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Steuereinnahmen steigen weiterDickes Plus in der Kasse

Im ersten Halbjahr 2013 haben Bund und Länder mehr Steuern eingenommen als im Vorjahr. Verantwortlich ist das kontinuierlich hohe Beschäftigungsniveau.

Der Fiskus freute sich in den ersten sechs Monates des Jahres über gestiegene Lohnsteuereinahmen. Bild: dpa

BERLIN dpa | Bund und Länder verzeichnen weiter steigende Steuereinnahmen. Im ersten Halbjahr flossen rund 277 Milliarden Euro in die Kassen und damit 3,5 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2012, wie aus Daten des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, die am Montag veröffentlicht wurden. Nach der letzten Steuerschätzung aus dem Mai wird für das Gesamtjahr 2013 ein Plus von 2,5 Prozent erwartet.

Begünstigt wurde die Entwicklung durch ein Plus von gut sieben Prozent bei der Lohnsteuer. „Neben dem andauernd hohen Beschäftigungsniveau wirkten sich verstärkt auch die diesjährigen Tariflohnsteigerungen im Aufkommen aus“, erklärte das Ministerium.

Die Lohnsteuer ist nach der Umsatzsteuer die wichtigste Einnahmequelle des Staates. Dort wurde allerdings nur ein Plus von etwa einem Prozent im ersten Halbjahr erzielt, was vor allem auf die geringere Einfuhr-Umsatzsteuer aufgrund billigerer Rohstoffe zurückgeführt wurde. Im zweiten Halbjahr erwartet das Ministerium im Zuge einer Wirtschaftsbelebung eine Steigerung.

Bei den Steuern, die allein den Ländern zustehen, machte sich angesichts des Immobilienbooms in Deutschland die Grunderwerbsteuer besonders bemerkbar. Ein Plus von rund 15 Prozent brachte den Ländern im ersten Halbjahr vier Milliarden Euro ein.

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1 Kommentar

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  • M
    Michael

    Und wieder einmal unreflektiertes Widerkäuen!

     

    Wenn man nach nominalen Zahlen geht, wird jedes Jahr ein neuer Steuerrekord aufgestellt - selbst bei kaufkraftbereinigt sinkenden Steuereinnahmen.

     

    Diese banale Erkenntnis könnte auch mal bei der TAZ ankommen!

     

    Weiterer Quark:

     

    - Das "hohe Beschäftigungsniveau" in Form von bezahlter Arbeit ist in Wirklichkeit seit vielen Jahren gleichbleibend - und muss angesichts Millionen verarmender Menschen wohl eher als zu niedrig bezeichnet werden.

     

    - "Tariflohnsteigerungen", die die Inflation kompensieren würden, gibt es derzeit nicht. Klartext wäre es, hier von real sinkenden Löhnen zu sprechen.

     

    - Die Lohnsteuer ist nach der Umsatzsteuer nur deshalb "die wichtigste Einnahmequelle des Staates", weil Unternehmens- Erbschafts- und vor allem Vermögenssteuern so stark gesenkt wurden - das ist ja nicht gottgegeben.

     

    - Die Menschen kaufen Immobilien, weil sie um die Wertbeständigkeit ihres Geldes fürchten und lieber überteuerte Immobilien kaufen, als zu riskieren, ihr gesamtes Vermögen zu verlieren. Diese alarmierende Situation als "Immobilienboom" zu bezeichnen stellt die Lage geradezu auf den Kopf. Da die resultierenden Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer nicht aus qualitativem Wachstum herrühren, stehen sie vor allem für Entzug von Barvermögen aus der Realwirtschaft, schon gar, wenn die Länder damit Schuldzinsen begleichen.

     

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