsarbeit völlig erschöpft sind und für diesen „Nebenschaukampfplatz“ keine Kraft haben. "

     

    Daß die Kinder von der Erziehungsarbeit der dadurch völlig überforderten Mutter erschöpft und entkräftet sind, eben weil ihnen der Vater verboten wird, ist logische Folge.

     

    Deshalb: Allen Kindern beide Eltern!

    Kein Geld für ElternausgrenzerInnen!

     

    Vorsätzliche Entelterung ist Kindesfolter!

     

    Gruß........Fiete

  • IK
    Ingo Krause

    Offensichtlich ist Herr Rashid Kern doch noch nicht so ganz heimisch geworden in Europa.

    Deswegen ist ihm entgangen wie viele Väter sich um Ihre Kinder bemühen aber oft vor dem Familiengerichten scheitern.

    Bringen Sie diese Diskussion in Ihr Heimatland, da wären Fortschritte in Richtung Rollenverteilung sicher überfällig

  • J
    Justitia

    Der Artikel unterschlägt längst belegte Tatsachen, nämlich, dass bei gemeinsamer Sorge Kindern auch nach einer Trennung beide Eltern eher erhalten bleiben. Warum - weil es eben kein Machtgefälle zwischen Mutter und Vater gibt. Aber das ist nur ein Aspekt; viel wichtiger ist die Tatsache, dass Kinder beide Eltern brauchen. Das Grundgesetz kennt dieses natürliche Recht der Erziehung als den Eltern zuvörderst obliegende Pflicht. So sollte es sein: wer diese Pflicht erfüllen will und dafür bereit steht, sollte nicht zu Unterhaltsersatzleistungen gezwungen werden, sondern die Sorgepflicht erfüllen dürfen, die die elterliche Verantwortung gebietet. Kinder brauchen Familiengemeinschaften und zwar mit beiden Eltern. Das Wechselmodell ist in vielen europäischen Staaten die Regel, nicht die Ausnahme wie in Deutschland. Das gemeinsame Sorgerecht ist nur ein, aber ein wichtiger Bestandteil der Verantwortungsgemeinschaft, in der Eltern für ihr Kind stehen. So genannte Einelternfamilien berauben Kinder ihres Rechtes auf beide Eltern.

    Jenseits aller linker, rechter, feministischer oder maskulistischer Ideologie gilt:

    Sorgerecht ist Menschenrecht, unabhängig vom Geschlecht!

  • DV
    Deutschlands Väter

    Das gemeinsame Sorgerecht ist das Beste was einem Kind passieren kann und kommt per Gesetz automatisch mit der Geburt/Vaterschaftsanerkennung. Was in Europa die Regel ist: Automatisches Sorgerecht beider Eltern, kommt nun auch zu uns ins Hinterweltlerland. Bis jetzt konnten Mütter die gemeinsamen Kinder dem Trennungsschmerz und der sozialen und geistigen Verarmung aussetzen. Es gibt so viele unfähige Mütter, die nicht wahr haben wollen das sie selbst Schuld daran sind, das die Kinder ihre Väter verloren haben. Manchen Vätern wurde regelrecht aufgezwungen nur ein Zahldepp zu sein. Kein Wunder das sich viele gar nicht um Ihre Kinder kümmerten. Nun ist es vorbei mit der unqualifizierten Alleinerzieherei, bei dem logischerweise Beziehungsunfähige, Kriminelle, Identitätslose Menschen herauskommen mussten. Nachdem Deutschland nun permanent von Europäischen Gerichten wegen der Diskriminierung der Väter verurteilt wurde, kommt nun endlich die Gleichstellung von Vater und Mutter.

  • M
    Mell

    Hallo Wendula Strube,

    mit 12 Jahren haben die Kinder einen Mehrbedarf und brauchen Geld nicht nur für Schuhe. Das leuchtet ein und lässt sich als Argument ganz sicher nicht wegdiskutieren. Den Müttern steht aber die Hausfrauenrolle nicht bis zum 18. Lebensjahr ihres Kindes zu. Familien werden durch den Staat finanziell abgesichert und Mütter oder auch Väter können sich so der Betreuung der Kleinkinder zuwenden. Aber mit dem 12. Lebensjahr - das Kind ist bereits in der 6. Klasse - braucht das Kind diese "Rundumführsorge" nicht mehr, wie es Babys oder Kleinkinder noch brauchen.

