: Steril durch Umweltgifte
Aachen (dpa) - Auf eine alarmierende Zunahme der Unfruchtbarkeit im Zusammenhang mit Umweltbelastungen haben Wissenschaftler in Aachen hingewiesen. Nach Aussage von Prof. Beier, Mediziner an der Rheinisch–Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre der Anteil ungewollt kinderloser Ehen von sieben auf 15 verdoppelt. In den USA liege er sogar schon bei 20 „Wir weisen nachdrücklich darauf hin, daß Umweltbelastungen die Fortpflanzung schwer beeinträchtigen können. Wir wollen, daß vor der nächsten Katastrophe etwas geschieht, nicht hinterher“, betonte Beier. Er forderte die Erforschung der Zusammenhänge zwischen Umwelteinflüssen, Unfruchtbarkeit, Embryoschädigung und Mutagenität (Lehre von der Änderung der Erbmasse). Weiter sagte Beier, nur ein Drittel der zunehmenden Unfruchtbarkeit lasse sich damit erklären, daß die Ehepartner bei der Heirat heute älter sind als früher. Für einen Zusammenhang zwischen Unfruchtbarkeit und Umweltbelastung spreche auch die bei einzelnen Berufsgruppen überproportional zu beobachtende Infertilität. Dazu zählen Laborarbeiter, Anästhesisten, Krankenschwestern sowie Landarbeiter, die mit Pestiziden hantieren.
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