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Streit der Woche über Versuche an Affen"Kein Mitgefühl für leidende Menschen"

Versuche an Affen sind ethisch nicht vertretbar sagt Grünenpolitikerin Renate Künast. Dagegen sieht der Bremer Neurobiologe Andreas Kreiter in der Diskussion eine Doppelmoral.

Ein Makaken-Affe, der für einen Versuch vorbereitet wird. Bild: dpa

BERLIN taz | Renate Künast, Vorsitzende der Grünen im Bundestag, fordert ein generelles Verbot von Experiemente an Primaten. "Vager Erkenntnisgewinn rechtfertigt nicht das Leid von Tieren", schreibt sie im Streit der Woche in der sonntaz. Affen seien hoch entwickelte, intelligente Tiere, die in ihrem Sozialverhalten und ihren emotionalen Bedürfnissen den Menschen sehr ähnlich sind.

Künast verurteilt in der sonntaz konkret die Affenversuche des Bremer Neurobiologen Andreas Kreiter. Diese seien "ethisch nicht vertretbar" und "ohne konkreten wissenschaftlichen Nutzen".

Kreiter experimentiert seit über zehn Jahren mit Makakenaffen. Seine Grundlagenforschung soll später etwa Epileptikern oder Parkinsonpatienten helfen. Für die Versuche werden die Affen mit im Kopf verankerten Bolzen fixiert, es werden Messelektroden ins Gehirn eingeführt, während sie Aufgaben am Computer lösen müssen.

Bild: taz

Den gesamten Streit der Woche lesen Sie in der aktuellen vom 22. Mai 2010 – ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk.

"Versuche mit Makaken spielen eine zentrale, nicht ersetzbare Rolle für die Erforschung der Funktionsweise des Gehirns", schreibt Kreiter in der sonntaz. Man müsse sich fragen, ob ein generelles Verbot solcher Versuche ethisch zu rechtfertigen sei, "weil damit die Möglichkeit verwehrt wird, Erkrankungen des Gehirns zu heilen".

Zudem akzeptiere unsere Gesellschaft hunderttausendfach mehr Tiere für belastendere aber verzichtbare Verwendung in Sport, Freizeitvergnügen, Nahrungsmittelprodzuktion und Schädlingsbekämpfung. Kreiter spricht in diesem Zusammenhang von einer Doppelmoral.

Margot von Renesse, Vizevorsitzender der Deutschen Parkinsonvereinigung und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete, ist der Meinung, dass Tierversuche prinzipiell möglich sein sollten. Wenn sie erforderlich seien, "um Heilungsmöglichkeiten für schwere Erkrankungen zu verbessern und Erkenntnisse in der Grundlagenforschung zu gewinnen, müssen Tierversuche möglich sein", schreibt sie in der sonntaz. Leider empfinde nicht jeder Tierschützer Mitgefühl für leidende Menschen.

Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, kritisiert Tierversuche an Affen. "Wir müssen andere Wege finden, an wissenschaftliche Erkenntnisse zu gelangen", schreibt er in der sonntaz. Für die Erforschung des menschlichen Gehirns stünden andere Methoden zur Verfügung, bei denen keine Affen gequält werden müssen. "Die Vermehrung von Wissen ist ein menschliches Kulturgut. Doch die Freiheit der Forschung endet dort, wo andere wichtige Güter verletzt werden. Ein solches Gut ist der im Grundgesetz verankerte Tierschutz."

Im Streit der Woche äußern sich zudem Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgesellschaft, Norbert van Kampen, Vorsitzender der Deutschen Epilepsievereinigung, die Travestiekünstlerin Olivia Jones und Silke Bitz vom Verein Ärzte gegen Tierversuche.

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40 Kommentare

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  • J
    Jantiff

    Kommentator „von sigh" meint einen Fehlschluss darin zu sehen, wenn man einerseits behauptet, Affen seien hoch entwickelte, intelligente Tiere, die in ihrem Sozialverhalten und ihren emotionalen Bedürfnissen den Menschen sehr ähnlich sind – andererseits den Experimenten mit ihnen bestenfalls einen vagen Erkenntnisgewinn zugesteht.

     

    Anna Bonus Kingsford hat schon im 19. Jahrhundert festgestellt, „dass die Physiologen nur darum so bemüht seien, unseren gemeinsamen Ursprung mit den Tieren und also auch die Bruderschaft, die uns an dieselben bindet, zu beweisen, um sie nachher mit umso größerem Rechtsanspruche martern und misshandeln zu können“.

