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Skandalreaktor KrümmelAn. Aus. An. Wieder Aus.

Schon beim Bau galt er als technisch überholt, seither gibt es im Schnitt einmal im Monat eine Panne im Akw Krümmel. Die 25jährige Geschichte eines Versagens.

"Sicher ist nur das Risiko": Protest am Sonntag vor dem Akw Krümmel. Bild: dpa

HAMBURG taz | Selbst die CDU geht langsam auf Distanz. Die Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks Krümmel sei "keine Meisterleistung", gab der energiepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Kiel, Manfred Ritzek, zu Protokoll. "Es reicht", schimpfen auch AtomkraftgegnerInnen und fordern: "Vattenfall die Lizenz entziehen". Zwei Jahre lang stand der Skandalreaktor nach dem verheerenden Trafobrand 2007 still.

Am 19. Juni gab Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) grünes Licht für seine Wiederinbetriebnahme. Man habe "mit größter Sorgfalt und umfassend die Beseitigung der Mängel überwacht" und dabei "strengste Maßstäbe" angelegt, begründete sie. Zweieinhalb Wochen und drei Störfälle später liegt der Reaktor bis auf Weiteres wieder still.

Das Atomkraftwerk Krümmel vor den Toren Hamburgs zählt zu den pannenanfälligsten im Land. Über 300 meldepflichtige Ereignisse verzeichneten die Behörden – im Schnitt jeden Monat eines. In der Statistik liegt Krümmel damit ganz vorne, in einer Liga mit Uraltreaktoren wie Biblis und Brunsbüttel. Experten verwundert das nicht: Krümmel, obwohl erst Ende 1983 ans Netz gegangen, gehört zur AKW-Baulinie "69", dem ältesten Reaktortyp in Deutschland.

Es galt schon bei seiner Inbetriebnahme als technisch überholt. Zugleich ist Krümmel mit 1.400 Megawatt der größte Siedewasserreaktor der Welt. Von einem "getunten Schrottreaktor" spricht Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital.

Schon beim Bau des Kraftwerks regiert der Pfusch. Der Reaktordruckbehälter hat zu dünne Wände, Teile, die nicht richtig passen, biegen die Ingenieure mit hydraulischen Pressen zurecht.

Gefährlicher Ölverlust: Dieses Leck im Trafo lässt den Reaktor derzeit still stehen. Bild: dpa/vattenfall

Das AKW Krümmel, das haben die vergangenen 25 Jahre gezeigt, funktioniert alles andere als einwandfrei. Pumpen jeder Art fallen immer wieder aus. Sicherheitstechnisch wichtige Ventile schließen oder öffnen nicht. Flansche reißen ab. Schieber und Klappen an wichtigen Not-, Kühl- und Druckentlastungssystemen blockieren oder versagen. Notstromdiesel starten nicht.

Es gibt Lecks, verbogene Leitungen, falsche Verkabelungen, jede Menge Störungen in der Elektrik und den Steuersystemen. Messinstrumente, Gleich- und Wechselrichter sowie die Dieselgeneratoren der Notstromversorgung fallen reihenweise immer wieder aus. Befestigungsschrauben reißen ab, Muttern sind lose. Mehrfach fällt die Eigenstromversorgung des Reaktors aus: der gefürchtete Notstromfall.

Ende 1986, ein halbes Jahr nach Tschernobyl, registrieren die Reaktorfahrer eine "Veränderung des thermohydraulisch-nuklearen Stabilitätsverhaltens des Reaktorkerns". 1987 kommt es in dem AKW zu mehreren Knallgasexplosionen, Sicherheits- und Entlastungsventile werden beschädigt. 1991 leckt der Nebenkühlkreislauf - Lochfraß an den Rohren.

Im Mai 1985 entdecken Kontrolleure die ersten Risse an Schweißnähten, Rohren und Behältern. Es werden nicht die einzigen bleiben. 1993 zählen die Prüfer insgesamt 72 Risse im Speisewassersystem und anderen kritischen Anlagenteilen, die - besonders gefährlich - während des Betriebes gewachsen sind. Das AKW bleibt über ein Jahr abgeschaltet.

