piwik no script img

Streit der Woche zu Alkohol im Verkehr"Der Alk-Radler kippt einfach um"

Nach einem Bier sollte mit dem Radfahren Schluss sein, meint Olympiasiegerin Sabine Spitz. Wie soll man dann nach Hause kommen, entgegnet die Bundestagslinke Yvonne Ploetz.

Gefährlich? Betüdelter Radfahrer. Bild: dpa

BERLIN taz | Bundestagsabgeordnete Yvonne Ploetz hält nichts von niedrigeren Promillegrenzen für Radfahrer. "Um Alkohol im Straßenverkehr insgesamt entgegenzuwirken, erscheint es sinnvoller, den Ausbau von öffentlichem Nahverkehr zu forcieren", schreibt die Nachrückerin von Oskar Lafontaine in der sonntaz. "Das Fahrrad ist nach dem abendlichen Kneipenbesuch oft die einzige Alternative zum Auto", schreibt Ploetz. Nicht zuletzt könne das Fahrrad unter Alkoholeinfluß sinnvoll als Gehstütze genutzt werden.

Der Grenzwert für absolute Fahruntauglichkeit liegt für Radfahrer derzeit bei 1,6 Promille. Bis zu diesem Wert drohen nur jenen strafrechtliche Konsequenzen, die der Polizei negativ auffallen. Insgesamt sind Radfahrer nach Polizeistatistiken aber für über zehn Prozent der alkoholbedingten Verkehrsunfälle verantwortlich. Grund genug, hier einzugreifen, die Promillegrenze hochzusetzen, meinen Experten.

Für Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz ist betrunkenes Radfahren genauso schlimm wie Autofahren im Rausch. "Für das Fahren auf zwei Rädern braucht man ja fast noch mehr Koordination als beim Autofahren", schreibt sie im Streit der Woche. Nach einem Bier müsse Schluss sein, so die Sportlerin.

Bild: taz

Den gesamten Streit der Woche finden Sie in der aktuellen sonntaz vom 17./18. Juli - ab Samstag mit der taz am Kiosk.

"Immer häufiger erfassen Radfahrer auch andere Passanten mit hoher Geschwindigkeit oder provozieren Autounfälle", schreibt Unfallchirurg Tobias Lindner im sonntaz-Streit. So würden sie nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere eine Gefahr darstellen. "Schon kleine Mengen Alkohol euphorisieren und führen oft zu verhängnisvollem Leichtsinn."

Markus Schmidt vom Verein "Autofrei leben" sieht in Betrunkenen auf zwei Rädern dagegen keine potentielle Bedrohung: "Irgendwann kippt der Alk-Radler einfach zu Boden – Gefahr vorüber." Im Streit der Woche äußern sich außerdem Roland Huhn, Rechtsexperte des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, Markus van Stegen, Verkehrssicherheitsexperte im Stab des Polizeipräsidenten Berlin sowie die taz-Leser Benjamin Boecker und Matthias Böhme.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

33 Kommentare

 / 
  • R
    Radschnecke

    Die Promillegrenze für Radfahrer hochsetzen ? Ja gern !

     

    Um Geechtigkeit zu wahren muß sie für Autofahrer dann runtergesetzt werden. 0 Promille! Und ein Tempolimit von 90 auf Autobahnen ist auch überfällig.

  • Z
    zoo_squared

    Was bei der ganzen Sache noch nicht angesprochen wurde:

     

    der Radler mit Fahrerlaubnis darf die Fleppen nach dem zweiten Mal über 1,6 Promille gleich dauerhaft auf dem Revier lassen

     

    der Radler ohne Fahrerlaubnis hat nichts zu befürchten

     

    wie FAIR ist das denn?

     

    ich denke, die ganzen schlauberger sollten mal die bälle flach halten und dem kleinen mann sein bier und seinen heimweg mit oder ohne drahtesel eigenverantwortlich organisieren lassen

  • HT
    Hermann T. Meyer

    Als Autofahrer (und Radfahrer) kann ich nur hoffen, dass nie ein Alk-Radler einfach so vor meinem Wagen umkippt. Ich hätte keine Chance und er auch nicht. Da wäre ich doch froh um jede präventive Massnahme, die das Risiko des alkoholisierten Radfahrens verringert.