     

    Damit hat sie leider ins Schwarze getroffen, denn dieses Prinzip hat die Wissenschaft bis heute verinnerlicht: In „Science“ wurde vor Kurzem erörtert, Delphine als „Modellorganismen“ zur Erforschung menschlicher Krankheiten zu nutzen, da sie nach dem Menschen die intelligentesten Lebewesen auf diesem Planeten sind.

     

    Und die Erkenntnis, dass Frösche uns genetisch wesentlich näher sind als bisher angenommen, lässt bei den Wissenschaftsmedien noch mehr Jubel ausbrechen: Die Basis für neue „Krankheitsmodelle“ ist gelegt! Jetzt können wir eine weitere Tierart im Labor krank machen, der Fortschritt ist nicht mehr aufzuhalten! Kein Wort über die Rechte der geplanten Opfertiere. Wozu auch, denn die hat man, so Nietzsche, von jeher noch nie zu Wort kommen lassen.

     

    Wenn man die Forscher fragt, warum sie mit Tieren experimentieren, sagen sie: Weil die Tiere sind wie wir.

     

    Wenn man sie fragt, warum es moralisch in Ordnung ist, mit Tieren zu experimentieren, sagen sie: Weil die Tiere nicht sind wie wir.

     

    DAS ist ein non sequitur.

     

    Wenn ich die Diskussion hier und in vielen anderen Foren verfolge, habe ich die Hoffnung, dass Tierversuche innerhalb der nächsten 100 Jahren aus ethischen Gründen abgeschafft werden können, weil ein langsames Umdenken bei den Menschen eingesetzt hat . . .

  • A
    Amos

    Tierquäler gehören genau so hoch bestraft wie Menschenquäler. Sonst hört das nie auf mit der Tierquälerei.

  • TL
    Theo Linser

    Natürlich müssen Versuche an Primaten verboten werden ebenso wie Versuche an CDU- oder GrünenpolitikerInnen es bereits sind.

    Epilepsie und Parkinson sind degenerative Erkrankungen, die nachweislich auf Ernährungsfehler und damit verbundene Stoffwechseldefizite (hier im Gehirn) zurückzuführen sind. Die beste Therapie-möglichkeit liegt in deren Ausgleich und vor allem - wie bei mehr als 90% der schwerwiegenden Krank-heiten - in der nachhaltigen P R Ä V E N T I O N !

    Warum Primaten quälen, wenn Menschen Fehler gemacht haben ? Humanität kann erst dann als verstanden gelten, wenn Mensch nicht nur seine Spezies für leidensfähig und damit schutzwürdig hält.

  • DS
    Danny Schneider

    Nur der Mensch kann so pervers sein das Leiden von Tieren und das Leiden von Menschen gegeneinander aufzuwiegen. Tiere statt Menschen leiden zu lassen ist nicht akzeptabel. Wer das meint sollte zum Thmea Moral besser schweigen.

  • S
    sigh

    Wissenschaftlich geringer Nutzen? Ich kann verstehen, dass man als nicht informierter Politiker oft die Realität der eigenen Traumwelt anpasst. Aber selbst mir fällt auf, dass

     

    "Affen seien hoch entwickelte, intelligente Tiere, die in ihrem Sozialverhalten und ihren emotionalen Bedürfnissen den Menschen sehr ähnlich sind."

     

    nicht mit

     

    "vager Erkenntnisgewinn"

     

    in Einklang zu bringen ist.

    Von diesem non sequitur mal abgesehen, nach Google Scholar gibt es massig Veröffentlichungen von Andreas Kreiter, also ist das auch empirisch nur schwer zu halten.

  • O
    odd

    Ich konnte die Fehldiagnosen und Misserfolge von Schulmedizinern am eigenen Leib erleben. Ebenso konnte ich die 'Richtig'diganosen und unglaublichen Erfolge der K l a s s i s c h e n Homöopathie am eigenen Leib erleben. Ich kann also vergleichen: So lange die Schulmediziner alle körperlichen 'Krankheiten' als ursächlich behandeln, sind sie in meinen Augen auf der stümperhaften, bornierten, elitären, profit- und ruhmorientierten mittelalterlichen Stufe der Quaksalber stehen geblieben. Die heutige Schulmedizin betreibt legalisierten Massenmord. Und das schließt alle bedauernswerten, gequälten Tiere mit ein.

