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Lange Nacht der „Genialen Dilletanten“ – Subkultur der 1980er in Deutschland
Zum Abschluss der Ausstellung im Museum für Kunst & Gewerbe und der Filmreihe im Metropolis-Kino organisiert das B-Movie eine lange Nacht, die mit einem Livemitschnitt aus dem Berliner Tempodrom 1981 beginnt. Ab 22 Uhr moderiert Alfred Hilsberg ein von ihm ausgewähltes Programm mit Hamburger Kurzfilmen.
Fr, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg
Das Schloß im Spinnwebwald J 1957R: Akira KurosawaD: Toshiro Mifune, Isuzu Yamanda
Dies ist Kabuki-Macbeth, und es gleicht keinem anderen Film, den Sie je gesehen haben. Eine wirklich bemerkenswerte Shakespeare-Bearbeitung, in der Schönheit und Terror vereint werden, um eine Stimmung von geisterhafter Stärke zu schaffen. Dieser Film war die Erfüllung von Kurosawas Traum, Shakespeare zu den japanischen Zuschauern zu bringen. Er hatte viel Spaß mit dem herannahenden Wald, Yamandas Lady Macbeth ist ein virtuoser Schrecken und Mifunes Dahinscheiden ist im großartigen, schockierenden Kabuki-Stil.
Fr, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg
Ma mémoire d‘AdrienF 2010R: Isabelle Saunois
Die junge französische Regisseurin Isabelle Saunois hat 2010 diesen Dokumentarfilm gedreht, in dem sie die Geschichte ihres Großvaters erzählt. Der wurde im zweiten Weltkrieg nach Neuengamme deportiert, kam später nach Bremen und dann nach Lübeck, wo er in den letzten Tagen des Krieges starb.
Di, 20.30 Uhr, Koki, Lübeck
Faust II – reloaded D 2010R: Eike Besuden
Die Hauptdarsteller von „Faust II - reloaded“ kommen aus Bremens Problemstadtteil Tenever. Dort wurde in einem Projekt der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen mit 400 Schülern der Gesamtschule eine Oper aufgeführt, die auf Goethes Stück basiert. Die schwerste Arbeit bei solch einem Projekt, bei dem die Kameraleute einfach so viel aufnehmen wie möglich, ist der Schnitt, und so kann man Besuden nur dafür loben, dass es ihm gelungen ist, aus den 60 Stunden Filmmaterial einen in sich schlüssigen, unterhaltsamen und manchmal komischen Film zu machen.
Mo, 17.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover
Pierrot le fou F 1965R: Jean-Luc GodardD: Jean-Paul Belmondo, Anna Karina
Wenn sich Godard in “Pierrot le fou” des romantischen Abenteuerfilms annimmt, ist das Ergebnis nicht konventionelle Action, sondern (E)motion in Rot und Blau. Nebenbei lässt er den amerikanischen Regisseur Samuel Fuller auf einer Party dessen Kino erklären („Film is like a battleground: love, hate, action, violence and death. In one word: emotion“) und findet für seine Geschichte über die Flucht von Ferdinand (Belmondo) und Marianne (Anna Karina) aus den Alltagszwängen eine Form, die Sportwagen, Esso-Tankstellen, Verrat, Dynamit und viele Leichen mit dem Nachdenken über Literatur, Kunstgeschichte und Politik verbindet.
Sa, 14.30 Uhr, City 46, Bremen, Einführung von Alain Bergala
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