     

    Die Gesellschaft erwartet nicht nur vom Vater, dass er in erster Linie für seinen Nachwuchs selber aufkommt, sondern auch von den Müttern. Das war der Hintergrund dieser befristeten Regelung des Unterhaltsvorschusses, wie mir ein OLG-Richter erklärte. Sie können sich also nicht einfach auf Ihr Muttersein zurückziehen, sondern Sie können einen wesentlichen Beitrag für den Mehrbedarf eines 12-jährigen Kindes selber leisten. Es sei denn, Sie finden natürlich jemanden, der Ihnen 10,50 Euro für 119 Stunden pro Woche zahlt - nur ich wüsste nicht wer Sie finanzieren soll, obwohl Sie arbeiten gehen könnten?

     

    Also gehen Sie mal lieber für Ihr 12-jähres Kind arbeiten. Vielleicht würden dann auch Mütter anfangen zu schätzen, was die Väter die letzten 12 Jahre für den Unterhalt tun mussten. Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Mütter ganz selbstverständlich zu Hause bleiben wollen und immer wieder Forderungen stellen, ohne selber einen wirtschaftlichen Beitrag für unsere Sozialsysteme zu leisten. Das nenne ich kindliches Verhalten und wenig wirklich verantwortungsbewusst.

  • L
    lordsofmidnight

    Frau Liebisch vom Verband der alleinerziehenden Mütter beklagt also daß Väter, wenn sie mehr Kinder haben, auch mehr arbeiten? Nun, dieselbe Frau Liebisch beklagt doch stets, daß Väter angeblich ihren Unterhaltspflichten nicht nachkommen. Wie hätten Sie es denn gerne, Frau Liebisch?

     

    Bezüglich des Sorgerechts werden -natürlich- wieder einmal Gewaltvorwürfe aus der Mottenkiste rausgekramt. Abgesehen davon, daß Gewalt nicht die Regel, sondern die Ausnahme ist, folglich als Argumentation gegen ein allgemeines väterliches Sorgerecht nicht taugt, möge man bitte mal einem nichtsorgeberechtigten Vater erklären, daß er mangels Trauscheins kein Sorgrecht bekommt, obwohl die Mutter die gemeinsamen Kinder schlägt. Lt. Frau von der Leyen sind 2/3 der Kleinkindesmißhandlerinnen Mütter, erst danach kommen Lebenspartner und Väter. Warum haben Mütter also ein automatisches Sorgerecht, Väter jedoch nicht?

    Und auch Frauen die ihre Männer schlagen bekommen automatisch das Sorgerecht, warum bitteschön? Wenn Gewaltvorwürfe sorgerechtsrelevant sein sollen, dann bitte für beide Geschlechter.

     

    Herr Schrader, warum kommen bei Ihnen, abgesehen von Herrn Carriere, nur Gegner des väterlichen Sorgerechts zu Wort? Sehr mutig ist das nicht.

  • K
    Kai

    Was will uns der Autor, Herr Schrader, mit dem Artikel mitteilen? Spricht er in der Überschrift noch von Praktikantentum, so bezieht sich die Einleitung bereits auf die gem. Elterliche Sorge nicht Verheirateter Väter, um danach direkt auf die angebliche Abwesenheit der Väter in Familien hinzuweisen. Natürlich, wie es die Art des Autors zu sein scheint, ohne eine Einzige Studie oder sonstigen Beweise. Eine Forderung sucht man vergebens. Aaber befassen wur uns mit den Argumenten eins nach dem Anderen.

     

    1. Ariane Brenssell, Psychologie-Professorin an der Fachhochschule Ludwigshafen. Während ihrer Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen habe sie jedoch erlebt, dass gewalttätige Väter das gemeinsame Sorgerecht als "Hebel" nutzen, um "Verfügungsgewalt über Frauen" zu erlangen. Und das Gemeinsamme Sorgerecht hebelt das Gewaltenschutzgesetz aus!?!?!?