  • BH
    Björn Hens

    Man muss zumindest mal darüber diskutieren dürfen. Diese unsachlichen Argumente, von wegen es wäre ethisch nicht vertretbar, die Menschen leiden zu lassen, sollen nur ein schlechtes Gewissen erzeugen. Wir stellen uns über die Tiere und so rechtfertigen wir, dass man andere Lebewesen zum Wohle anderer quälen dürfe. Aber die Regeln haben wir Menschen selber gemacht. Klar, dass sie so ausfallen. Man ist ja "parteiisch". Natürlich wünscht man sich nichts sehnlicher als Heilung, wenn man so erkrankt ist und in diesem Moment wären dem Erkranknten sicher alle Mittel recht. Aber diese Aufteilen in wichtiges und unwichtigeres Leben hatten wir schon immer, zuletzt massiv vor 60 Jahren. Die Frage ist, ob wir so weiter machen wollen. DÜrften die Affen denn auch Menschenversuche machen, würden sie sich als einzigst lebenswerte Spezies betrachten? Würden sie wahrscheinlich. Aber sind die Moral und die EThik nicht genau das, was die Menschen als Grund heranziehen, weshalb sie besser sind als die anderen Tiere?! ;)

  • S
    steets

    wenn es nach 1o Jahren Tierversuchen an Affen immer noch nicht möglich ist, Parkinson und Epilepsie zu heilen, sollten wir begreifen, dass Tierversuche schon aus diesem Grund der falsche Weg ist. Warum gibt es also noch Parkinson, Demenz usw? Würden die Wissenschaftler ihr ganzes Potential in die tierversuchsfreie Forschung geben, hätten wir mit Sicherheit bereits die Lösung auf dem Tisch! Daher: Tierversuche sofort abschaffen und alle Energie in die Forschung ohne Tier!

  • D
    Deftone

    Kreiters Argumentation ist hinfällig. nur weil die Gesellscahft in anderne Bereichen Tiere sinnlos quält, rechtfertigt das doch nicht die Qual in einem anderen Bereich. Vielmehr soltle Kreiter sich auch für das Ende der Tierqual in anderne Bereichen aussprechen.

     

    Ich halte es in dieser Frage wie Ghandi:

    ""Vivisektion ist nach meiner Auffassung das schwärzeste von allen schwarzen Verbrechen, deren sich der Mensch heute gegenüber seiner Schöpfung schuldig macht. Lieber auf das Leben verzichten, als es mit der Qual fühlender Geschöpfe erkaufen."

     

    Genau so sehe ich das. Es gibt keinen belastbaren Grund, warum wir anderen Lebewesen, die genauso Leidensfähig sind wie wir, Leid zufügen dürfen. Die Stärke allein darf kein grund sein, denn das würde auch Missbrauch aus Ausbeutung von fremden Menschen rechtfertigen, oder zb von Hartz4 Empfängern. Als soziale Wesen müssen wir genau das tun: Den Schwachen Rechte zusprechen und sie schützen. Deswegen gibt es den Tierschutz, und deswegen hat der Tierschutz verfassungsstatus.

     

    Zudem ist der Tierveusch ein relikt aus zeiten, indenen man annahm, dass Tiere, frei nach Descartes, Maschinen seien. dass Ihre Schreie ähnlich zu werten sind wie Maschienen-Ächzen. Heute wissen wir: Tiere, inbesondere Affen, haben eine komplexe Psyche, welche sie zu ausgesprochen elidensfähigen Wesen macht. Welche auch ein Bewusstsein haben und interessen ausbilden können. Sie können nicht rechnen, nicht schreiben oder menschliche Sprachen sprechen, aber sie können leiden. Ich will nicht, dass jemand wegen mir Leidet. Das sit unmoralsich. Auch tiere haben eine Würde.

     

    Das muss ednlich gesehen werden. besonders konservative und angebliche "Chrsiten" in der Politik stellen sich seit jahrzehnten gegen den Tierschutz. Das geht nicht in meinen Kopf. Der Schutz der Schwachen ist zentraler Christlicher Wert an den ich mich halte. Daher will ich endlich dass der Tiermissbrauch in der Forschung und lehre aufhört.

     

    Auch in anderen bereichen gibt es viel zu tun, aber deswegen soll man doch nicht diesen Bereich ausser acht lassen. Ganz und garnicht. Niemand auf dieser Welt kan Qualen rechtfertigen. Niemand verdient es missbraucht und gequält zu werden.