  • R
    rainer

    Also zuerst mal: Jeder, der behauptet, man könne ein Fahrrad als Gehhilfe benutzen wenn man betrunken ist, hat offensichtlich noch nie im Suff ein Rad geschoben. Es wackelt, man muss es schief halten, man läuft ständig Gefahr gegen das Rad zu laufen und dann Kopf voran drüber zu fallen, auf das Rad. Und man stößt sich dauernd die Schienbeine an den Pedalen. Da ist es einfacher zu fahren oder den Drahtesel morgen abzuholen.

     

    Irgendeine Sporttante äußert sich zu radfahren im Rausch und wie schlimm sie das findet. Na da muss ich jetzt aber mal schnell mein Verhalten ändern.

     

    Und aus Radfahrern die mehr Unfälle machen kann man ja, gepaart mit der euphorisierenden Wirkung von Alkohol und ein bisschen Phantasie sicher auch noch ne Korrelation basteln, Herr Oberarzt.

    Die Unfallstatistik würd ich darüber hinaus gerne mal sehen. Wahrscheinlich weitenteils Unfälle, die Eigenschaden nach sich ziehen, eventuell Sachschaden und in vielleicht jedem 10ten Fall von den 10% Verletzte verbergen, von denen wiederum der Großteil wahrscheinlich außer ein paar blauen Flecken und Schürfwunden nix hat.

     

    Mal wieder eins A "So muss der Mensch sein"-Quark. Wundert mich nur, dass noch nicht neongelbe Fahrradhelme mit Abblendlicht zur Pflicht geworden sind, da die meisten schweren Unfälle mit dem Fahrrad Folgen von auto-verantwortungsloser Helmlosigkeit sind und Studien im Übrigen zeigen, dass Autofahrer auf auf Signalfarben mit erhöhter Aufmerksamkeit reagieren uswusf.

  • O
    onesimus

    So, der Radler kippt einfach um???

    Klar einmal irgendwann wohl. Nur davor trudelte er kreuz und quer über sämtliche Fahrbahnen. Veranlasste Kfz, andre Radler, Fußgänger zu waghalsigen Ausweichmanövern. Weiß wovon ich rede. Bin Radler und habe sowas selbst oft gemacht.

    Meine Meinung, Alk und Straßenverkehr passen nicht zusammen. Egal ob, Auto, Zweirad oder sogar auch manches Mal, zui Fuß!!!!!

  • TW
    Torsten Wieland

    Wir sollten auch das zu Fuß gehen nach Alkoholgenuss verbieten. Sicher sind Fußgänger auch für ein paar Prozent der alkoholbedingten Verkehrsunfälle verantwortlich. Grund genug, hier einzugreifen.

    Auch sollte das Vollkotzen von Taxen stärker geahndet werden. Wir sollten einen Olympiasieger befragen. Zuvor aber bitte noch diesen Kommentar flattren. Zum Wohl!

  • RK
    Ralf Klawitter

    Und die Experten meinen wirklich, man solle die Promillegrenze "hochsetzen"? Von 1,6 auf 2 vielleicht? :)

  • B
    Bernd

    Klar ist besoffen Radfahren gefährlich. Aber vor allem für den Radler selbst. Fahrradfahrer bewegen auch keine 2000kg mit 50km/h sondern eher 100kg mit 25km/h. Von der kinetischen Energie ist das ein Unterschied (Faktor 80).

  • P
    Patrick

    Übliche Radwandergeschwindigkeit sind von Fahrern fast immer auch zu Fuß erreichbar (wenn auch mit wesentlich höherer Anstrengung). Zum Gesamtgewicht eines Radfahrers trägt sein Fahrrad mit vielleicht 15 kg nur unwesentlich bei, so dass der Fahrer seine Bewegung intuitiv abschätzen kann. Und dies können die meisten Menschen auch bei mittelstarkem Alkoholeinfluss noch ziemlich gut.

     

    Mit einem tonnenschweren Automobil lässt sich die Bewegung dagegen überhaupt nicht intuitiv abschätzen, da das Gewicht und oft auch die Geschwindigkeiten jenseits des Fassbaren liegen. Hier sind erlerntes Wissen und ein klarer Verstand gefragt.

     

    2 Tonnen schwere Geschosse mit durchschnittlich 30 km/h Aufprallgeschwindigkeit bei Unfällen sind leicht tödlich. 0,1 Tonnen mit durchschnittlichen Aufprallgeschwindigkeiten von unter 10 km/h verursachen höchstens Prellungen. Insofern finde ich die Forderung von Frau Spitz völlig übertrieben.

  • GI
    General Investigation

    "Der Grenzwert für absolute Fahruntauglichkeit liegt für Radfahrer derzeit bei 1,6 Promille. Bis zu diesem Wert drohen nur jenen strafrechtliche Konsequenzen, die der Polizei negativ auffallen."

