■ Pipeline durch Iran ruft USA auf den Plan: Shell will angeblich eine Gasleitung bauen
Washington (rtr) – Der british- niederländische Energiekonzern Shell verhandelt angeblich über den Bau einer Gasleitung für 2,5 Mrd. Dollar durch den Norden Irans. Unter Berufung auf namentlich nicht genannte diplomatische Kreise berichtete die Washington Post gestern, durch die Leitung würde Erdgas aus Turkmenistan in die Türkei und nach Westeuropa transportiert. Shell dementierte die Angaben.
Es wäre das zweite Großprojekt eines europäischen Energiekonzerns mit Iran innerhalb kurzer Zeit. Ende September hatte die französische Total angekündigt, gut 3,5 Mrd. DM in Iran in ein Gasfeld zu investieren. Die USA haben ein Gesetz, das Strafen für Unternehmen vorsieht, die mehr als 20 Millionen Dollar in Energieprojekte in Iran oder Libyen investieren.
Eine Pipeline von Shell durch Iran würde möglicherweise in den USA anders gesehen als das Total-Projekt. US-Repräsentanten haben gesagt, dies wäre kein direkter Verstoß gegen das US- Gesetz, weil kein iranisches Gas transportiert werden solle. Der turkmenische Außenminister Boris Schichmuradow sagte, er sei im Gespräch mit US-Repräsentanten auf eine eher positive Haltung Projekt gestoßen.
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