Mit Rissen hat damals auch ein anderer Pannenreaktor zu kämpfen: das AKW Würgassen am Oberlauf der Weser, konzeptionell der ältere Bruder von Krümmel, aber nur halb so groß. Würgassen habe man deswegen als "Reaktorschrott" eingestuft, sagt Smital: "Es ging niemals mehr in Betrieb." Das AKW Krümmel dagegen wird aufwendig repariert. 1998 tauchen erneut Risse im Speisewassersystem auf.

Seit den 1990er-Jahren macht Krümmel auch als Krebsreaktor von sich reden. Rings um das Kraftwerk erkranken immer mehr Kinder an Leukämie. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine stärkere Häufung. Diese Krebsart wird besonders leicht durch radioaktive Strahlung hervorgerufen. Bürgerinitiativen vermuten inzwischen einen Unfall im benachbarten Kernforschungszentrum GKSS in Geesthacht als Hauptursache.

Entwarnung für Krümmel bedeutet das aber nicht. Denn auch für die Umgebung aller anderen Atomkraftwerke wies eine Studie des Mainzer Kinderkrebsregisters deutlich erhöhte Krebsraten bei kleinen Kindern nach. Der Leiter des Krebsregisters räumte inzwischen ein, die tatsächliche Strahlenbelastung rings um Atomkraftwerke könne auch erheblich höher sein als offiziell angenommen.

Dass in Krümmel längst nicht alles zum Besten steht, hat der verheerende Trafobrand am 28. Juni 2007 gezeigt. Nicht in erster Linie wegen der schwarzen Rauchschwaden. Sondern wegen der zahlreichen Mängel, die sich in Zusammenhang mit dem Brand offenbarten - oder erst durch die Zwangspause danach. Bei normalen Revisionen, schildert der Reaktorsicherheitsexperte Christian Küppers vom Öko-Institut das Problem, könne man schon aus Zeitgründen längst nicht alles prüfen. "Wenn man länger Zeit hat, findet man plötzlich alles Mögliche."

Die bislang größte Panne: Das Feuer vor zwei Jahren im Trafohaus. Bild: dpa

Zum Beispiel in Krümmel: viele neue Risse an sicherheitstechnisch wichtigen Armaturen. Die komplizierte Reparatur dauert Monate. Vattenfall versichert anschließend, "dass das Kernkraftwerk Krümmel sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand ist". An diese Bedingung hatte einst das Bundesverfassungsgericht den Betrieb von Atomanlagen geknüpft.

Sozialministerin Trauernicht, die sich auf Initiative der Antiatominitiative ".ausgestrahlt" mit Tausenden von Protestschreiben gegen die Wiederinbetriebnahme konfrontiert sah, schrieb dazu lediglich, dass die "Armaturensanierung dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entspricht". Eine Aussage über den Reaktor als Ganzes traf sie wohlweislich nicht.

Schließlich ist das AKW Krümmel nach wie vor nicht gegen Flugzeugabsturz geschützt. Und allen Reparaturen zum Trotz treten immer wieder dieselben Fehler auf. Beim Trafobrand 2007 etwa war unter anderem eine der Speisewasserpumpen ausgefallen, die Kühlwasser in den Reaktor drückt, die Ursache: defekte Elektronik. Vier Tage nach Wiederinbetriebnahme muss Vattenfall bereits wieder einen Elektronikdefekt im Reaktorschutzsystem melden.

Am Mittwoch, Krümmel läuft da gerade einmal eine Woche unter Volllast, decken Anwohner dann die erste Notabschaltung auf. Ein Mitarbeiter hatte bei Wartungsarbeiten vergessen, ein Ventil wieder zurückzustellen; die Folge waren der Ausfall eines Trafos, der das AKW mit Strom versorgen sollte - und Probleme bei der Steuerung der Speisewasserpumpen.

Am Freitag kündigte Vattenfall an, der Reaktor werde ab dem Wochenende wieder mit voller Leistung Strom produzieren. Am Samstagmittag um 12.02 Uhr kommt es - genau wie 2007 - zu einem Kurzschluss in einem der beiden Netztranformatoren. Es folgt eine Reaktorschnellabschaltung: die Notbremse.

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26 Kommentare

 / 
  • UM
    U. Me

    Ich frage mich, wer fährt die Reaktoren eigentlich nach so langen Auszeiten wieder an. Die Reaktormannschaft kann so gut sein, wie sie will - nach zwei Jahren Auszeit ist der Betrieb sicher nicht mehr Routine und das Risiko von Bedienfehlern dürfte erheblich sein.