     

    Ja, suuuuuper sagt Mann sich da und fordert soforft die Abschaffung ALLER Gesetze, inklusive der Menschenrechte und der Pressefreiheit!!! Bis Mann dann wieder zur Ruhe kommt und sich überlegt wie diese Verfügungsgewalt denn nun funktionieren soll? Der Begriff elterliche Sorge fasst die Rechtsbeziehungen zwischen Eltern und Kind zusammen, so lehrt uns zumindest die Definition. Hierin enthalten sind die Entscheidung zu Kindergarten/Schule, Vermögen und medizinischen Eingriffen, solange diese nicht in die Notversorgung fallen. Wie bei Entscheidungen in welchem Kindergarten das Kind gehen soll (oder ein Auskunftsrecht der Schule gegenüber), nun das Gesetz zur häuslichen Gewalt ausgehebelt wird und der Gewalttätige Vater auch noch Verfügungsgewalt über die Frau bekommt, kann sicher NUR eine Psuchologieprofessorin erklären, die sich nur mit Frauengewalt befasst. Das Umgangsrecht ist NICHT an das gem. Sorgerecht gekoppelt und wird Vätern die eine Beziehung zum Kind haben, auch heute schon gewährt! Das bei über 80% der Anzeigen zwar der Partner aus der Wohnung geworfen wird, es aber nachher nicht einmal zu einem Verfahren kommt, ist hierbei ein Eingriff in die Grundrechte von Menschen, der Unschuldsvermutung, die absolut ausgehelbelt wird!

     

     

    2. Der taz.de-Leser Rashid Kern glaubt, dass sich Väter nur selten für ihre Kinder einsetzen.

     

    Ja, treffen wir uns alle zum Glaubensbekentniss Herr Rashid (wo kommt dieser Vorname eigentlich her?). Mehr braucht man dazu hoffentlich nicht zu schreiben, denn meine Mutter glaubt zum Beispiel, das Väter sich mehr und intensiver um die Erziehung kümmern, als Mütter ... Der Papst glaubt auch, und auch unser Bundespräsident soll ja nun gläubig sein!

     

     

    3. Je mehr Kinder ein Paar hat, desto weniger sind die Mütter erwerbstätig und umso mehr Stunden arbeiten die Väter (Peggi Liebisch, Geschäftsführerin des pro familia-Bundesverbands).

     

    Ja, pro familia darf natürlich auch nicht fehlen! In Frankreich ist es bei Familien normal das die Mutter arbeitet, egal wieviele Kinder die Familie hat! In Deutschland ist Kinderreichtum häufig ein Ausdruck von Gläubigkeit und die Kirchen in Deutschland akzeptieren immer noch nicht, das eine Frau arbeiten geht. In Frankreich, wie gesagt, kein Problem, hier teilen sich Vater und Mutter nach Ihren Möglichkeiten die Arbeit ... Doch was diese mit der Entscheidung über med. Eingriffe zu tun hat, erklärt uns pro familia leider nicht!

     

     

    4. die mit einem Ehemann oder Partner zusammenlebten, würden 11 Prozent die Erziehung und Hausarbeit praktisch komplett übernehmen, 67 Prozent machten zumindest den größeren Teil.

     

    Ohne Angabe von Studien, auf die sich bezogen wird, sollte ein Journalist nicht arbeiten, aber was dieses nun bei der Entscheidung zu Vermögen des Kind, Schulwahl und ggf. med. Eingriffe zu tun hat, erschliesst sich leider nicht!!!