     

    Gegen den Missbrauch der Tiere!

  • T
    Tini

    Na da redet sich der Herr Kreiter ja schön heraus - nur weil leider auch Tiere für unsere Unterhaltung in Zoos, Zirkussen und im SPort missbraucht werden, ist es auch gerechtfertigt, sie für sinnlose (wie weit ist er denn in den zehn Jahren "Forschung" gekommen?!) Versuche zu benutzen? Man kann doch ein Unrecht nicht mit einem anderen Unrecht rechtfertigen.

    Wann ist denn dieses "später", wenn er die Ergebnisse für Parkinsontherapien benutzen will? Wenn eine Forschung zehn Jahre andauert, ohne sichtbaren Erfolg gebracht zu haben, beschleicht mich die Ahnung, dass es niemals dazu kommen wird.

     

    Ich glaube kaum, dass jemand kein Mitgefühl für Parkinsonkranke hat, nur weil er eben auch Mitgefühl für diese unschuldigen Affen hat, die sich nicht wehren können und als bloße Objekte für den Sadismus des Herrn Kreiter leiden müssen.

     

    Es gibt von Manfred Kyber eine sehr schöne Geschichte ("Nachruhm") über einen Tierexperimentator, die ich Herrn Kreiter sehr ans Herz legen möchte: http://manfredkyber.de/Nachruhm.html

     

    «Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.» (M.Gandhi)

  • R
    Richard

    Renate Künast hat doch letztes jahr vor laufenden Kameras einen Fisch ermordet. Das ist in meinen Augen auch unethisch, weil alle Tiere ein Schmerzempfinden haben. Tierversuche mit Raten sind genauso unethisch. Die ganzen Tierversuche können mittlerweile mit Computersimulationen und gezüchteten Zellen ersetzt werden. Und Fleisch zu essen ist genauso keine Notwendigkeit. Renate Künast hat definitiv eine doppelmoralische Sichtweise.

  • M
    Micaela

    "... Leider empfinde nicht jeder Tierschützer Mitgefühl für leidende Menschen..."

     

    Wie? Weil Menschen leiden, sollen Tiere in Tierversuchen auch leiden? Na die Logik haut mich ja vom Hocker.

  • T
    Thomi

    ich hab' in so einem Zusammenhang nur einen Gedanken,

    der mich zögern lässt

     

    Wenn ich in der Rolle des Affen wäre

    käme ich damit klar?

     

     

    oder frommer: Wäre nach der Wiedergeburt ein Rollentausch für mich akzeptabel?

     

    Schöne Pfingsten...

  • A
    avelon

    Wie so oft verschwinden Kommentare der taz-online-LeserInnen im Nichts des www.

     

    Das System Ihrer Spamvermeidung ist einzigartig miserabel. Spontaneität nicht erwünscht.

     

     

    ANMERKUNG DER REDAKTION: Leider können wir Leserkommentare stets nur mit Verzögerung freischalten, da sämtliche Kommentare vor einer Veröffentlichung von der Onlineredaktion gegengelesen werden müssen. Da davon jeden Tag einige hundert hier ankommen, kann das Freischalten im Einzelfall - wie hier - auch mal etws länger dauern. Wir bitten dafür um Entschuldigung.

  • V
    VanZerg

    Versusche an Affen (überhaupt an Tieren) sind nicht ethisch vertretbar.

    Da gebe ich Frau Künast 100 % recht.

    Was würde der Mensch sagen wenn eine ihm überlegendere Spezie ihn für Experiemente missbrauchen würde?

    Aber auf der anderen Seite hat der Mensch sich der Tierwelt sowieso untertan gemacht. Ich rede von Massentierschlachtung am Fließbband um Menschen zu ernähren. Das mag von weitem betrachtet abstoßend wirken ist aber notwendig. Es sei denn die gesamte Menscheit würden Vegetarier werden. Da wir die Tierwelt sowieso ausbeuten, warum keine Experiemente um die Menschliche Entwicklung voran zu treiben?

  • U
    uschi

    Forschung hat eindeutig ihre Grenze und wenn es um Tierversuche geht ist diese meiner Meinung nach erreicht. Wie können wir uns derart erheben?

    Natürlich ist Mitgefühl für Leidende Menschen vorhanden, nur eben kein Mitgefühl für "Wissenschaftler" die sich auf Kosten von Lebewesen bereichern wollen, wenn der Sinn ihrer Forschung gar nicht geklärt ist!

