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Straßenschlachten in HondurasZelaya-Anhänger werfen Steine

„Die Diktatur wird fallen“, glaubt Honduras' Ex-Präsident Zelaya. Seine Anhänger im Parlament sehen ihre Rechte von der Regierung beschnitten. Und randalieren.

In Flammen für Zelaya: Honduras' Haupstadt Tegucigalpa am Mittwoch. Bild: reuters

SAO PAULO epd | Schwere Zusammenstöße zwischen Polizei und Anhängern von Ex-Präsident Manuel Zelaya haben die honduranische Hauptstadt Tegucigalpa erschüttert. Zahlreiche Demonstranten versuchten, sich Zugang zum Kongressgebäude zu verschaffen, wie die Zeitung La Prensa am Mittwoch (Ortszeit) berichtete. Sie zündeten Reifen an und warfen Steine. Die Polizei setzte Tränengas ein.

Anhänger von Zelaya werfen Präsident Juan Orlando Hernández vor, sein Wahlversprechen nach mehr Sicherheit in Honduras nicht einzuhalten und die Menschenrechte zu verachten. Am Dienstag wurde ein Stadtrat der Partei von Zelaya durch Schüsse verletzt.

Zuvor hatte die Polizei nach heftigen Auseinandersetzungen, Abgeordnete und Anhänger der linksgerichteten Partei Libre von Zelaya aus dem Kongressgebäude vertrieben. Mehrere Menschen wurden nach lokalen Medienberichten bei dem Einsatz verletzt. Die Opposition hatte der rechtsgerichteten Nationalpartei vorgeworfen, sie in ihren parlamentarischen Rechten zu beschneiden.

Parlamentspräsident Mauricio Olivia warf der Opposition vor, schwere Sachschäden im Kongressgebäude angerichtet zu haben. Er beschuldigte sie der „geplanten Destabilisierung“ des Landes. Zelaya schrieb daraufhin via Kurznachrichtendienst Twitter: „Die Diktatur wird fallen, wir möchten Demokratie und Frieden, keinen Betrug.“

Die politische Situation in dem mittelamerikanischen Land ist seit langem angespannt. Der konservative Hernández hatte im November die Präsidentschaftswahl gewonnen. Allerdings hatte auch seine Rivalin Xiomara Castro, die Ehefrau von Zelaya, den Sieg für sich beansprucht und den Behörden Wahlbetrug vorgeworfen.

Noch immer ist das mittelamerikanische Land nach dem Putsch gegen Zelaya vom Juni 2009 gespalten. Der Sturz war unter anderem von Hernández unterstützt worden. Außerdem ist die Gewalt in den vergangenen Monaten rapide angestiegen. Knapp 92 Morde kamen im vergangenen Jahr auf 100.000 Einwohner. Damit ist Honduras laut Vereinten Nationen weltweit das gefährlichste Land außerhalb von Kriegsgebieten.

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1 Kommentar

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  • Diese einseitige Meldung einer religiösen Presseagentur ist ein Machwerk, das der taz wirklich nicht würdig ist! Die Oppositionsbewegung gegen das Putschistenregime in Honduras ist viel breiter als hier suggeriert und geht weit darüber hinaus, nur eine "Partei von Zelaya" zu sein.

     

    Außerdem ist es eine sehr unglaubwürdige "Information", dass es zuerst zur Randale und erst danach zur Vertreibung der Dissidenten gekommen sein soll. Die Randale war sicherlich eine Reaktion auf die Eskalation durch die Diktatursöldner. Es wurden ja LIBRE-Parlamentarier aus dem Parlament verbannt. Eine sehr demokratische Vorgehensweise, nicht wahr.

     

    Und auch die Behauptung, dass der gegenwärtige de facto Präsident "gewählt" worden sei, ist unrichtig. Nicht nur die Opposition spricht von Wahlfälschung und Gewalt gegen die Opposition, auch internationale Beobachter haben dies kritisiert.