SPANIEN : Stierkampf könnte zum Kulturgut werden
MADRID | Spaniens Parlament könnte den Stierkampf zu einem Kulturgut für die gesamte Nation erklären und damit auch das geltende Verbot in Katalonien aufheben. Eine katalonische Unterstützergruppe des umstrittenen Schau-Rituals hat 590.000 Unterschriften für eine entsprechende Petition gesammelt. Diese sollte gestern dem spanischen Parlament vorgelegt werden.
Es wird erwartet, dass die von der konservativen Partei PP dominierte Volksvertretung grünes Licht gibt. In diesem Fall wird eine Kulturkommission in der nächsten Zeit einen Gesetzentwurf erarbeiten. Der Stierkampf ist auch in seinem Heimatland nicht mehr so beliebt wie früher. Neben der Finanzkrise spielt dabei auch der Wertewandel eine Rolle. Die Autonome Region Katalonien hatte den Stierkampf 2011 untersagt. Dieses Verbot könnte nun jedoch von einem landesweiten Gesetz zum kulturellen Schutz der feierlichen Stiertötung gestürzt werden. Stierkampfbefürworter entgegnen dem Vorwurf der Tierquälerei, dass Kampfstiere nur eine kurze Zeit in der Arena litten, aber ihr ganzes Leben artgerecht im Freiland verbrächten. (ap)