Streit der Woche: DGB attackiert Solarfirmen
Energiewende? Nur, wenn es sozial zugeht, fordert die oberste Gewerkschafterin von Berlin und Brandenburg. Die Regenerativen hätten noch ganz schöne Macken.
BERLIN taz | Der DGB dringt auf die Einhaltung sozialer Standards bei der Energiewende. "Leider führen sich einige aufstrebende Unternehmer aus der Solarbranche wie Manchesterkapitalisten der ersten Stunde auf", schreibt Doro Zinke, Vorsitzende des DGB in Berlin-Brandenburg, im "Streit der Woche" in der aktuellen Ausgabe der sonntaz. Dagegen biete die Kohlebranche hohe soziale Standards für die Kumpels.
Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2022 aus der Atomkraft aussteigen. Das Gesetz soll in der kommenden Woche beschlossen werden. Der Ausstieg aus der Kernenergie soll mit dem Ausbau regenerativer Energien einhergehen.
"Kohle im Sinne von fossilen, nicht erneuerbaren Brennstoffen, so wie auch Gas und Öl, brauchen wir als Brückentechnologie auf absehbare Zeit", schreibt die Gewerkschafterin Zinke. Sie wies auch auf die Nachteile erneuerbarer Energien hin: "Offshore-Windparks beeinflussen das Leben in der See. Mit Biomasse werden Flächen belegt, die besser zur Produktion von Lebensmitteln genutzt werden sollten. Windräder und Überlandleitungen stören, Kabel unter der Erde sind teuer".
"Braunkohlekraftwerke sind Klimakiller"
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Der Vattenfall-Konzern baut in Brandenburg Braunkohle ab und betreibt die Kohlekraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe. Brandenburgs CDU-Chefin Saskia Ludwig plädiert in der sonntaz für die stärkere Nutzung der Kohle. Es komme darauf an, die Umweltverträglichkeit der Kohle zu erhöhen, da "wir noch länger auf den heimischen fossilen Brennstoff angewiesen sein" werden, schreibt sie. Gerade Brandenburger Braunkohle werde "eine größere Rolle bei der Energieversorgung in der Bundesrepublik Deutschland spielen, zumal es sich um eine kostengünstige Energieform handelt".
Dagegen ist die Kohle für Bärbel Höhn, die stellvertretende Grünen-Chefin im Bundestag keine Option. "Braunkohlekraftwerke sind richtige Klimakiller", schreibt Höhn in der sonntaz. "Auch wirtschaftlich rechnen sich neue Kohlekraftwerke nicht." Der Ausbau von erneuerbaren Energien werde dagegen hunderttausende neue Arbeitsplätze schaffen.
Im "Streit der Woche" mit der sonntaz-Frage "Brauchen wir jetzt mehr Kohle?" schreiben außerdem: Katharina Reuter, Leiterin der klima-allianz, in der Umweltverbände organisiert sind, Camila Moreno, Klima-Aktivistin der Heinrich-Böll Stiftung in Brasilien und Barbara Lambrecht, Energieanalystin der Commerzbank.
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