■ Soundcheck: Gehört: Värttinä
Gehört: Värttinä. Wir waren da, die Regenjackenfraktion war da und die mit den ausgebeulten Jeans. Junge Hüpfer ware da, ältere Semester, und Hamburgs finnische Gemeinde war auch da – mit Fähnchen. Deren jugendliche Randgruppe übernahm denn auch nach den ersten Takten wankenden Schrittes das Tanzkaree der Markthalle.
Unbeeindruckt davon sang sich Värttinäs Frauenschaft zunächst durch ihr Repertoire aus karelischem Volksgut, vom quirligen Hochzeitslied bis zum Sad-song über eine ungewollt kinderlose Frau. Allein die Kraft der Stimmbänder reichte aus, um im Handumdrehen in eine geheimnisvolle Klangwelt zu entführen. Zu hören waren ungewohnte Laute, mal kehlig, mal endlos fortschwebend oder kurzatmig schnatternd; Simmsequenzen, die sich ergänzten, trennten, überlagerten, verfolgten. All das vorgetragen in einer fremden, vokallastigen Sprache aus lauter Aus und Us und Ääs. Die Fiedel kreiste, der Baß wurde gestriegelt und geschlagen, die Akkordeonistin griff beherzt in die Tasten.
So kam Stimmung auf und bewies, daß die Folkrocker aus Rääkkyla vor allem eines bieten: solide Volksweisen plus fußfeste Tanzmusik. Und links das Bein und rechts das Bein. Als die Chefin Mari Kaasinen „This is our last song“verkündete, ging die Party erst richtig los. Nauti neito, nuori. Enjoy yourself, enjoy your youth!
Frank Keil
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