    Die Einstellung zu Krankheiten muss sich ändern!

  • H
    hannes

    Demnach müßten auch wissenschaftliche Experimente an Kindern und Behinderten zugelassen werden. Einzig und allein darum, weil diese nicht so intelligent und entwickelt sind, wie andere menschen.

  • R
    riotmaker

    http://www.animal-tv.org/html/english/movie_good_bad_science_German.html

     

     

    ein gut verständliches video über das pro und contra von tierversuchen.

  • A
    avelon

    Jedes Lebewesen auf diesem Planeten ist dem Glücksspiel der Natur bzw. Evolution unterworfen.

     

    Jeder gefühlsmäßig normal reagierende Mensch leidet mit unter der Krankheit, ganz gleich ob physischer oder psychischer Art, eines Angehörigen, Freundes oder Bekannten.

     

    Das war so und wird auch so bleiben.

     

    Wie ein hochgebildeter Leistungseliten-Träger von Doppelmoral sprechen mag, wenn es um die makabren Versuche an ´niederen´ Lebewesen geht, entzieht sich meinem Gedankengut.

     

    Die Hineinpfuscherei in die Natur, das Quälen Schwächerer, des Überlebens einer entarteten Gattung namens homo sapiens willen, zeugt davon, daß der Mensch im Laufe seiner Evolution nichts hinzulernte.

     

    Dieser Planet braucht keinen homo sapiens, ganz im Gegenteil. Erst jener brachte die Natur aus dem Gleichgewicht.

  • V
    Vielfachmoral

    So ein Quatsch. Wer sowas sagt, sagt auch: Krieg für den Frieden. Ich frage mich überhaupt, was das für Monstren sind, die diese Tierversuche unmittelbar durchführen. Denen möchte ich nicht im Dunklen begegnen.

  • K
    kurt

    Eine Frage Herr Keiter:

     

    MIT WELCHEM RECHT?!

     

    Das Wohl der Menschen steht nicht über dem Wohl von Tieren! Wieso sollte es überhaupt?

     

    Ich fordere Sie auf, Ihre der Natur gegenüber respektlosen Handlungen sofort einzustellen.

  • Y
    Yvonne

    Meiner Meinung nach sollte es grundsätzlich ethische Grenzen geben, die auf alle Handlungen und Entscheidungen des sozialen Lebens übertragbar sind.

     

    Die Tatsache der Möglichkeiten impliziert nicht, dass man diese in die Tat umsetzen muss, vor allem nicht wenn sie auf Kosten anderer Lebewesen gehen.

     

    Schade dass die Legitimation solcher Tierversuche in einem fragwürdigen Wertedenken verankert ist.

     

    Wieso ist der Mensch "bedeutender" wie andere Lebewesen?

     

    Vielleicht wird es Zeit, dass man lernt, mit Grenzen umzugehen, im Prinzip fusst ein Teil der Forschung in diesem Falle auf Ausbeutung und das Quälen von Mitgliedern der Erde, die sich leider nicht gegen uns ausreichend wehren können, in diesem Falle keine "Stimme" haben.

     

    Yvonne aus Köln

  • T
    Takeshi

    Das es auch liebend gern Menschenversuche sein dürfen, haben wir ja aus unserer Vergangenheit gelernt. Es muss nur von irgend jemanden legalisiert werden, damit die Ausübenden keine Schuld trifft.

    Aber wer denkt schon an die tausende von Kleintieren, die maßlos gequält werden, damit sich Frauen, die nicht zugeben wollen, das sie altern, irgend eine Creme ins faltige Gesicht schmieren können, und dann noch verlogener Weise behaupten, sie wären tierlieb. Das müsste erst mal verboten werden.

  • M
    Meyerhofer

    Die Grünen sind eine Gefahr für die

    Alten und Kranken.

     

    Mit Kundulani Yoga und Jogi Tee sitins

    kann man keine Unfälle verartzten

    und auch keine Arbeitsplätze schaffen.

    Wenn die letzte Firma wegen übertriebenen

    Umweltsteuern aus dem Land geflüchtet ist

    soll Frau Künast mal erklären woher

    die Arbeitsplätze kommen sollen.

    Wer keinen Halm zerbrechen will kann kein

    Förster werden.