     

     

    5. "Die Mehrheit der Väter gibt den Arbeitsmann", so fasst es der Journalist und Buchautor Thomas Gesterkamp zusammen

     

    Herr Gerstenkamp erstellte eine Expertise (vorherr war es auch schon mal eine Studie) im Auftrag der Friedrich Ebert Stiftung "Geschlechterkampf

    von rechts", die in vielen deutschen Medien zerissen wurde. Mal abgesehen davon das es sich nicht mal im Ansatz um eine EXPERTise hadelt, sondern um die freie Meinung des Autors, die ihm sicherlich zugestanden wird, zeigt Herr Gerstenkamp die Unwilligkeit sich mit anderen (als seiner eigenen) Sichtweisen auseinander zu setzen.

     

    Zusammenfassen:

    Was das Argumente "Väter kümmern sich nicht im gleichn Umfang" mit dem gemeinsamen Sorgerecht nicht ehelicher Väter zu tun haben, das heute in allen nichtdeutschsprachigen europäischen Ländern standard ist, erschliesst sich nicht. Bei der gemeinsamen Elterlichen Sorge geht es ausschliesslich um Entscheidungen die das Kind betreffen, nicht um ein Besuchsrecht!!! Jedes Jahr müssen über 10Tausend Kinder in eine Pflegefamilie, weil die Erziehungsberechtigten nicht in der Lage sind für deren Wohlergehen zu sorgen (Stat. Bundesamt), somit leben rund 6% der Kinder in Pflegefamilien. Das Risiko ist bei einem Sorgeberechtigten Elternteil sicherlich erheblich Grösser! Warum sich deshalb Deutschland gegen ein gem. Sorgerecht sperrt, ist nicht nur unverständlich, sondern gegen die Menschenrechte, neuerdings auch gegen unsere Verfassung und gegen das Wohlergehen des Kindes!

     

    Abschiessend ist zu bemerken, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat einen Verstoss in Deutschland festgestellt. Dieser wurde vom Bundesverfassungsgericht im Nachhinein bestätigt. Wenn mit diesen Argumenten für die Beibehaltung der Menschenrechtsverletzung "Stimmung gemacht werden soll", dann bin ich gespannt was ich demnächst erwarten darf?

    Wie wäre es mit dem Thema: Männer dürfen über das gesamte Ehevermögen bestimmen, da sie in der Regel mehr Verdienen und auch mehr Zeit auf der Arbeit verbringen? Wahlverbot für Frauen, da Männer statistisch mehr Zeit mit Politik verbringen? Oder doch so Themen wie Einrichtung von Lagern für Ausländische Jugendliche, da diese öfter Straffällig werden? Sorry, anders kann ich diesen Artikel nicht kommentieren!

  • T
    Tania

    Ich verstehe immer noch nicht, warum man ständig von Sorgerecht spricht, es sind schließlich Sorgepflichten. Ein Recht am Kind hat man nicht, weder Vater noch Mutter. Besonders Väter wollen häufig ihre Nachkommen "erziehen", nach ihren Vorstellungen "verbiegen", sie sollen auch häufig unbedingt den Namen des Vaters tragen. Warum muss es denn immer unbedingt das eigene Kind sein, um dass man sich kümmern will. Es gibt so viele vernachlässigte Kinder in Deutschland und der Welt. Die "verstoßenen" Väter, wenn sie wirklich ein Herz für Kinder haben, können sich ehrenamtlich in allen möglichen Bereichen engagieren und Kindern "Ersatzvater" sein. Aber in Deutschland sind Kinder anscheinend Privateigentum, und Eltern meinen, sie hätten irgendwelche Rechte am Kind, wer sein Kind liebt und respektiert, weiß dass. Um sich zu einem Vater zu entwicklen, muss dieser auf jeden Fall die Arbeitszeit reduzieren, bei einer 100% Stelle bleibt der Vater Zaungast, das wäre bei der Mutter genauso, was nicht schlimm ist, solange jemand anderes die Vater oder Mutterrolle übernimmt. Es ist ja nicht jeder begabt dazu, Vater oder Mutter zu sein, da muss man die Kinder ja dann nicht quälen, wenn man einfach kein Talent zur Kinderbetreuung hat. Vater- und Muttersein wird einfach überbewertet.

  • C
    Comment

    Die kulturelle Vermischung, die mit diesem Artikel und Auszügen aus einem einzelnen Kommentar von Rashid Kern vollzogen wird, reicht nicht aus die Gesamtsituation ausreichend zu beschreiben.

     

    Rund 20% Bevölkerungsanteil reichen aus, die Quoten in Frauenhäusern auf 50-60% zu treiben.

    Dass mindestens gut die Hälfte deutscher Frauen, in hochstrittigen Trennungsfällen das Gewaltschutzgesetz und Missbrauchsvorwürfe als Hebel der Verfügungsgewalt über Männer nutzen wird von Ariane Brenssell nicht erwähnt.

     

    In Großunternehmen dürfen Väter mittlerweile sehr wohl Elternzeiten nehmen, weil sich dort i.d.R. der Verlust der Arbeitsleistung eines Einzelnen noch einigermaßen kompensieren lässt.

    Anders sieht es aus, bei mittelständischen und Kleinunternehmen, insbesondere im Handwerk.

    Das ist in der Tat beklagenswert, aber mehr als Klagen von Berufsklägern kommen nicht.

    Wo sind die Alternativmodelle und von wem sollen die kommen, wenn nicht aus der Ecke?

    Papa hat keine Zeit sich auch hierüber noch den Kopf zu zerbrechen, während sich dieser tagtäglich abrackert und seine obligatorischen fünf Jahre vor seiner Gattin das Zeitliche segnet.

     

    Was VAM(V)lerin Peggi Liebisch zum Besten gibt ist zwar richtig, möge aber bitteschön weitere Entwicklungen Richtung Übernahme von direkter familiärer Verantwortung durch Väter verhindern.

    Seit Jahren begründet sie mit Istzuständen, dass sogenannte mütterliche Alleinerzieher-Modelle ach so toll und erfolgreich sind.

    Man lese sich durch die vom VAM(V) geschusterte Gesetzesvorlage zur Sorgerechtsreform mit der gebotenen Aufmerksamkeit durch und frage sich wer als Vater zukünftig noch eine Chance haben sollte die gemeinsame Sorge zu erhalten, geschweige denn, das alleinige Sorgerecht zu übernehmen.

     

    Und auch Thomas Gesterkamp wird hier lediglich in der Form zitiert, dass dieser beschreibt wie es derzeit ist.

     

    Wie steht es aber um Perspektiven?

    Dieser Artikel erweckt bei mir den Eindruck, dass sich möglichst nichts dahingehend ändern soll, dass Väter verstärkt ins Familienleben integriert werden sollen. Begründet, mit in Teilen unvollständigen Darstellungen aus Vergangenheit und Gegenwart.

    Positive Ansätze, wie steigende Bereitschaft zur Übernahme von familiärer Verantwortung, insbesondere durch Männer ohne Migrationshintergrund, werden hier komplett ausgeschaltet.

    Im Gegenzug werden nach wie vor kritische Betrachtungen auf Frauen, zu Partnerwahl, Rollenbilder und Opferstatus per Geschlecht, vermieden. Beides gehört jedoch gemeinsam und zusammenhängend konstruktiv diskutiert.

    Ebenso die damit verbundene Integrationsfrage, innerhalb einer sich nach außen als pluralistisch darstellenden Gesellschaft.

     

    Die angedrohten Beiträge von Edith Schwab und Ulrike Brockhaus werden meine Befürchtungen zur fortgesetzten Väterausgrenzung bestätigen – so sicher, wie das Amen in der Kirche, so sicher wie die Mehrzahl der taz-Redakteure (m/w) sich linksorientierten -Ismen wohlgesonnen zuwendet, Väter nicht in weitgehend unabhängigen Familienstrukturen wissen mag.

  • B
    Blaubär

    Wenn man das hier so liest, sollte man meinen, die meisten Väter seien gewalttätige, verantwortungslose Unterhaltsdrückeberger. Ich frage mich tatsächlich, ob das beim Autor Jan Schrader wirklich so der Fall war, und diese Platform nutzt, sein Mißtrauen gegenüber Väter zum Ausdruck zu bringen, die wirkliche Vaterschaft leben und erleben wollen.

