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Stolte will doch nicht privatisieren

Mainz (dpa/taz) — Der Intendant des ZDF, Dieter Stolte, hat klargestellt, daß auf dem Lerchenberg keineswegs die Privatisierung des Fernsehkanals Mitte der 90er Jahre geplant wird. Das ZDF werde auch im Europa des Jahres 2000 „als nationaler Fernsehveranstalter aller deutschen Länder unverzichtbar für das Informations- und Kommunikationsbedürfnis der Zuschauer bleiben“. Auf dem „4. Medienforum NRW“ in der vergangenen Woche in Köln hatten sowohl Stolte als auch ARD-Chef Friedrich Nowottny und der Intendant des MDR, Udo Reiter, bekundet, daß sie sich unter dem Druck der kommerziellen TV-Veranstalter eine Privatisierung des ZDF „vorstellen“ könnten. Nun teilte Stolte mit, daß das ZDF „durch die Fortsetzung einer einnahmeorientierten Aufgabenpolitik“ auch in Zukunft alles daransetzen werde, „daß es nicht zum Spielball einer unüberlegten Medienpolitik wird“. Sowohl eine Ausweitung der Werbezeit bei ARD und ZDF als auch eine Beteiligung der Privaten an den Gebühren seien keine realistische Möglichkeit, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den nächsten Jahren zu finanzieren. Dies sei vielmehr „gefährlich“ und fördere eine Angleichung öffentlich- rechtlicher und privater Programme. ARD und ZDF sollten sich vielmehr auf ihre „unverzichtbaren Grundaufgaben“ besinnen. Statt Privatisierungspläne zu schmieden, müsse von der Politik des „Plätzebesetzens“ Abschied genommen werden.

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