  • M
    mett

    "CDU und CSU wollen allerdings die Laufzeiten so genannter sicherer Atommeiler verlängern" (http://www.tagesschau.de/inland/atomkraft116.html)

     

    Hallo? Und was ist mit den Anderen? Die sind ja nach deren Aussage unsicher? Man kann doch AKWs nicht in Sicher und Unsicher unterteilen? Dort darf es doch nur Sicher geben! Ein unsicherer Schulbus darf doch auch nicht mehr weiterfahren?

     

    Bei diesen Aussagen von CDU/CSU ist mir schon ganz klar, wen ich im September nicht wähle!

     

    @Reaktorist: Es brennen auch Trafos in Windrädern, aber dort ist die Wahrscheinlichkeit einer Kettenreaktion nicht so groß ...

  • V
    vic

    @Reaktorist

    Was für ein Vergleich!

    Ohne weiteren Kommentar...

  • T
    tazitus

    Normalfall. Störfall. Vattenfall.

    Und der vierte Fall? Katastrofall?

    Noch ein Fall, der Zufall.

    Er hat uns die Warnzeichen für "radioaktiv" in den Farben schwarz/gelb beschert. Die schwarz/gelbe Gefahr. Dass diese Farben auch für eine Sorte Armbinden verwendet werden, ist für Sehbehinderte eigentlich schon diskriminierend.

  • J
    Jens

    Ich frag mich echt langsam wie dumm der TAZ leser denn wirklich ist, er hat wohl mittlerweile das bildungsniveau eines BILDzeitungslesers deutlich unterschritten, wenn man die kommentare hier liest:

     

    HINTERFRAGT DENN HIER KEINER, WAS HIER EIGENTLICH WIRKLICH PASSIERT IST!?

     

    man, man, man, ihr lasst euch von dem Schullehrer und Versager Gabriel und der SPD ganz schön mißbrauchen für deren wahlkampfzwecke... und die TAZ: spielt einfach mit: PEINLICH PEINLICH!

  • D
    DonGenro

    Ich kann es nicht mehr hören: Erneurbare Energien! Nix erneurbar - verbraten wird die, genau wie Atom- und Kohlestrom. Wenn die Grünen fordern 40% Strom aus erneuerbaren bis 2020 ist das doch Bullshit! Wieviele Megawatt sollen das denn sein?! Solange unser Wirtschaftssystem ausschließlich auf Wachstum ausgerichtet ist, ist doch die Frage, wieviel Strom Europa bis 2020 jedes Jahr verballert!

    Aber selbst die Grünen haben in ihrer Regierungszeit dem Mammon gefrönt, dem Wachstumswahn.

    Auch die Herstellung von Solaranlagen und Windrädern verbraucht Unmengen Resourcen - ob Energie und Rohstoffe. Aber eine Partei die für einen Wirtschaftsabbau einträte würde sofort mit dem Todschlagargument überhaupt konfrontiert: ARBEITSPLÄTZE, denn, das wissen wir ja alle: "Arbeit macht frei".

    Natürlich sollten die Atomreaktoren abgeschaltet werden und selbstverständlich sollte die Atomindustrie endlich die Kosten für die Entsorgung dieser tausende von Jahren strahlenden Sondermülls endlich zur Kasse gebeten werden - dann gäbe es auch keine Asse mehr - ein "Versuchszwischenlager", dass der Steuerzahler bezahlt. Das sich Atomstrom so rechnet ist klar! Das ist fast so, als gäbs die Kohle für das Heizkraftwerk für umme.

    Aber bitte, bitte: Weniger verbrauchen, dann muss auch weniger produziert werden, weniger konsumieren, dann wird weniger produziert und weniger Strom würde gebraucht. Ansonsten sattelt ihr doch das Pferd von hinten auf.

  • B
    BOSwell

    @ Reaktorist: Nur wenn ein Windrad explodiert, ist der Schaden ein ganz kleines bisschen kleiner als wenn das bei einem AKW passiert, oder?

     

    Aber gut, dass du das geschrieben hast! Es zeigt, wie klug und in welch angemessenen Verhältnismäßigkeiten viele AKW Fans denken.

