piwik no script img

Siemens in Bedrängnis

Wegen umdeklarierter Brennstäbe aus Sellafield:PreussenElektra will Entschädigung für AKW Unterweser

ERLANGEN/HANNOVER dpa ■ Der Stromversorger PreussenElektra verlangt von der Siemens-Konzerntochter KWU Schadenersatz. Anlass ist die Abschaltung des Atomkraftwerks Unterweser. Eine konkrete Summe ist nach Angaben eines KWU-Sprechers noch nicht genannt worden. Siemens prüfe die Rechtslage.

Das AKW Unterweser steht seit dem 26. Februar still, weil es bei vier von der KWU für Unterweser gelieferten Brennelementen aus der britischen Atomfabrik Sellafield Manipulationen an Sicherheitsdokumenten gegeben hatte. Bei der PreussenElektra in Hannover hieß es, tatsächlich entstehenden Kosten ließen sich erst berechnen, wenn Unterweser wieder angefahren sei.

Die Stillstandskosten für ein AKW belaufen sich nach Schätzung von Experten auf 500.000 Mark bis zu eine Million Mark pro Tag. Für Unterweser wären das inzwischen 10 bis 20 Millionen Mark.

Die britische Betreiberfirma der Atomanlage Sellafield hatte am Donnerstag behauptet, es habe nie ein Sicherheitsproblem bei den gelieferten Brennstäben gegeben. Zugleich bestätigte das britische Unternehmen, dass es falsche Angaben auf den Dokumenten gegeben habe.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen