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Staatskassen klingeln

Steuersystem trotzdem eine teure Veranstaltung  ■ Mit dem STEUERSYSTEM auf du und du

Bonn (ap/taz) - Der Wachstumsspurt der bundesdeutschen Wirtschaft hat die Staatskassen klingeln lassen. Die Steuereinnahmen stiegen im abgelaufenen Jahr steil an. Spitzenreiter in der Einnahmenpyramide war der Bund, der sein Steueraufkommen um 12,2 Prozent auf 249,8 Mrd. DM steigern konnte. An zweiter Stelle rangieren die Länder, die mit 189,2 Mrd. DM ein Plus von 9,4 Prozent zu verzeichnen hatten. Auf dem dritten Rang kamen die Gemeinden ans Steuereinnahmeziel, die immerhin noch einen Zuwachs von 7 Prozent auf 73,6 Mrd. DM aufzuweisen haben.

Allerdings ist das bundesdeutsche Steuersystem auch eine recht teure Veranstaltung. Wie Forscher des Rheinisch -Westfälischen Institits für Wirtschaftsforschung festgestellt haben, wird im Falle bestimmter Steuerarten bis zu einem Fünftel des Steueraufkommens sofort wieder durch die entstehenden Finanzverwaltungskosten aufgeschluckt. Dies gilt etwa für die Vermögenssteuer, bei der durchschnittlich 1.060 DM Kosten für jeden Veranlagungsantrag der Steuerpflichtigen entstehen. Der einfachste Weg zur Lösung dieser Kosten- und Verfahrensprobleme wurde vom Präsidenten des Bundesfinanzhofes vorgeschlagen, der eine neuerliche Senkung des Spitzensteuersatzes von jetzt 53% und eine Vereinfachung des Steuerrechtes gefordert hat. Sein Vorbild sind die USA. Dort beträgt der Spitzensteuersatz gerade noch 28%. Blendende Aussichten also für die wealthy class der BRD.

Zausel

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