     

    Das ist völlig falsch, denn ab 0,3 Promille und einer Auffälligkeit begeht man eine Verkehrsstraftat! Es ist also nicht richtig, was hier geschrieben wurde, denn die Beschreibung

    "Bis zu diesem Wert" ist völlig falsch, denn ab diesem Wert ist man so oder so dran - ob Auffälligkeit oder nicht - es ist eine Straftat.

     

    "Grund genug, hier einzugreifen, die Promillegrenze hochzusetzen, meinen Experten."

     

    Höher - sie meinen wohl niedriger.

     

    Die Frage sollte doch eigentlich sein, warum denn überhaupt noch eine Promillegrenze gefordert wird, denn das einfachste wären 0,0 Promille und gut ist es. Es gibt Busse und Taxis, Bahnen und man kann sich fahren und holen lassen. Wo ist also das Problem?

    Bei Fahranfängern gilt doch auch die 0,0 Promille-Grenze, warum nicht auch bei anderen Fahrzeugführern?

  • RH
    Reimund Hartmann

    Wann hören diese Besserwisser und Weltverbesserer endlich auf anderen Leuten in ihr Leben reinzureden.

    Ja, Rauchen ist schädlich. Ja, zuviel Alkohol ist gefährlich. Usw.

    Aber:

    Es ist auch gefährlich überhaupt Auto zu fahren, es verpestet noch dazu die Umwelt. Will das jemand verbieten? Nicht wirklich.

    Es ist ungesund zu dick zu sein. Wird das jetzt bestraft? Noch nicht.

    Motorradfahren, Klettern, Reiten, Fallschirmspringen...

    alles Risiko für einen selbst und andere. Soll das jetzt auch demnächst auf die Verbotsliste?

     

    Leute es reicht, langsam!!!

    Wenn es fürs Fahrradfahren heißt 0,8 Promille, besauf ich mich erst mal öffentlich und fahre mit dem Mountain-Bike nach hause. Und zwar jedes Wochenende!

  • S
    systemix

    Da ist wohl jemand besoffen ins mediale Sommerloch gefallen und krakeelt darin rum. Jetzt fehlt nur noch die Promillegrenze für Fußgänger, weil etliche Unfälle durch alkoholisierte Fußgänger verursacht werden. Dazu empfehle ich dann noch Streithemen wie "Lebensmittelgutscheine für HARTZ IV - Empfänger, Prügelstrafe für Jugendliche aus islamischen Ländern, Pranger für Tierquäler und öffentliche Bekanntmachung der Adressen von Vorbestraften mit Angabe des gesühnten Vergehens an den örtlichen Litfasssäulen."

     

    Schon sehr eigentümlich, was da so engagierten Demokraten einfällt. In der bleiernen Adenauerzeit reichte das Ungeheuer vom Loch Ness oder einige fliegenden Untertassen vom nachbarlichen Ehestreit aus, um gut für die Schlagzeile zu sein.

     

    Aber mittlerweile erinnern so manche Forderungen politischer und anderer vermeintlicher Prominenz bereits fatal an eine Zeit, wo an der Ecke noch der SA-Mann stand und der Blockwart die Lebensmittelspende für das Winterhilfswerk einsammelte.

     

    Wer dennoch was für das Volkswohl tun möchte, kann ja schon mal an der nächsten Schlagzeile basteln. Zum Beispiel: "Schnaps für Unterschichtler!" Gerade das gezielte zu Tode saufen für Leistungsempfänger und Bedarfsgemeinschaften nach SGB X ist volkswirtschaftlich weitaus billiger, als die ständige Auszahlung der Leistungen bis zum natürlichen Ableben. Dieses ungeheure Einsparungspotential könnte sinnvoller zur Rettung systemisch maroder Banken, bankrotter Unternehmen und am Hungertuch nagenden FDP-Wählern verwendet werden.

  • AU
    Alkohol und dessen Abbau

    Nun nach meinen Tests mit der Uni Klinik, wird Alkohol individuell sehr unterschiedlich aufgenommen und abgebaut.

     

    Meine Messung zwei Weizen und nach einer Stunde bin ich wieder bei 0 Promille (3 Messungen).

     

    Wenn ich es also wissen will, nehme ich mir so einen Inhalator mit und lasse mich nicht auf bierernste Frauen ein, die hier meinen mit einer Quotenregelung alle richtig zu bedienen.

