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Sicherheit gibt`s nicht zum Nulltarif

Nach dem U-Bahn-Brand im vergangenen Sommer plant die BVG bei zwei Stationen zusätzliche Seitenausgänge und generell eine Optimierung des bestehenden Sicherheitssystems. Nur: Die Kostenfrage ist noch ungeklärt. Dem Senat liegt ein Antrag vor

von SANDRA GUNDELACH

Für die BVG besteht kein zwingender Handlungsbedarf, alle U-Bahnhöfe mit einem zweiten Ausgang auszustatten. Das hat ein Gutachtens ergeben, das von der BVG in Auftrag gegeben worden war und gestern vorgestellt wurde. Danach sind Bahnhofsneubauten mit nur einem Ausgang seit 1991 zwar gesetzlich nicht zulässig, genießen aber Bestandsschutz. Alte Bahnhöfe müssen also nicht umgebaut werden, solange Fluchtwege die nötige Sicherheit bieten.

Dennoch planen die Berliner Verkehrsbetriebe als Konsequenz aus dem Brand im U-Bahnhof Deutsche Oper im Juli 2000, die Bahnhöfe Sophie-Charlotte-Platz und Theodor-Heuss-Platz mit einem zweiten Seitenausgang auszustatten. Aus bautechnischen Gründen sei dies am Unglücksbahnhof nicht möglich, sagte Abteilungsleiter Uwe Kutscher. Denkbar sei, einen ehemaligen Betriebstunnel als Notausstieg zu reaktivieren.

„Aus rechtlicher Sicht gibt es weder die Notwendigkeit noch eine Anfrage, aus Sicherheitsgründen Bahnhöfe zu schließen“, betonte Ludwig Linsenmair von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die geplanten Erweiterungen seien lediglich ein Schritt zur Optimierung des bestehenden Sicherheitssystems.

Als Sofortmaßnahme nach dem Brand im vergangenen Jahr hatte die BVG elf der insgesamt 24 Bahnhöfe, die nur über einen Ausgang verfügen, ständig mit Personal besetzt. „Aus Personalmangel ist eine stärkere Präsenz auf den Stationen schwer einzuhalten“, erklärte BVG-Vorstandsmitglied Hans-Heino Dubenkropp. Noch in diesem Jahr sollen ein Beschilderungssystem, Bahnhofsprechanlagen und Bodenbeleuchtungen zur Kennzeichnung der Fluchtwege installiert werden. Zusätzlich sollen das Betriebspersonal geschult, Tunnel zur Vermeidung von Brandursachen gesäubert und Fluchtwege mit Bodenbeleuchtung versehen werden.

Derzeit ist die Finanzierung der geplanten Umbauten jedoch noch unklar. Jeder zusätzliche Ausgang kostet nach BVG-Angaben acht Millionen Mark, die möglichen Umbauten an der Deutschen Oper drei Millionen Mark. „Die Kosten kann die BVG allein nicht tragen“, so Abteilungsleiter Kutscher. „Dazu brauchen wir die Unterstüzung der Senatsverwaltung.“ Ein Antrag liege dem Senat bereits vor. Die BVG hofft auf eine Realisierung der geplanten Maßnahmen für Ende 2002.

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