    Scheinheilig ist das man alles

    Notwendige mit Tabus belegt bei den Grünen

    anstatt die Notwendigkeit zu akzeptieren.

     

    Kein HARTZ 4Empfänger

    Kein Leiharbeiter

    kann sich BIO EIER LEISTEN!

    Aber mann wird ja dazu gezwungen da

    die Grünen ja die Käfighaltung verboten.

    LIEBE GRÜNE

    WENN IHR DEUTSCHLAND IN EIN ÖKOLAND

    verwandeln wollt...dann sorgt auch dafür das

    die dadurch gestiegenen Lebenshaltungskosten

    der HARTZ 4er, Leiharbeiter und Student bezahlen kann!!!!!!!!!!!!!!!!

  • EW
    Eckard Wendt

    Klar, daß sich Kreiter für Tierversuche ausspricht. Schließlich lebt er ja davon, daß er Tiere so schrecklich leiden läßt. Selbstverständlich hat er auch rechtfertigende Gründe parat, denn sonst würde er in der Psychiatrie landen.

    Bleiben nur zwei Hoffnungen:

    1. Möge er all den unter seiner Hand und durch seine Veranlassung geschundenen und gemeuchelten Tiere in seiner Todesstunde noch einmal in die angstverzerrten Augen sehen müssen.

    2. Hoffentlich haben die Hindus Recht mit ihrem Glauben an die Wiedergeburt und Seelenwanderung. Dann wird er wohl als Versuchstier die Möglichkeit haben, unter den Händen seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin selbst für die "edlen" Ziele der reinen Lehre und Wissenschaft schreckliche Qualen erleiden zu dürfen.

  • M
    Martin

    In diesem Punkt stimme ich leider mit Frau Künast nicht überein. Unser Gehirn ist ein unglaublich komplexes Gebilde. Über genetische und molekulare Grundlagen der Neurophysiologie kann man zwar sehr viel an Fruchtfliegen, Nematoden und Zebrafischen oder vielleicht noch Kalmaren forschen, aber uns fehlt noch grundlegendes Verständnis über die Zusammenhänge im menschlichen Gehirn. Die meisten Hirnerkrankungen sind furchtbare Geißeln für viele Menschen und sie treten nicht nur bei alten Menschen auf. Sie führen oft nicht zum Tode, sondern zu Schlimmerem. Es ist natürlich nicht schön an Affen zu experimentieren, aber es handelt sich hier ja nicht um puren Sadismus. Wenn man sich für Tierschutz in dieser Gesellschaft einsetzt, dann gibt es durchaus andere Aufregerthemen, wie viele Aspekte der Massenproduktion der Landwirtschaft. Es geht in dieser ganzen Diskussion um vielleicht ein Dutzend Affen, welche vielleicht einmal tausenden von Menschen helfen.

  • A
    atypixx

    Also nach Frau Künast darf man keine Affen nehmen, aber Hunde, Katzen, Mäuse, kein Problem, weil die ja nicht so menschenähnlich sind?!

  • M
    Michael

    Wer oder was gibt dem Menschen eigentlich das Recht sein Leiden höher einzustufen als das jedes anderen Lebewesens?

  • HM
    Hanna Michaels

    Ich stimme Frau Künast zu,

    jegliche Art an Tierversuchen muß verboten werden.

    Der Mensch ist ja angeblich so Biebeltreu,daß er darüber vergessen hat,daß das Tier das erste Lebewesen auf der Welt war,und damit die älteren Rechte hat!

    Kein MENSCH hat ein Tier zu Misshandeln,sexuell zu Missbrauchen,es zu Quälen,oder aus irgendwelchen Gründen Leid und Schmerz zuzufügen!

    Menschen die so etwas tun,den sollte man das gleiche angedeihen lassen!!!!

    Diese Menschen(in meinen Augen Bestien und Perverse),müssen am Eigenen Leib erfahren wie so etwas ist!

    Ich,ich schäme mich aus diesem Grund ein MENSCH zu sein!!!!!

  • K
    Kira

    Dann hat Kreiter sicher auch nichts dagegen, wenn wir in Zukunft wieder Menschen für Aussagen foltern, wenn das einen anderen Menschen retten könnte.

  • EP
    Elisabeth Petras

    "...wenn sie nötig seien[...]"...

     

    Wer kann beurteilen, ob diese Versuche "nötig sind"?

