■ Soundcheck: Hurra, die Deppen sind weg!
Heute abend: Hurra, die Deppen sind weg! Wie sich die Feindbilder mit zunehmendem Alter doch ändern. In der Jugendzeit schaute man schel nach allem, was Jogginghosen, Bomberjacken und Vokuhila-Frisuren trug – denen war alles zuzutrauen. Zuviele von denjenigen, die früher so dachten, schreiben heute als Endzwanziger Poplieder darüber. Und auch diese Branche kennt ihren Gegner genau: Die Popkomm-Messe. Im Grunde gleicht der alljährliche, diese Woche wieder in Köln stattfindende Medien-Heckmeck einer Ansammlung von wichtigtuerischen Arschlöchern, die Geschäfte auf Kosten der Musik machen und eigentlich auch nur eines im Sinn haben: sich selbst. So jedenfalls schätzen die Macher der Veranstaltung Hurra, die Deppen sind weg! die Sachlage ein. Die Stadt endlich frei von Eitelkeit und Mitmischern, Grund genug für ein glasklares Gegen-Konzert mit lauter Bands, die laut Info wissen, „daß es etwas hinter der Musik gibt, um das es geht!“ Daß es auch dabei eher um Prinzipien als um Inhalte gehen wird, schmälert nicht die Aussicht, daß sich der Abend mit B.C.C. & die Brennenden Hunde, Bürobert, Volker mit Hilfe von Knarf Rellöm und Plattenaufleger Michael Bugmann lohnen wird.
Oliver Rohlf
21 Uhr, Molotow
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
