Sicherheitsexperte Gerhard Schindler: FDPler wird neuer BND-Chef

Der Ministerialdirektor Gerhard Schindler soll dem scheidenden Ernst Uhrlau an der Spitze des Bundesnachrichtendienstes folgen. Die SPD nennt ihn eine "gute Wahl".

Neuer und bald alter Arbeitsplatz: BND-Eingang in Pullach. Bild: dpa

BERLIN rtr | Der Sicherheitsexperte Gerhard Schindler soll neuer Chef des Bundesnachrichtendienstes werden. Regierungskreise bestätigten am Samstag in Berlin einen entsprechenden Bericht der Bild.

Der 58-jährige Schindler leitet zurzeit die Abteilung Öffentliche Sicherheit im Bundesinnenministerium. Das FDP-Mitglied gilt den Angaben zufolge als Experte für kriminelle und terroristische Netzwerke.

Schindler soll zum 1. Januar kommenden Jahres Ernst Uhrlau ablösen, der im Dezember in den Ruhestand geht. Der BND ist der Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik und untersteht dem Bundeskanzleramt. Dort sei die Personalie auf höchster Ebene entschieden worden, hieß es in den Regierungskreisen. Eine Regierungssprecherin bestätigte die Entscheidung allerdings nicht und sprach von Spekulationen.

Der Vorsitzende des geheim tagenden Parlamentarischen Kontrollgremiums, Thomas Oppermann (SPD), bezeichnete Schindler fachlich und persönlich als gute Wahl. Er wünsche ihm eine glückliche Hand. Zugleich dankte er Uhrlau für seine Leistungen.

Trotz vieler Anfeindungen aus der CDU und einer zuletzt mangelnden Unterstützung aus dem Kanzleramt habe er viel für Deutschlands Sicherheit getan. "Uhrlau hat den BND vom Kalten Krieg auf die Herausforderungen asymmetrischer Kriege umgestellt und den BND sicher durch schwierige Zeiten gesteuert", sagte Oppermann, der auch Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion ist.

Zuletzt war Uhrlau wegen seines Krisenmanagements im Zusammenhang mit verschwundenen Bauplänen für die neue Berliner Zentrale des BND in die Kritik geraten.

Aufgabe der Behörde ist die Sammlung und Auswertung von Informationen, die für Deutschland von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung sind. Geheime Informationen beschafft der BND dabei mit nachrichtendienstlichen Mitteln. Gegründet wurde der Auslandsnachrichtendienst am 1. April 1956.

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