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Sozialarbeit als Produkt

■ Können Junkies Kunden sein?

„Was ich will, ist ein verbesserter Klientenschutz“, sagte Sozial- und Gesundheitssenatorin Helgrit Fischer-Menzel gestern in der Bürgerschaft. „Wir müssen das Drogenhilfesystem fit machen für die Zukunft.“

Heftig gestritten wurde gestern um die „Qualitätssicherung“ für die Hilfeeinrichtungen. Der Drogenbeauftragte Horst Bossong will nämlich genauer wissen als bisher, was mit den Millionenbeträgen gemacht wird. Zankapfel sind vor allem die Öffnungszeiten der Beratungsstellen und Druckräume, die nach Ansicht der Behörde in keinem Verhältnis zu den finanziellen Zuwendungen stehen.

Gegen diese – zum Teil auch vom Rechnungshof geforderte – Kontrolle wehren sich jedoch viele freie Träger. „Die Behörde hat ein gestörtes Verhältnis“ zu den Einrichtungen, kritisierte die CDU-Abgeordnete Eleonore Rudolph. „Das sind doch seriöse Leute“, die „respektvoll und partnerschaftlich“ behandelt werden müßten. Sozialarbeit sei schließlich kein Produkt.

Wenn es nur noch um angebliche Qualitätsstandards ginge, würden sich die Einrichtungen „abrechenbare und pflegeleichte Klienten suchen“, befürchtet GALierin Anna Bruns. Qualitätssicherung sei zu nahe an Kostenreduzierung gebunden. Doch in der GAL herrscht darüber Uneinigkeit: Der gesundheitspolitische Sprecher, Peter Zamory, kann der Stärkung der Klientenrechte wie auch größerer Transparenz durchaus positives abgewinnen. Silke Mertins

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