  • N
    Nigredo

    @Reakterrorist:

     

    "Was wollt ihr bitte eigentlich?

    Die Schutzanregung hat bestimmungsgemäß funktioniert.

    Es brennen auch Trafos in Windrädern. Aber solche Meldungen verkaufen sich nicht so gut."

     

    Genau, und warum nicht mit 200 an der Grundschule vorbeirasen, wenn bei 30 Stundenkilometern doch auch Unfälle passieren?

     

    Wenn bei einem Windrad mal ein Stromkreis durchschmorrt, macht sich eben nicht der Rotor unabhängig und säbelt durch die Gegend flatternd 1000en Menschen die Köpfe ab...was ein GAU in Brünsbüttel, Biblis oder Krümmel passiert, gehen eben nicht nur die Lichter aus.

  • R
    Reaktorist

    Was wollt ihr bitte eigentlich?

    Die Schutzanregung hat bestimmungsgemäß funktioniert.

    Es brennen auch Trafos in Windrädern. Aber solche Meldungen verkaufen sich nicht so gut.

  • K
    Kalev

    AKW-Gegner wurden reihenweise eingesperrt. Wann sind die Betreiber dran?

  • B
    BOSwell

    Mindestens die offensichtlich unsichersten von diesen AKW s.o.f.o.r.t. abschalten!!!!!

     

    Neben dem Ausstieg aus der Atomenergie aber a.u.c.h. keine neuen .K.o.h.l.e.kraftwerke !

     

    Alterantiven (bis 2025 fertig zu stellen) gibt es neben den bekannten auch einige bisher immer noch recht unbekannte: Allein mit schwimmenden Hochsee Windkraftanlagen in der deutschen Bucht, jenseits des Wattenmeer-Nationalparks natürlich, könnten mehrere Tausend MW Leistung installiert werden. Die Nordsee insgesamt würde sogar locker reichen, um den gesamten Strombedarf EUROPAS zu decken. Deutschland sollte daher möglichst schnell viele solche Windräder bauen und installieren, kooperativ mit anderen wie GB NL und Norwegen, bzw. Unternehmensgruppen wie Sway , Hywind , Blue H , Ritec u.s.w.

  • D
    drui

    Man sollte das alles nicht so dramatisieren und Homer Simpson als Sicherheitsbeauftragten einstellen.

  • FV
    Fenimore v. Bredow

    Normalfall. Störfall. Vattenfall.

  • RS
    Rudolf Stolze

    Jeder soliede Kaufmann würde eine Maschine, die mehr Zeit reparriert wird, statt zu produzieren, entsorgen. Welches kaufmännische Kalkül steckt hinter dem Festhalten an "Krümmel"?

    Oder verdecken die riesigen Gewinne der Stromwirtschaft, welch mieserable Kaufleute bei Vattenfall am Werk sind?

    Ich frag' ja nur.

  • N
    Nigredo

    @Katharina Rettke:

    Was Sie scheinbar noch nicht verstanden haben, ist, dass die Jungs von der Union längst verstanden haben, wie gefährlich der Mist ist, sonst würden sie nicht alles tun, um Endlager bei sich zu verhindern. Und wenn Millionen Tonnen nuklear verseuchter Abraum die "Dritte Welt" kontaminieren, dann interessiert das unsere Konservativen ebensowenig, sind ja nur "Neger"...In Deutschland selbst ist der Atomstrom dann schließlich einigermaßen sauber, fragen sie mal die ehemaligen Kumpels in Wismar. Und günstiger ist er auch, wenn man mal von den Milliardensubventionen absieht...Und nicht zuletzt ist Nuklearenergie ein Wachstumsmarkt mit Deutschland ganz an der Spitze, nicht so wie bei Solarkraft oder Windenergie, wo Deutschland den Anschluss längst verpasst hat und nie irgendwelche Arbeitsplätze geschaffen werden werden.

     

    Und wenn die Atomlobby einen finanziell auch noch gut pudert mit dem Geld, das vorher der Steuerzahler berappt hat, dann lebt sichs doppelt gut mit den Risiken.

  • J
    jochenSchwarz

    Der Skandal liegt doch in dem Persilschein, den Fr. Trauernicht anlässlich der Inbetriebnahme

    verschicken ließ, dass die "Arbeiten von Vattenfall zur Beseitigung der Mängel fortlaufend

    intensiv überwacht und kontrolliert" und weiter

    "mit größter Sorgfalt und umfassend die Beseitigung der Mängel überwacht und dabei zahlreiche Änderungen durchgesetzt" wurden.

     

    Das ist Reaktorzuversicht, mit Aufsicht hat das nix zu tun. Denn die Schnellabschaltung erfolgte

    wegen der gleichen Fehler in den gleichen Baugruppen. Schön, dass wenigstens die Notbremse bei Höchstgeschwindigkeit funktionierte und nur Ampelausfälle und Rohrbrüche in Hamburg zu beklagen sind. Über die dadurch entstandenen Schäden innerhalb des AKW (z.B. Radioaktivität durch nun kaputte Brennelemente) wird weniger berichtet.

     

    Schön, wenn sich Hr. Gabriel des Themas nun annimmt, aber die Lösung liegt doch nicht in seiner Wiederwahl und dem, was er dann machen möchte. Er kann und muss zumindest diesem AKW die

    Betriebsgenehmigung entziehen. Ein AKW ist kein KOSMOS-Baukasten, an dem man mit 'learning by

    doing' experimentiert. Die Trafoanlagen sind für die Sicherungsmaßnahmen des AKW-Betriebes zwingend erforderlich, aber auch nach 2 Jahren Reparatur und 2 Wochen Experiment offensichtlich

    nicht betriebsfähig.

     

    Krümmel muss jetzt stillgelegt werden! Das ist nun die Aufgabe des Reaktorsicherheitsministers, und danach kann er überzeugend Wahlkampf betreiben.

  • KR
    Katharina Rettke

    Wer es nun immernoch nicht verstanden hat, dass Atomenergie eine Gefahr für uns ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Leider scheint es jedoch auch ein Großteil der Politik noch nicht verstanden zu haben. Wenn man nun das Wahlprogramm der CDU ließt und diese davon spricht immer das beste für das Volk zu wollen, dann wird mir übel.

    Also bitte bedienen Sie, liebe Politiker, sich Ihrem Verstand und fordern nicht nur schärfere Kontrolle, sondern bitte auch den entgültigen und sofortigen Ausstieg aus dem Massenmörder Atomenergie!

  • A
    Antiatom-Bär

    Und am Sa, 5.9.2009, ist in Berlin die größte Anti-Atom-Demo dieses Jahrzehnts, gerade noch rechtzeitig, um im Wahlkampf den entsprechenden Parteien den nötigen Druck zu verabreichen. Raus aus der Atomkraft, rein in die Erneuerbaren!!!

    Kommt zahlreich!! www.nixatom.de, www.campact.de/atom/homeIhren Kommentar hier eingeben

  • BR
    Bleed Ranner

    Ja nee, is klar, ne?

    Neue sicherere Atomkraftwerke sind ja auch nicht gewollt. Bei der ganzen modernen Maschinenstürmerei weiß man offensichtlich immer nur was man nicht will. Um fundierte technische Alternativen vorzuschlagen, ist man zu doof oder zu faul. Ist ja vieleicht auch gar nicht wirklich gewollt. Strom ist ja eigentlich nur was für Bonzen.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Mitleidiges Amen & ökologische Ehre:

     

    D a s kann nur innere, von außen gesteuerte Sabotage sein!

  • LW
    Lutz Wedel

    Schaltet Krümmel und die anderen AKWs ab! Die Pannenserie zeigt doch unerbittlich die Nichtbeherrschbarkeit dieser Wahnsinnstechnologie.

    Höchste Eisenbahn dezentrale Versorgungsstrukturen konsequent auszubauen und intelligent miteinander zu vernetzen.

    Wir leben hier im geopolitisch sensiblen Bereich von Schacht Konrad und Asse - klar dass wir mit unserem PV - Dach jährlich so viel Strom erzeugen dass wir rechnerisch noch 1 1/2 Haushalte mit Strom versorgen - nebst dem monetären noch ein ungeheurer großer Zugewinn von Lebensqualität

  • V
    vic

    Eine derartige Kette von Störfällen, Pfusch schon am Bau, Murks im Betrieb, Lecks, Rissen, Löchern u.v.m. bei einem AKW - während der Betreiber, unterstützt von einer Bundesregierung, trotzdem immer weitermacht, erwartet man eigentlich nur im Kino oder im Endzeit Shocker von Stephen King.

     

    Aber das ist echt, und es muss aufhören.

  • V
    vic

    Trauernicht sagt:

    "Man habe "mit größter Sorgfalt und umfassend die Beseitigung der Mängel überwacht" und dabei "strengste Maßstäbe" angelegt, begründete sie"

     

    Nun würde mich interessieren, wer überwacht und Maßstäbe angelegt hat.

     

    Hier wird zugunsten eines Großkonzerns mit Menschenleben und Umwelt gespielt, ohne Rücksicht auf absehbare und offensichtliche Folgen und Risiken.

    Schluss damit.

    Und erzählt mir nicht, andere AKWs wären sicherer.

    Vielleicht kam das ja wenigstens noch rechtzeitig für einige Merkel/Westerwelle/Steinmeier-Fans.

  • MM
    Maria Meiser

    Also, ich bin ja gestern bei den Meldungen, die in einem eigentlichen seriösen Sender (NDR Info) laut wurden, fast explodiert. Denn es wurde gemeldet,dass Krümmel wieder abgeschaltet ist, was einen zuerst einmal freut. Was dann gemeldet wurde, übertraf ja alles Dämliche, was man von Medien erwarten kann.

    Angeblich sind Ampeln in Schleswig-Holstein u. Hamburg ausgefallen.

    Heute topten sie dann die Meldung vom Vortag, dass es auch Probleme im Wassersysthem im Hamburger Wasserwerk gab, weil einige Pumpen ausgefallen sind, weil sie keinen Strom mehr bekamen. Als es dann wieder welchen gab, da wären in einigen Haushalten Wasserrohrbrüche entstanden, die durch den hohen Druck, des plötzlich ankommenden Wassers geplatzt wären.

     

    Was soll die ganzen dämlichen Informationsfalschmeldungen!

     

    Der Witz ist ja, ich bin Busfahrerin in Hamburg. Die Ampeln, die angeblich ausgefallen sind, waren keine großen Kreuzungen, bzw. wichtigen Lichtanlagen, die ohnehin an Wochenenden abgeschaltet sein könnten. Ich könnte kotzen, über soviel Unsinn, der verbreitet wird.

     

    Wenn man dann einen TAZ-Artikel liest, vom glaube ich, 2.Juli, weiß man denn Bescheid: AKW-Wahlkampf. Genau das ist es.

    Die Leute sollen darauf aufmerksam gemacht, u. beeinflußt werden, dass wir ohne AKWs nicht auskommen können, da dann die Stromversorgung u. auch die Wasserversorgung nicht mehr gewährleistet wäre.

    Die meisten Leute glauben das ja auch noch.

    Eine Kollegin von mir, hat eine wahnsinnig dämliche Aussage gemacht: Krümmel wäre doch das sicherste AKW, u. es läge doch nur an der Elektronic. Das einzig blöde an AKWs wär, dass man nicht wüßte, wo man den Müll hin verbringen soll. Sonst wäre doch alles in Ordnung".

    Ich bin immer wieder überrascht, dass es sogar bei einigermaßen intelligenten Menschen klappt, sie solange zu bearbeiten, dass sie solchen Unsinn von sich geben. Leider ist das aber die Meinung der meisten Menschen, dank der Medienbeeinflussung.

    Das aber beim Uranabbau jede menge CO² in die Athmosphäre gerät, und Afrikaner unter menschenunwürdigen Verhältnissen diese Tätigkeit ausüben, u. darüber hinaus nur einen Hungerlohn dafür erhalten, das würde doch nie im Hamburger Abendblatt, od. Südwestdeutschen, od. Frankfurter Allgemeinen, geschweige denn in unserer aller BILD drin stehen.

     

    hat sich eigentlich irgend jemand mal gefragt, warum Politiker aller Colleur meistens nur noch in der Bild äußern? Ständig muss ich in der TAZ lesen, was aus der BILD zitiert wird. Dann kann ich mir die doch gleich zulegen. Das gabs früher auch nicht.

  • PG
    Peter Gulyas
  • FR
    Frank Röschke

    "...Über 300 meldepflichtige Ereignisse verzeichneten die Behörden – im Schnitt jeden Monat eines..."

     

    Da sollte wohl nochmal nachgerechnet werden.