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Streiks in Baku

■ Nationalistische Volksfront will Rückkehr der autonomen Region Nagorny-Karabach unter aserbaidschanische Verwaltung erzwingen

Baku (afp/ap) - Hafenarbeiter und Beschäftigte zahlreicher Betriebe in Baku, der Hauptstadt der Sowjetrepublik Aserbaidschan, sind am Montag in den Streik getreten. Auf einer Großdemonstration hatte die nationalistische Volksfront Aserbaidschans am Samstag allerdings zu einem Generalstreik aufgerufen. Mit dieser Aktion will die Volksfront die Rückkehr der autonomen Region Nargorny -Karabach unter aserbaidschanische Verwaltung erzwingen. Die Enklave Karabach, mehrheitlich von Armeniern bewohnt, wurde unter Stalin Aserbaidschan zugeordnet. Die Armenier fordern eine Wiederangliederung an die Republik Armenien.

Die Medien in Aserbaidschan und Moskau nahmen von dem Streikaufruf zunächst keine Kenntnis. Dagegen warnten sie in den letzten Tagen verstärkt vor der explosiven Lage in dieser Region. Angehörige der Volksfront berichteten, mittlerweile sei es nicht mehr möglich, mit Privatfahrzeugen von Baku in den Hauptort Karabachs, Stepanakert, zu fahren. Die Strecke werde nur noch von Militärkonvois befahren.

Nach dem erneuten Feldzug der Aserbaidschaner gegen die armenische Minderheit haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Armenier Baku fluchtartig verlassen. Vor Beginn der Unruhen lebten 200.000 Armenier in Baku, heute sind es nur noch 40.000. Im Gegenzug sind auch 100.000 Aserbaidschaner aus der benachbarten Republik Armenien ausgewandert.

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