  • S
    Stefan

    Es wird sicher Väter (besonders junge oder aus bildungsfernen Kreisen) geben, die die Kindererziehung nur zu gern der Mutter überlassen.

    Es gibt aber auch genügend Einzelfälle, in denen der Vater einfach die "bessere Mutter" ist. Diese erleben die praktische Rechtslage ganz anders: von Kindeswohl keine Spur, und jeglicher Mißbrauch des Sorgerechts durch die Mutter wird toleriert. Rechtliches Gehör für den Vater? Fehlanzeige.

  • E
    else

    "Zwar sei das gemeinsame Sorgerecht "erstrebenswert", sagt Ariane Brenssell, Psychologie-Professorin an der Fachhochschule Ludwigshafen. Während ihrer Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen habe sie jedoch erlebt, dass gewalttätige Väter das gemeinsame Sorgerecht als "Hebel" nutzen, um "Verfügungsgewalt über Frauen" zu erlangen. "Das Gewaltschutzgesetz kann gewalttätigen Männern den Umgang mit Frauen verbieten", schreibt sie. Doch das gemeinsame Sorgerecht hebele das Gesetz wieder aus – zum Wohl der Väter."

     

    Hier sehe ich aktuell in Deutschland das größte Problem: Das offizielle, gemeinsame Sorgerecht benötigen meist nur die Väter, die Macht ausüben wollen. Das ist seit dem 'automatischen' gemeinsamen Sorgerecht für geschiedene Eltern zunehmend zu beobachten. Und hierbei geht es nicht nur um "Gewalt" im handgreiflichen, sondern v.a. auch im psychischen Sinn. Und in dieser Grauzone wirkt auch schon das Gewaltschutzgesetz nicht oder der Weg ist zu gefährlich und anstrengend.

     

    Hierbei handelt es sich oft um Familien aus der sog. Bildungsschicht:

    Entweder die Frau hat sich aus dieser 'gewaltigen' Paarbeziehung mit scheinbar idyllischen Familie befreit oder der Mann entscheidet sich für eine "Zweitfamilie", wenn die Kindsmutter nicht mehr so funktioniert, wie er es gerne hätte oder gar seinen Stolz kränkt. Dann zahlt er a) ungerne oder keinen Unterhalt und b) übt er psychische Macht nun über das gemeinsame Sorgerecht aus. Koste es, was es wolle. Es geht ja 'nur' um die Macht. Um Sorge und Pflichten für die gemeinsamen Kinder aus der Beziehung geht es dabei meist nicht. Sorgerecht ja, Unterhalt nein. Hierbei wird meist vergessen, dass es auch Sorgepflichten gibt. Um diese - wie das seelische Gleichgewicht und die Schule - darf sich aber weiterhin die Mutter kümmern. Diese ist sowieso Schuld an allem. Auch das wurde vortrefflich formuliert. Mit ihren Kindern kann sie aber mitunter nicht einmal zum Arzt oder Therapeuten gehen oder die Schule wechseln, wenn der Vater das verweigert.

    So ist sind die Mutter und die Kinder meist ihrem Schicksal selbst überlassen, denn es ist ja scheinbar alles in Ordnung und geregelt oder es greift kein Gesetz oder ein Gang zum Jugendamt bzw. Gericht macht möglicherweise alles nur noch schlimmer, weil da mittlerweile auch alle meist sagen: "Ja, aber der Vater, der muss unbedingt mit einbezogen werden. Ist doch toll, dass er sich kümmert". Das psychische Familienkonstrukt interessiert dabei kaum einen Richter (Stichwort "Cochemer Modell" und Mediation). Im "schlimmsten" Fall lässt sich wenigstens die Mutter aufgrund der Situation therapeutisch begleiten und ist damit wiederum angreifbar, weil "psychisch krank".

     

    Meine Meinung: Wenn ich eine funktionierende Elternbeziehung, ob verheiratet oder nicht, ob zusammenlebend oder nicht, habe, dann brauche ich das amtliche, gemeinsame Sorgerecht nicht. Ich denke, dass die Verantwortung und die Anstrengung der "Kinderbegleitung und -erziehung" so groß ist, dass sie grundsätzlich gerne geteilt wird. Vorausgesetzt es ist jemand da, mit dem ich die Verantwortung guten Gewissens teilen kann.