     

    Aufschluss darüber bieten

    - die bisherige Erfolglosigkeit dieser Forschung

    - die mangelnde Übertragbarkeit selbst von Affenversuchen auf den Menschen.

     

    Demgegenüber stehen:

    - die Tatsache, dass Tierversuche relativ teuer sind, was bedeutet, dass man für das eingesetzte Geld wesentlich mehr andere Forshcung finanzieren könnte. Ist jene nicht "nötig"? Vielleicht führt sie viel eher zum Ziel? Wer will das sagen?

    - die Tatsache, dass Alternativmethoden in der Förderung immer noch ein absolutes Schattendasein führen, obgleich sie - trotz wesentlich strengerer Validierungsauflagen, trotz relativ geringen Mitteleinsatzes und trotz viel geringerer Förderung oft genauere Ergebnisse aufzeigen als die von angeblichen oder tatsächlichen Menschenschützern geforderten Tierversuche. Unkenntnis ist oft der Grund dafür, auch Unkenntnis oder Ignoranz der vielfältigen Interessenlagen auf diesem Gebiet.

     

    Tierschützer sind mitnichten Misanthropen. Der Eindruck entsteht vielleicht daddurch, dass fast jeder von uns eienn "Tierliebhaber" kennt, der eben deshalb sein Tier liebt, weil er seine Beziehungestörung damit kaschiert. Deshalb Tierschützerals misanthropisch zu disqualifizieren, ist schlicht falsch. Die Mitgliederlisten etlicher mir gut bekannter Tierschutzvereine beweisen, dass ein hoher Prozentsatz der Tierschützer gleichzeitig im sozialen Bereich tätig ist, die Motivation der Ärzte von "Ärzte gegen Tierversuche" liegt z. T. im wissenschaftlich-methodenkritischen Bereich.

     

    Es geht also nicht um eine Polarisierung zwischen Tier- und Menschenschutz, sondern allenfalls um die Frage:

     

    Brauchen wir Millionen teurer gequälter Tiere für einen nach allen Erfahrungen und Daten relativ geringen Erkenntnisgewinn oder sollten wir es ncih twagen, endlich auf andere methoden, die z. T. erst zu entwickeln wären, zu setzen?

     

    Von den in bestimmten Methoden etablierten Forschern und von Instituten, die in der alten Methode Investitionen getätigt haben (Mauskliniken etc.) wird ein solcher Vorstoß nicht zu erwaren sein. Eine Förderung durch gesetzliche Rahmenbedingungen, auch durch Einschränkung der alten Methode, ist daher nötig - und möglich.

  • E
    Ethiker

    Ich stimme Frau Künast uneingeschränkt zu. Versuche an Affen sollte es nicht geben, genauso wenig wie Versuche an Kleinkindern, die sich nicht wehren können. Letzteres ist natürlich verboten, den Affen kommt aber kein Gesetz zu gute.

    Die Doppelmoral ist insofern bei mir nicht vorhanden, als dass ich sinnlose und auch sehr viele mehr oder weniger sinnvolle Versuche an Kleintieren ebenfalls verabscheue.

    Ich frage mich, wie jemand schlafen kann, der den ganzen Tag Tiere wissentlich quält.

  • SR
    Sigrid Reh

    Ich stelle mich an die Seite von Frau Künast.

    Wenn man die Arbeiten von Karl Popper und John Eccles

    sowie Konrad Lorenz gelesen hat (über das Bewusstsein

    von Tieren) muss man Tierversuche in Frage stellen

    und nach ernsthaften anderen Alternativen in der wissenschaftlichen Forschung suchen, um das Leid von

    Menschen zu mildern.

  • D
    Dreifachmoral

    So ein Quatsch. Wer sowas sagt, sagt auch: Krieg für den Frieden. Ich frage mich überhaupt, was das für Monstren sind, die diese Tierversuche unmittelbar durchführen. Denen möchte ich nicht im Dunklen begegnen.

  • T
    Tanko

    Wusstet ihr, dass:

    *jedes Jahr allein in Deutschland mehr als 2,5 Millionen Tiere in Versuchen leiden und sterben.

    *jährlich 58.000 Deutsche an unerwünschten Wirkungen von Medikamenten sterben, obwohl diese aufgrund von Tierversuchen für sicher gehalten wurden.

    *zum Beispiel Ratten unempfindlich gegenüber Asbest sind, dafür aber vom Süßstoff Saccharin Krebs bekommen.

