: Solidarnosc-Kongreß beginnt
Gdansk (adn/dpa) - Der 2. Landesdelegiertenkongreß der Gewerkschaft „Solidarnosc“ hat am Donnerstag in Gdank begonnen. In sechstägigen Beratungen sollen ein neues Programm erarbeitet, das Statut verändert werden sowie Leitungsgremien gewählt werden. Damit wird die Phase des Provisoriums, das nach der Wiederzulassung der Bewegung am 17. April 1989 entstanden war, abgeschlossen. Vor der Eröffnung durch Lech Walesa hatten die 487 Delegierten an einer Messe teilgenommen. Zugegen war auch Ministerpräsident Mazowiecki. Auseinandersetzugen erwarten Beobachter zu der Frage, ob die „Solidarnosc“ in Zukunft Gewerkschaft oder Partei sein will. Außerdem erörtern die Abgesandten der 2,2 Millionen Mitglieder die Tätigkeit der Gewerkschaft unter den neuen ökonomischen Bedingungen sowie das Verhältnis zur Regierung.
Überschattet war der Kongreß durch einen Streik bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben in Gdansk. Seit den frühen Morgenstunden verkehren weder Autobusse noch Straßenbahnen. Die Streikenden verlangen eine 50prozentige Lohnerhöhung. Verhandlungen waren erfolglos, da die Stadt kein Geld hat.
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