Spanische Enklave Melilla: Flüchtlinge überwinden Grenzzaun
Erneut haben über 50 Flüchtlinge den Grenzzaun vor der Stadt Melilla überwunden. In der vorigen Woche kam es bei einer ähnlichen Aktion zu Zusammenstößen.

Fast jeden Tag versuchen Menschen, über den Zaun zu kommen. Bild: reuters
MELILLA dpa/taz | Über 50 afrikanische Flüchtlinge haben die Grenzanlagen von Melilla überklettert und sind in die spanische Nordafrika-Exklave gelangt. Wie aus Polizeikreisen verlautete, hatten mehrere Gruppen Afrikaner am Montag an verschiedenen Stellen gleichzeitig versucht, von Marokko aus die sechs Meter hohen Grenzzäune zu überwinden.
Laut Informationen der Zeitung El País ist diese erste Gruppe gegen 7.30 Uhr von den unterschiedlichen Standpunkten aus über den Zaun geklettert. Einige von ihnen trugen demnach Schuhe mit Haken, die ihnen beim Überklettern der Zäune Halt gaben. Außerdem hätten 200 Menschen in der Nähe des Grenzzauns gewartet, um ihn an einem späteren Zeitpunkt zu überwinden.
In Melilla versuchen fast täglich Menschen, spanisches Gebiet zu erreichen. In der vorigen Woche kam es dabei zu gewaltsamen Zusammenstößen, bei denen mehrere Flüchtlinge und Grenzpolizisten verletzt wurden. Laut El País leben im Aufnahmezentrum in Melilla mit einer Kapazität von 480 Plätzen nun 1250 Menschen.
Leser*innenkommentare
Sondermann
Der Bericht zeigt nur, dass in den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla der Flüchtlingsansturm schwer zu bewältigen ist. Er spricht nicht zwingend für unkontrollierte Zuwanderung nach Europa. Man könnte sich auch vorstellen, dass Spanien gegen EU-Kompensation die beiden Enklaven an Marokko abtritt.
DerKommentator
Ich finde, man müsste die Gesetzeslage ändern. Man kann doch nicht diejenigen belohnen, die die Grenze missachten.
seb
look at it!
http://vimeo.com/109091397
Im Video ist zu sehen, dass Flüchtlinge vom spanischen Boden illegalerweise (also ohne gestellten Asylantrag) zurück durch das Tor geprügelt oder getragen werden...