  • T
    tsaimath

    "Für Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz ist betrunkenes Radfahren genauso schlimm wie Autofahren im Rausch"

     

    Nun, nur ein kleiner Vergleich:

    Ein Radfahrer kann im SCHLIMMSTEN Fall einen Fußgänger mit 40 km/h und ~100kg rammen (und dafür müsste er verdammt fitt sein)

    Klar, schon die 40 km/h können schmerzhaft sein und wenn es blöd läuft kann es zu ernsthaften Verletzungen kommen und sogar zum Tod

    ABER

    Ein PKW mit Fahrer kommt problemlos auf 80km/h und ~500 kg Aufschlagsgewicht

     

    Rein physikalisch gesehen ist die kinetische Energie des Autos also das ZWANZIGFACHE der Energie des Radfahrers.

     

    Auch statistische Daten zeigen das Fahrrad Unfälle für den Radfahrer deutlich gefährlicher sind als für die anderen beteiligten:

    89,97% der Verletzten bei Unfällen mit Radfahrerbetiligung waren RADFAHRER, 6,38% Fußgänger, PKW Fahrer kommen mit unter 1% weg...

     

    Damit sollte gezeigt sein das betrunkene Fahrradfahrer primär sich selbst gefährden wohingegen die Autofahrer auch sehr gut andere Menschen verletzen und töten können.

  • M
    Martin

    Ja, betrunkene Radfahrer provozieren Autounfälle und stellen somit auch für andere eine Gefahr dar.

     

    Das gilt aber auch für torkelnde besoffene Fußgänger.

    Müßte dann auch für diese eine Promillegrenze eingeführt werden?

  • NF
    Niels Fußhoven

    "Irgendwann kippt der Alk-Radler einfach zu Boden – Gefahr vorüber."

     

    Na sicher, ein Radfahrer der umkippt und vom nächsten Auto erfasst wird, der wird der Straßenverkehr so schnell nicht nochmal gefährden. "Gefahr vorüber" und zwar endgültig.

  • S
    Sinimaus

    Warum nicht gleich Alkohol ganz verbieten? Dann gäbs sogar noch weniger alkoholbedingte Unfälle...

    Ich wittere ein Sommerloch...

  • O
    Optimist

    Zitat: "Insgesamt sind Radfahrer nach Polizeistatistiken aber für über zehn Prozent der alkoholbedingten Verkehrsunfälle verantwortlich."

     

    Also sind bei 1/4 der Unfälle mit Alkoholeinfluss (sehr großzügig auf 20% aufgerundet) Radfahrer Schuld. Das bedeutet, dass sich 3/4 auf Autofahrer und Fußgänger aufteilen! Selbst wenn es sich 50% Fußgänger und 50% Autofahrer verhält (was unwahrscheinlich ist) hat jede einzelne Gruppe immer noch MEHR Unfälle verursacht als die Radler.

    Daraus müsste man doch folgern, dass bei DIESE(n) Gruppe(n) die Grenze verschärft werden muss und nicht bei den Radfahrern!

     

    MfG

    Optimist

  • AW
    Axel Wartburg

    Geht es noch peinlicher, Frau Plötz?

     

    "...Wie soll man dann nach Hause kommen,

    entgegnet die Bundestagslinke Yvonne Ploetz..."

     

    Wobei ihr Nachsatz, "Um Alkohol im Straßenverkehr insgesamt entgegenzuwirken, erscheint es sinnvoller, den Ausbau von öffentlichem Nahverkehr zu forcieren" meine Zustimmung findet

     

    Den Satz, "Das Fahrrad ist nach dem abendlichen Kneipenbesuch oft die einzige Alternative zum Auto" erachte ich wiederum als mäßig intelligent.

     

    Womöglich am Ende auch "alternativlos", ja?

    Halt, Stopp!

     

    Wie wäre es damit:

    So wenig Alkohol zu trinken, dass es auch noch mit dem Fahrrad klappt.

     

    Und damit:

    Anstatt mit immer mehr Gesetzen die Freiheit der BürgerInnen immer weiter einzuschränken die wahrscheinlich alternativlose Variante wählen, Gesetze für das Volk und nicht gegen, da für die Wirtschaft zu machen?

     

    Doch es wird ja immer weiter auf die Struktur der Angst gesetzt, obwohl das menschliche Bewusstsein bereits bei vielen schon lange viel weiter entwickelt ist. Allerdings, scheint´s mir, bei der Masse der BürgerInnen wohl noch nicht. Die folgen brav dem Brod und Spiele.

