: Spaltpilz Temelin
Prag bestellt Österreichs Botschafter ein, um von Wien Einschreiten gegen Grenzblockaden zu fordern
PRAG/WIEN ap ■ Die Spannungen zwischen Tschechien und Österreich wegen des umstrittenen AKW Temelin haben gestern erheblich zugenommen. Im AKW fand am Morgen die erste Kernspaltung statt. Atomkraftgegner setzten ihre Blockaden von drei Grenzübergängen fort. Der österreichische Boschafter in Prag, Klaus Daublebsky, wurde deshalb ins tschechische Außenministerium bestellt. Dort wurde gefordert, seine Regierung müsse bis Ende des Tages die Blockaden auflösen. Andernfalls werde man die EU um Hilfe bitten.
Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel wies die Forderung zurück. Er denke nicht daran, die friedlichen Kundgebungen mit Polizeigewalt aufzulösen. Er sei zum Dialog mit Prag bereit, lehne aber Bedingungen wie die Aufhebung der Blockaden ab. Schüssel sagte, auch seine Regierung werde in den EU-Gremien Temelin ansprechen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen