: So wird das nichts
betr.: „Neue Bildungsoffensive der Bundesregierung“, taz vom 21. 8. 07
Mal wieder werden mehr gut Ausgebildete gesucht. Da kann ich nur verwundert den Kopf schütteln. Die Föderalismusreform verhindert (so gut wie) jede Intervention des Bundes in Fragen der Bildung, obwohl es längst fällig ist, einen bundeseinheitlichen Bildungsplan (Curriculum) zu erstellen. Mit diesem wären die Ziele genau, die Vorgehensweise prinzipiell festgelegt, und es wäre für jeden Landesfürsten noch genügend Gestaltungsspielraum vorhanden. Und damit wären endlich nachhaltig die mitunter großen Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Ländern weitestgehend behoben. Zudem wurden/werden in vielen Ländern Studiengebühren eingeführt, die nachweislich zu sinkenden Studentenzahlen führen.
Aber ich zäune das Pferd von hinten auf: Zunächst müsste dafür gesorgt werden, dass bereits im Vorschulalter allen Kindern die Förderung zuteil wird, die sie brauchen, um später die gleiche Chance zu haben, in der Schule gut abzuschneiden, wie ihre Altersgenossen. Diese Förderung muss sich durch die gesamte Schullaufbahn ziehen. Das Ganze geht Hand in Hand mit der Einführung der Gesamtschule. Denn in Deutschland gilt nach wie vor: Einmal Hauptschüler, immer Hauptschüler.
Natürlich geht das nicht ohne Geld in die Hand zu nehmen. Aber auch hier bestätigen internationale Studien, dass dieses Geld ansonsten später in Arbeitsförderungsmaßnahmen gesteckt werden muss. Werden diese im Prinzip simplen Maßnahmen endlich umgesetzt, gäbe es in zehn, 15 Jahren solche Probleme gar nicht mehr. Aber dazu braucht es eben politischen Willen. DAVID LÖH, Wendlingen