Specht der Woche 01.04.2019: Streiken – okay, aber nicht ewig!

Christian findet, die Verhandlungen in der BVG sollten mal endlich zu einer Einigung kommen.

Das Glas ist voll! Bild: Zeichnung: Christian Specht

„Die Berliner Verkehrsbetriebe streiken schon wieder. Diesmal U-Bahnen, Busse und Bahnen. Wenn man sich nicht einig wird, gibt es immer neue Streiks. Ich habe die Befürchtung, dass bald nichts mehr fährt – das ist blöd für die Leute, die eine Beeinträchtigung haben.

Die BVG-Chefin Sigrid Nikutta hat’s gut, die hat einen Dienstwagen. Aber andere Leute kommen nicht von A nach B. Ich habe mir beim letzten Streik ein Taxi genommen, aber das kann ich mir eigentlich nicht leisten. Die BVG sollte sich um einen barrierefreien Sonderbus für Beeinträchtigte kümmern, wenn gestreikt wird. Oder Frau Nikutta nimmt diese Leute in ihrem Dienstwagen mit.

Ich finde es ja okay, zu streiken. Aber dann soll doch bitte auch mal eine Lösung gefunden werden. Man sollte die Verhandlungen erst wieder verlassen, wenn ein Ergebnis auf dem Tisch ist.

Das habe ich auf meinem Bild dargestellt: Es ist eine Flasche mit Orangensaft, der ist gelb und steht für die BVG! Daneben ist ein Glas. Jeder sollte was von dem Saft trinken können, auch die Bus- und BahnfahrerInnen. Es ist aber auch ein Protest: Das Glas ist voll!“

Protokoll: Finn Holitzka

Christian Specht, 50, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.