    *eine Übertragung der Ergebnisse aus Tierversuchen ein gefährlicher und unwissenschaftlicher Trugschluss mit verhängnisvollen Konsequenzen für den Verbraucher/die Verbraucherin ist.

    *TGN1412, der neue Wirkstoff, der Anfang 2006 bei sechs Medikamententester zu schwersten Organausfällen führte, zuvor intensiv an Affen, Ratten und anderen Tieren getestet und als sicher eingestuft wurde.

    *trotz massiver tierexperimenteller Forschung die angekündigten Durchbrüche bei der Bekämpfung von Krebs, AIDS, Parkinson, Alzheimer usw. nicht eintreffen, weil diese neuen Behandlungsmethoden nur im Tierversuch, nicht aber beim Menschen funktionieren.

    *Zweidrittel aller Krebserkrankungen durch gesunde Ernährung und Nichtrauchen vermieden werden können.

    *die Qualität der tierexperimentellen Forschung nicht daran gemessen wird, wie vielen Menschen geholfen werden konnte, sondern daran, wie viele Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.

    *es zahlreiche tierversuchsfreie Testmethoden, z.B. mit Zellkulturen gibt, die im Gegensatz zum Tierversuch sinnvolle, für den Menschen relevante Ergebnisse liefern.

    *die tierversuchfreie Forschung jährlich nur knapp drei Millionen Euro erhält, während Hunderte von Millionen unserer Steuergelder für die tierexperimentelle Forschung verschwendet werden.

     

    Was rechtfertigt den moralischen Unterschied zwischen Mensch und unseren leidfähigen Mitgeschöpfen?

    Säuger und Vögel empfinden genau wie wir, fühlen wie wir, streben nach Glück wie wir, leiden wie wir. Nur weil wir vermeintlich intelligenter sind (wir zerstören unsere Umwelt und lassen täglich 25 000 Hungertote zu, obwohl das leicht verhinderbar wäre

  • C
    chick

    ist ja schön, dass der her K. seit bereits 10 jahren testet. wielange hat er denn vor weiterzumachen um auf ergebnisse zu kommen? achso, da gbt es gar kein ende, weil das eigentlich ziel vollkommen aus den augen verloren wurde. ähnlich der stammzellenforschung. obwohl dtl. keine weiterführenden grundlagen hat, wird immerweiter rumdiskutiert ob ethisch vertretbar oder nicht. ich bin der meinung tierschutzgesetzte sowie auch gesetzte über stammzelleforschung etc sollten wesentlich verschärft werden. letztenendes gehts doch nur darum, irgend ein scheiß fetzen papier ausgehändigt zu bekommen, auf dem steht, was man TOLLES kann/"geleistet hat" für die menschehit. um den menschen an sich geht es doch schon lange nicht mehr.

     

    wie schon peta vormuliert: "only monsters test on animals.

  • V
    VeganLukas

    Keine Frage, dass in Deutschland eine Doppelmoral vorherrscht.Nichtsdestotrotz sind Versuchen an Affen und i.A. Tierversuche ein großes Verbrechen der Menscheit.Es gibt ja keine Garantien, dass die "Ergebnisse" der Versuche letztendlich verwertbar sind.Tierversuche halten die Wissenschaft nur auf, statt sie voranzubringen!!!

  • K
    kleinerUnflat

    Tja traurig aber wahr, was wirklich wichtig ist wissen wir übers Gehirn ja schon : Mitleid und Gewissen sind größtenteils anerzogen, gell Hr. Kreiter.

  • M
    meh

    "Leider empfinde nicht jeder Tierschützer Mitgefühl für leidende Menschen."

     

    Was ist das denn für ein schwachsinniges Argument? Hat der Affe etwa Schuld, wenn jemand schwer krank ist? Warum soll dieser sich freiwillig für das Wohl der Menschheit opfern? Warum opfert sich nicht Margot von Renesse selbst für diese Forschung? Dann wäre er sogar ein Held...

  • V
    vantast

    Als Begründung für die Quälerei wird der medizinische Fortschritt genannt, der vielen Menschen Heilung bringen könnte. Vermutlich werden aber die meisten Tiere für Überflüssiges gequält, für Duftwässerchen, Kosmetika usw. Es ist wohl derselbe Antrieb, der kleine Kinder verführt, den Fliegen die Beine auszureißen, Macht über Leben und Tod zu haben. Auch im KZ lebten erbarmungslose Ärzte ihren kindlichen Forscherdrang aus.