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Streikende PilotenLufthansa streicht über 3.800 Flüge

Die Lufthansa-Piloten protestieren gegen die Streichung von Übergangsrenten. Von Mittwoch an streiken sie. Die Airline muss mehr als 3.800 Flüge absagen.

Ab Mittwoch bleiben die Maschinen erst einmal stehen. Bild: dpa

FRANKFURT/HAMBURG dpa | Wegen der Streikdrohung ihrer Piloten stellt die Lufthansa ihren Flugbetrieb ab Mittwoch für drei Tage weitgehend ein. Gut 3.800 Flüge werden gestrichen, rund 425.000 Fluggäste seien betroffen, teilte die Airline am Montag mit.

In den drei Tagen von Mittwoch bis Freitag sollen nur rund 500 Flüge auf kurzen und mittleren Strecken verkehren. Es handele sich um einen der größten Ausstände in der Geschichte der Lufthansa. Auch die meisten Frachtflüge der Lufthansa Cargo seien bereits abgesagt.

Lufthansa bietet ihren Gästen umfangreiche Möglichkeiten zur Umbuchung an. Die Passagiere werden zudem gebeten, sich auf der Internet-Seite zu informieren. Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens bezeichnete es als schwer nachvollziehbar, dass die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit beim gegenwärtigen Verhandlungsstand zu einem dreitägigen Vollstreik aufrufe. Der Gesellschaft werde ein Ergebnisschaden in zweistelliger Millionenhöhe entstehen.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte in der vergangenen Woche einen dreitägigen Vollstreik von diesem Mittwoch bis Freitag angekündigt. Betroffen wären die Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings. Die Konzerntöchter Swiss und Austrian Airlines haben eigene Tarifverträge und würden von einem Ausstand bei der Lufthansa nur insofern berührt, dass Umsteigeverbindungen auf Lufthansa-Flüge gefährdet sind. Lufthansa fliegt täglich rund 1.800 Verbindungen. Für innerdeutsche Flüge wird bei Streiks regelmäßig die Bahn als Alternative genutzt.

Einige Crews könnten im Ausland festsitzen

Bei vorangegangenen Streiks hatte die Airline mit ihren Ersatzflugplänen das Ziel verfolgt, den Normalbetrieb möglichst schnell nach Streikende wieder zu erreichen. Dafür ist es wichtig, dass sich Maschinen und Crews zum Streikende an den Plätzen befinden, an denen sie auch planmäßig zu sein hätten. Das kann dazu führen, dass während der Streiktage die Flüge eher großzügiger gestrichen werden und einzelne Crews für mehrere Tage im Ausland bleiben müssen.

Knackpunkt und Streikanlass sind die von Lufthansa einseitig gekündigten Übergangsrenten, die den Piloten bislang ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglicht hatten. In einer Urabstimmung hatten die rund 5.400 Piloten zu 99,1 Prozent für einen Arbeitskampf zu diesem Thema gestimmt.

Am Sonntag hatte es nach Angaben der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit noch einmal Verhandlungen zu den Übergangsrenten gegeben. Lufthansa habe ihren Vorschlag noch einmal erläutert, aber nicht verbessert, sagte VC-Tarifexpertin Ilona Ritter. „Wir hatten nichts missverstanden. Lufthansa will die bisherigen Regelungen verschlechtern und zudem eine Generationenteilung.“ VC verlange aber eine einheitliche Regelung, die auch für die jüngeren Kollegen gelten müsse. Dafür habe man eine Deckelung der Kosten angeboten, worauf Lufthansa aber nicht eingegangen sei.

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