piwik no script img

Sonneborn über Blatter und die Kirche„Blatter muss Papst werden“

Martin Sonneborn, Parteichef von „Die Partei“ und Kuckucksuhren-Liebhaber, zu seiner eigenen und des Fifa-Chefs goldenen Zukunft. „Da geb ich mein Ehrenwort!“

Da lang geht's zum Papstposten. Bild: dapd
Ambros Waibel
Interview von Ambros Waibel

taz: Herr Sonneborn, vor 12 Jahren haben Sie die Sommermärchen-WM nach Deutschland geholt. In einem Fax an die Fifa- Komiteemitglieder kurz vor der entscheidenden Vergabesitzung kamen sie „straight to the point“ und boten einen Fresskorb plus Kuckucksuhr, falls die Delegierten für Deutschland stimmten. Sehen Sie Ihre Verdienste in der aktuellen Diskussion um Fifa-Präsident Joseph Blatter und die WM-Vergabe ausreichend gewürdigt?

Martin Sonneborn: Nein, und ich warte auch immer noch darauf, dass der DFB sein – zwar in ironischem Tonfall, aber deutlich vernehmbar – gegebenes Versprechen einlöst: Ich sollte Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft werden.

Trotz zahlreicher Anfeindungen denkt Joseph Blatter nicht an Rücktritt von seinem Amt. Wenn man versuchen wollte, ihn umzustimmen: Was wäre ein geeignetes Geschenk?

Ich würde es eher mit Wegloben oder Wegbefördern versuchen: Blatter soll der nächste Papst werden. Der jetzige ist schon ein wenig alt, und die undurchsichtigen finanziellen Strukturen bei Fifa und katholischer Kirche ähneln sich.

2015 steht die ordnungsgemäße Neuwahl des Fifa-Präsidenten an. Wer sollte Ihrer Meinung nach kandidieren? Franz Beckenbauer? Wladimir Putin? Oder können Sie sich eine eigene Kandidatur vorstellen?

Nein, vielen Dank, dass Sie fragen, aber ich bin noch nicht alt und korrupt genug. Fragen Sie doch mal Gerd Schröder!

MARTIN SONNEBORN

geboren 1965, ist Chef der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative.

Sie sind Chef der Partei „Die Partei“. Wenn Blatter von seinen Aufgaben entlastet wäre: Sehen Sie ihn dann in der Führungsriege von „Die Partei“?

Eigentlich casten wir für wichtige Posten traditionell lieber schöne junge Frauen, die die Frage nach einer politischen Vision mit „Ja“ beantworten können. Aber ein unsicherer hinterer Listenplatz wäre ihm sicher, mein Ehrenwort!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • W
    WinS04

    Blatter als Pabst ist doch verlorene Zeit zur Rettung des Universums. Er sollte Gottvater für alle Menschen des Planeten werden. Das ist die einzige Möglichkeit das Volk der Ver(w)irrten vom "Bösen" zu befreien.

     

    Sepp, mach es. Auf dich wartet die Welt, den Erlöser der Moderne. Wenn nicht jetzt, wann dann??? Die Mafiosi sind an deiner Seite und beschützen dich.

  • AR
    Antoninus R.

    Ob Blathofer, ob Setter, ob Crazy King:

     

    Mich packt nur folgendes zum Tage, zum Jahr, zum Jahrhundert aller Spiel- und Männereien:

     

    Es schrieb in seinem Gedicht Ludwig Thoma „Juli 1909“ ob der verflixten Nässe des damalig dämmlich-versauten Sommermonats diese Finalzeilen:

     

    „Und dem Erzvater Abraham

    Wachst am Hintern ein Fliegenschwamm“.

     

    Da wär eine dolle Chance für Beschneidungskünste mit allen chirurgischen Tricks gegeben (gewesen): Circumcisio am After!

    Gibt es Mohels, (wie Kafka sie etwa beschrieb: saufend, rauchend, schmatzend, saugend [alles ohne Bezahlung]) die prokrastinieren, wenn nötig?

  • V
    Vorschlag

    Vielleicht könnte Blatter als nächstes mal was mit Sport machen? Interessiert ihn ja vielleicht auch, wenn er sich erst mal ein bißchen dazu kundig gemacht hat.

  • H
    Holkan

    Warum rühmt sich die taz eigentlich, keine Nutzungsgebühr zu verlangen? Wer würde für solche lauen Witzchen wie ein Interview mit Langeweiler Sonneborn schon was zahlen wollen?

  • BF
    Bauer Franz zu Beck

    Nee, Profisportler gehören zu Rettungspakete verschnürt und an die Scheichs versemmelt.