  • B
    Barbara

    Warum sollte eine halbwegs gebildete Frau noch Kinder bekommen wenn sie damit riskiert wegen dem gemeinsamen sorgerecht ihren Wohnort und Aufenthaltort und damit ihre beruflichen chancen bis zu volljährigkeit des kindes nicht mehr selber bestimmen zu können?Das heisst kein Umzug ohne zustimmung des sorgeberechtigten vaters.Warum sollte sich eine Frau der Gefahr aussetzen-wenn sie kinder bekommt-bis zur volljährigkeit der kinder gewaltätigkeiten und schikanen des sorgeberechtigten Vaters ausgesetzt zu sein.Ich möchte mich verwetten das ein gemeinsames automatisches sorgerecht bei Nichtverheirateten die Geburtenraten in Deutschland -insbesondere bei Akademikerinnen-weiter senken wird.Unverheiratet Kinderkriegen wird dann bei auomatischen gemeinsamen sorgerecht zu einem erheblichen Lebensrisiko für die Frau.Ich möchte mir jedenfalls nicht vorschreiben lassen wo ich zu wohnen und zu arbeiten habe und mir ggf. einen Umzug insbesondere ins Ausland verbieten zu n welchem Jahrhundert leben wir?

  • S
    Stefan

    "Während ihrer Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen habe sie jedoch erlebt, dass gewalttätige Väter das gemeinsame Sorgerecht als "Hebel" nutzen, um "Verfügungsgewalt über Frauen" zu erlangen."

     

    das ist dann wohl ein Argument gegen das gemeinsame Sorgerecht an sich und nicht gegen ein Sorgerecht auch für Väter unehelicher Kinder.

     

    Ist es so schwer, beim eigentlichen Thema zu bleiben?

     

    Nur weil es auch die oben angesprochenen Probleme gibt, ist das doch kein generelles Argument gegen das gemeinsame Sorgerecht. Dann muss man eben diese konkreten Fälle anders handhaben - was ja wohl auch jetzt bereits geht - wäre ja auch unerträglich, wenn man hier nur die Mütter unehelicher Kinder schützen würde und die Mütter ehelicher Kinder der Gewalt aussetzte.

     

    Ansonsten würde ich wünschen, an solchen Stellen auch etwas über den Machtmissbrauch der Mütter gegen die Väter zu lesen - wozu die Kinder hier alles missbraucht werden, ist unglaublich. Aber mir scheint, die Gesellschaft und leider auch die taz ist gerade auf diesem Augen blind :-((

     

    vg, stefan

  • WS
    Wendula Strube

    So gibt es die eine Theorie, die sagt, Männer müssen mehr in die Erziehungspflicht hineingeholt werden. Dann gibt es die andere Seite der Väter, die behaupten würde, Frauen enthielten ihnen ihre Kinder vor. Auf der anderen Seite stehen Mütter-Frauen, die ihre Kinder alleine durchbringen, wo der Vater oft genug nicht zahlt und nunmehr der Staat mit einem Unterhaltsvorschuss aushilft. Denn fakt ist, immer mehr Kinder stammen aus Einelternfamilien und es werden in Zukunft noch mehr Kinder davon betroffen sein, auch weil viele Paare heute nicht mehr heiraten. _Die Unterversorgung der Kinder sollte bei dem Thema auf jeden Fall im Fokus stehen. Darum muss sich die Gesellschaft fragen, ob es noch sinnvoll oder eher veraltet ist, nur 72 Monate Unterhaltsvorschuss zu gewähren, im Hinblick auf Bildung und Grundsicherung der Eineltern-Kinder?

     

    Wer hat die 72 Monate Unterhaltsvorschuss wann erarbeitet, verabschiedet und unter welchen Gesichts- und Geschichtsgründen? Es ist eine veraltete Methode, denn gerade erst nach dem 12. Lebensjahr wird der Bedarf an Einkommen durch z. B. starken Hunger, Wachstum, Bildung, Persönlichkeitsprägung des Kindes viel höher. Vor allem bei Jungen, die mit Schuhgröße 43-47 enorme Kosten verursachen.

