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Straßenschlachten im Gaza–Streifen

■ Auseinandersetzungen zwischen israelischem Militär und Palästinensern in den besetzten Gebieten halten an / Mindestens drei Personen ums Leben gekommen / Krankenhaus im Zentrum der Auseinandersetzungen

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Israel hat am Mittwoch erneut seine Besatzungstruppen im Gaza–Streifen verstärkt, um den anhaltenden Protesten der palästinensischen Bevölkerung mit Härte entgegentreten zu können. Geschützt von Panzern erzwangen israelische Soldaten die Öffnung von Geschäften, deren Inhaber sich am Proteststreik gegen die Praktiken des Militärs betei ligten.Im gesamten Gebiet des Gaza–Streifens kam es auch am Mittwoch zu Demonstrationen und Straßenschlachten, bei denen nach vorläufigen Meldungen drei Menschen, darunter ein achtjähriges Mädchen, umkamen und Dutzende von Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Die israelischen Behörden haben alle Schulen und die Universität von Gaza schließen lassen. Auf palästinensischer Seite wird der seit Tagen anhaltende Generalstreik offenbar auch von der großen Mehrheit der 70.000 palästinensischen Arbeiter, die gewöhnlich täglich nach Israel zur Arbeit pendeln, eingehalten. Auch in der Stadt Gaza selbst und in Khan Yunis wird der Streik von den Geschäftsleuten fortgeführt. Zentrum der Straßenschlachten zwischen den Palästinensern und den Besatzungstruppen war auch am Mittwoch die Umgebung des Schifa–Spitals in Gaza, wo eine große Zahl Verletzter Hilfe suchte. Israelische Truppen wollten das Spital stürmen, um Verletzte zu verhaften und Tote wegzuschaffen. Die Demonstranten wollten den Abtransport gerade der Leichen verhindern, um sie unter würdigen Bedingungen begraben zu könnne. Fortsetzung auf Seite 6 Kommentar auf Seite 4

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