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■ SoundcheckGehört: Dinosaur Jr

Gehört: Dinosaur JR Seine Gitarre war blau und glänzte manchmal im Scheinwerferlicht. Ansonsten stand J.Mascis wie eh und je fettig auf der Bühne der gut gefüllten Markthalle. Aber genau jene Spannungsfelder zwischen Schönheit und Häßlichkeit, zwischen Gefühl und Härte, zwischen Niedlichkeit und Monstrosität machen die Klasse von Dinosaur JR aus. Denn J.Mascis ist gleichzeitig oder wenigstens nacheinander beide Pole. Und das schon seit 1985. An diese Anfangstage – vor allem an die beiden Alben You–re Living All Over Me und Bug – knüpften Dinosaur JR immer wieder an. Denn Mascis scheint zu ahnen, daß gerade diese beiden Platten für viele mit Indie sozialisierte Jungerwachsene so etwas wie eine geistige Heimat abstecken. Insofern war der Auftritt auch eine Reise in die emotionale Vergangenheit, die, ein wenig nostalgisch verklärt, unverbrauchter denn je klingt. So führten Dinosaur JR noch einmal in jene Zeit vor dem Sündenfall der Indie-Nation im Zuge von Grunge. Heimliche Heimat.

Volker Marquardt /Foto: jms

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