     

    Wie damals das Idios, der grossteil der Bevölkerung, der heute „Mittelschicht“ und politisch unkorrekt „Unterschicht“ genannt wird, tun sie für andere, was ihnen geheißen wird und hinterfragen dabei das System nicht oder nicht ernsthaft.

     

    Das Wort Idioten ist in diesem Zusammenhang also absolut zutreffend, da von Idios abgeleitet und der ursprünglichen Bezeichnung aus meiner Sicht am nächsten kommend.

     

    Und unsere so genannten Eliten, deren Erfüllungsgehilfen, die PolitikerInnen?

     

    Bei der scheinbar alternativlosen Auswahl der Dinosaurier in Politik, agieren deren Arbeitgeber, die Lenker der Großkonzerne und jene die 10% des Volkseigentums ihr Eigen nennen, anstatt sozial und ökolisch, lieber in Geld investierend. Also asozial und antiökologisch, wie ich meine. Sozial- und Ökologieschmarotzer also auch sie. Wie fast jeder von uns.

     

    Dabei gab es im letzten Jahr zu den „alternativlosen Kandidaten der 17. Bundestagswahl durchaus, und zwar über 160, Alternativen. All jene nämlich, die parteifrei antraten.

     

    Alternativen, die von den durch die so genannten Eliten gelenkten Mainstreammedien naturgemäß nicht als solche benannt wurden. Zu groß die Gefahr, dass das bisherige Establishment durch sie abgesetzt werden könnte, denke ich.

  • J
    jojo

    Klingt doch spannend...

     

    hauptsache jeder darf noch ohne Tempolimit auf der Autobahn rasen... inklusive Radsportlern..

  • M
    moosmaker

    Grund genug, hier einzugreifen, die Promillegrenze hochzusetzen, meinen Experten.

     

    ... Promillegrenze HOCHsetzen? - Gute Idee.

  • K
    kleinkariert

    "Der Grenzwert für absolute Fahruntauglichkeit liegt für Radfahrer derzeit bei 1,6 Promille. [...] Insgesamt sind Radfahrer nach Polizeistatistiken aber für über zehn Prozent der alkoholbedingten Verkehrsunfälle verantwortlich. Grund genug, hier einzugreifen, die Promillegrenze hochzusetzen, meinen Experten."

     

    Die Promillegrenze soll hochgesetzt werden? Also von 1,6 Promille auf 2? Oder noch höher? Das bringt genau das Gegenteil, die Promillegrenze müsste gesenkt werden.

     

    Zum Artikel: Fahrradfahren ist genauso gefährlich wie Autofahren? Mit dem Fahrrad kann ich aber nicht besoffen mit 90 durch die Stadt heizen und bei Rot über irgendwelche Ampeln fahren. Es stimmt schon, dass man nicht mehr so koordiniert fährt, aber man ist definitiv langsamer...

  • K
    Kollege

    Bin auch gerne im Sommer nach ein paar Bier nach Hause

    geradelt. Eigentlich finde ich das bis zu einer bestimmten Grenze in Ordnung.

    Ein Freund von mir ist vor einiger Zeit LEICHT angetrunken in der Dämmerung mit dem Fahrrad nach Hause gefahren. Er kam vom Weg ab und hat sich im Graben die Wirbelsäule angeknackst: halbseitig gelähmt!

    Nach einem Jahr kann er jetzt wieder einigermassen gehen aber laufen wird er nie wieder...

  • B
    Bigsmooth

    Ich wohne nah der Isar, im Glockenbachviertel. Ab und an komme ich nachts, auf dem Fahrrad unterwegs, von meiner Spätschicht heimgeradelt und muss gerade jetzt, im Sommer, mit einer Unzahl betrunkener Passanten rechnen, die torkelnd durch die Straßen ziehen. Für Nicht-Münchner erkläre ich ohne besonderen Stolz: Das Glockenbachviertel ist "In", sprich es zieht mehr und mehr Nachtschwärmer an, was den Prozess der Gentrifizierung nach sich zieht...

