Starkregen in Europa: Hochwasser kommt nach Deutschland
In Polen und Tschechien kam es zu Evakuierungen und Stromausfällen. In Rumänien sind mehrere Menschen gestorben.
Das Sturmtief „Anett“, das international „Boris“ genannt wird, hat in Polen, Tschechien, Österreich und Rumänien für sintflutartige Regenfälle und Hochwasser gesorgt. Bisher kamen mindestens acht Menschen ums Leben. In Deutschland war die Lage noch vergleichsweise entspannt. Es wird allerdings erwartet, dass es infolge starker Regenfälle noch einmal einen Anstieg der Pegel geben könnte.
Durch die Klimakrise nimmt Starkregen zu: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit halten – und die muss irgendwann wieder herunterkommen.
Voss sagte, Deutschland warte noch auf die entsprechende Extremwetterlage und habe bisher „Glück“ gehabt. Die Flüsse Elbe, Neiße und Oder würden aber im Laufe der Woche Hochwasser führen. Übers Wochenende habe das THW bereits rund 140 Einsatzkräfte in Bayern und in Sachsen im Einsatz gehabt, unter anderem an der eingestürzten Carolabrücke in Dresden.
Bei Hochwasser nicht in den Keller
In den THW-Ortsverbänden liefen die Vorbereitungen auf eventuelle Einsätze, erläuterte Voss, die Ausrüstung werde entsprechend geprüft. Den Menschen in den Hochwassergebieten riet Voss, sich zu informieren. Angesichts möglicher Stromausfälle ermutigte er die Menschen zudem, sich einen „kleinen Energievorrat“ anzulegen und vorsichtig zu sein.
„Ich rate den Menschen, sich tatsächlich von dem Wasser fernzuhalten“, betonte Voss. So sollten Menschen bei Hochwassersituationen besser nicht mehr in den Keller gehen, weil sie sonst womöglich nicht mehr herauskommen würden. „Halten Sie Abstand. Wasser ist gefährlich“, appellierte er.
Der THW-Abteilungsleiter gab zu bedenken, dass es sich bereits um die vierte große Hochwassersituation in Deutschland in diesem Jahr handele. Es sei „notwendig“, vorbereitet zu sein und in die Ausstattung zu investieren. „Letztlich sind das hier Klimaanpassungskosten“, verdeutlichte Voss.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Zuschuss zum Führerschein?
Wenn Freiheit vier Räder braucht
Verkauf von E-Autos
Die Antriebswende braucht mehr Schwung
Die HTS in Syrien
Vom Islamismus zur führenden Rebellengruppe
Warnstreiks bei VW
Der Vorstand ist schuld