    Es macht wenig Sinn, Unterhaltsvorschuss für längstens 72 Monate und bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres zu gewähren. Es muss ein Umdenken und eine Änderung erwirkt werden, damit die Grundsicherung aller Kinder gegeben ist. Gerade nach den ersten 12 Lebensjahren benötigt das Kind mehr Geld. Seit 1998, mit der Gleichstellung des unehelichen, wie des ehelichen Kindes sind ja zum Glück alle Kinder gleichberechtigt. Darum macht es wenig Sinn an überholten Methoden festzuhalten, es ist nicht mehr zeitgemäß, weil es immer mehr Kinder betrifft.

     

    Die Anhäufung der Verbindlichkeiten durch den Unterhaltsvorschuss muss der nicht Miterziehende Teil der Eltern tilgen, warum kann der Unterhaltsvorschuss dann nicht bis nach der Ausbildung des gemeinsam erzeugten Kindes gewährt werden? Das Kindergeld wird schließlich auch so lange gezahlt und dem Nichterziehenden Elternteil sogar auf der Steuerkarte bis dahin anerkannt, einzig aus dem Grunde, weil er ein Kind zeugte.

     

    Zumeist trifft es Mütter-Frauen, die ihre Kinder unter schlimmsten finanziellen Bedingungen groß ziehen müssen, da der Unterhaltsvorschuss nur 72 Monate, aber pünktlich mit dem 12 Geburtstag ihrer Kinder wegfällt, entsteht ein Loch, dass diese Eineltern-Familien stopfen müssen, der andere Elternteil ist damit fein raus und kann fröhlich die nächste Familie gründen, immer im Gewissen, ja ich bin längstens 72 Monate den Kindern ein Eltern mit Verpflichtungen.

     

    90 % aller Alleinerziehenden-Unterhaltsvorschuss-Bezieher sind Kinder, die mit ihren Mütter-Frauen zusammen leben. Sie haben sich scheinbar entkräftet mit dem Quäntchen abgefunden, weil sie durch die Erziehungsarbeit völlig erschöpft sind und für diesen „Nebenschaukampfplatz“ keine Kraft haben.

     

    Meine Forderung lautet, dass Eineltern-Kinder bis nach dem Abschluss einer Ausbildung oder Studiums Unterhaltsvorschuss beziehen müssen.

     

    Meine These lautet: Es ist nicht mehr zeitgemäß, noch ist es sinnvoll, nur 72 Monate Unterhaltsvorschuss zu gewähren, wenn man allen Kindern die gleichen Startvoraussetzungen bieten möchte, die sie nach 1998 haben. Und vom Mögen kann wohl lt. GG nicht die Rede sein, sondern einzig und allein vom Müssen.

     

    Außerdem steht natürlich den Eineltern ein Mindestlohn von 10,50 EUR für ihre wirklich wichtige Tätigkeit der Versorgung von Zöglingen zu, dass sie versteuern und mit Sozialabgaben zu versehen haben. Sie kämen damit auf rund 3.000,00 EUR netto mtl. und eine wunderbar angemessene Rente.

     

    10,50 EUR X 119 h pro Woche X 4 Wochen = 4.998,00 EUR Bruttogehalt X 60 % = ca. 2.998,80 EUR Nettogehalt für Mütter-Frauen oder Väter-Männer sofort!

     

    Hierbei sind weder Feiertags-, Spät- oder Nachtschichtzulagen einbezogen, die könnte man auch noch einbeziehen.

     

    Wenn man nun noch Prämien mit einbeziehen würde, sagen wir mal, ab dem zweiten Kind 5.000,00 EUR p. a. dann sähe es noch besser und gerechter aus!

     

    So liebe FordereRinnen, stämmt mal alle mit, damit eure Kinder angemessen groß werden.

     

    Danke für ihre Aufmerksamkeit!