     

    Nun, die betrunkenen jungen Leute nerven mich in diesem Augenblick als nüchternen Radfahrer. Und sie stellen, wenn man der Argumentation der Olympiasiegerin folgt, eine Gefahr für mich dar. Dennoch würd ich nie auf den Gedanken kommen, ihnen entweder das Bier oder die Beine wegzunehmen. Das Leben is halt kein Bärchenpark, oder prosaisch ausgedrückt: Der Tod ist unser ständiger Begleiter. Also bitte Schluss mit dem Gegreine und der Regelungswut irgendwelcher Hobbybürokraten

     

    Gruß aus dem Süden

  • HH
    Hanzo Hattori

    Es gibt natürlich alternativen zum Fahrrad, wie wäre es mit einem Entnüchterungsspaziergang oder ein Minicar? Wie wäre es, wenn der Freund nach Hause fährt oder der betrunkene einfach mal im Park schläft? Wie wäre es wenn er sich einfach aufs Fahrrad setzt, ein bisschen stark im Verkehr auffällt und dann einfach von den Männern in Blau (ehm. grün) in eine Entnücterungszelle gesperrt wird?... Betrunkene am Steuer(egal welches) ist einfach nicht machbar!

  • SR
    S. Röll

    Fahradfahrer benehmen sich ohnehin wie priviligierte Verkehrsteilnehmer, die meinen, das Regeln und Verbote nur für die motorisierten Fahrzeuge gelten würden. Gefahren wird überall. Fußgänger können ja Platz machen, oder im letzten Moment zur Seite springen. Was soll schon passieren? Ohne Kennzeichen am Rad wird eine Verfolgung und Sanktionierung ohnehin fast unmöglich sein. Und wer durch einen Fahradfahrer geschädigt wird, der keine priv. Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat, schaut eh in die Röhre.

  • C
    cyctologie

    mir wurde schon mehrmals der führerschein wegen trunkenheit am steuer abgenommen. heute trinke ich gar nicht mehr. ich bin mit 160km/h die b1 lang. ich bin aus kurven getragen worden. ich bin auf einem parkplatz nach 6 bier und american history x im rückwärtsgang vollgas über eine blumenrabatte gebügelt. ein anderes mal ebenfalls rückwärts ne straßenlaterne gekillt. und wahrscheinlich noch x andere sachen an die ich mich nicht erinnern kann. das ich und meine freunde das alles überlebt haben ist ein wunder. nur ein einziges mal musste eine katze dran glauben. bei 120 in der 30er zone.

    mit fahrrad ist sowas schlicht unmöglich. da war meist der erste laternenpfahl oder ein brücken -geländer das ende der reise.

    wenn fahrradfahrer über 10% der unfälle verursachen sind knappe 90% durch autofahrer. das entspricht auch meinen persönlichen erfahrungen als langjähriger bewohner des landes brandenburg.

    bei gleichen grenzwerten ist der tot vorprogrammiert.

    dann wird nämlich auto gefahren ihr kloppis.

  • S
    Sebastian

    Warum muss man sich überhaupt voll laufen lassen? Reichen nicht 2 Bierchen völlig aus?

  • H
    hans-jürgen

    die gute spitz, ist ja schon öfters mit sinnleeren aussagen aufgefallen...

    das problem ist nur, wenn die grenze bei radlern

    ähnlich ist wie bei autofahrern, dann werden diejenigen, die sich normalerweise fürs rad entscheiden würden, wg. mehr bequemlichkeit doch ins auto steigen und unter umständen mehr schaden anrichten als aufm drahtesel.

  • P
    pekerst

    "Das Fahrrad ist nach dem abendlichen Kneipenbesuch oft die einzige Alternative zum Auto", schreibt Ploetz. (So, so, nach dem Kneipenbesuch ins Auto ist die Alternative zum Fahrrad?)

     

    "Für das Fahren auf zwei Rädern braucht man ja fast noch mehr Koordination als beim Autofahren", schreibt Sabine Spitz. (Fast? Der Frau fehlt Erfahrung.)

     

    Markus Schmidt vom Verein "Autofrei leben" sieht in Betrunkenen auf zwei Rädern dagegen keine potentielle Bedrohung. (Sie sich ja auch, wenn überhaupt, eine potenzielle Bedrohung.)

  • V
    vic

    "Nach einem Bier"

    Was in Bayern ungefähr zwei Liter entspricht...

  • BN
    BILD niveau

    Grade betrunken nach Hause geradelt. Lese das und denke: Diekmann und seine Experten sind Genossenschaftler..:

     

    "Insgesamt sind Radfahrer nach Polizeistatistiken für über zehn Prozent der alkoholbedingten Verkehrsunfälle verantwortlich. Grund genug, hier einzugreifen, die Promillegrenze hochzusetzen, meinen Experten."

  • D
    dawnhammer

    man man wie sie alle ihren möchte gern aufpasser raus lassen.

    übrigens ich bin gerad betrunken !!