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Serbien auf der Buchmesse in LeipzigOpfer von Srebrenica verhöhnt

Plakate, mit denen der Genozid relativiert wird, sah man während der Buchmesse überall in Leipzig. Das hinterlässt Empörung und viele Fragen.

War Gastland auf der Leipziger Buchmesse - und verstörte viele: Serbien. Bild: dpa

Serbien wird Schwerpunktland in Leipzig auf der Buchmesse. Als die Nachricht kam, freute ich mich. Endlich könnten sich die Schriftsteller Serbiens in einer großen Öffentlichkeit präsentieren, endlich könnte sich das andere Serbien, das selbstkritische und intellektuelle Serbien, in Szene setzen, war meine erste Reaktion.

Die Schriftsteller könnten ihren Beitrag für die Verständigung zwischen den Nationen des Balkans leisten. Leipzig böte eine Chance, mit der längst fälligen Vergangenheitsbewältigung auf dem westlichen Balkan zu beginnen, hoffte ich.

Doch schon vor der Buchmesse wurden meine Erwartungen bei einem Treffen in Sarajevo etwas gedämpft. Ich traf nämlich die beiden jungen Organisatoren des geplanten Standes aus Bosnien und Herzegowina, Hana Stojic und Sasa Gavric. Beide waren sehr geknickt. Sie hatten wenige Tage vor der Abfahrt nach Leipzig die Nachricht erhalten, dass die Vertreter der serbischen Teilrepublik in Bosnien und Herzegowina eine gemeinsame Präsentation abgelehnt hatten.

"Trotz einer monatelangen Diskussion, einer intensiven Vorbereitung mit vielen Kompromissen" wollten die Vertreter der Republika Srpska eigenständig in Leipzig auftreten. Mit einem eigenen Stand und eigenem Programm.

Das war an sich schon ein Politikum und hätte von der Messeleitung zurückgewiesen werden müssen. Dennoch: Die Hauptstadt Serbiens Belgrad ist nicht Banja Luka, die Hauptstadt der serbischen Teilrepublik. Da herrscht doch ein anderer Ton, wusste ich. Doch kurz nach der Ankunft in Leipzig letzte Woche war nicht nur ich schockiert: Überall, auch im Zentrum der Stadt, sprangen die Plakate ins Auge, die den Genozid (nach dem Urteil des Völkergerichts in Den Haag) in Srebrenica leugneten. "Srebrenica - Unterdrückte Tatsachen über die an Serben begangenen Massaker 1992-95".

"Beton"

Nun ist es sicherlich so, dass bei den Kämpfen um die Enklave auch Serben ums Leben gekommen sind. Die bosniakischen Verteidiger der Enklave standen jedoch 1993-95 in der UN-Schutzzone unter Aufsicht der Vereinten Nationen. Den von serbischen Truppen unter dem Befehl von Ratko Mladic systematisch begangenen Völkermord an mindestens 8.300 Männern und Jungen aus der bosniakisch-muslimischen Bevölkerungsgruppe im Juli 1995 so zu konterkarieren, erinnert an die "Auschwitzlüge" der deutschen Rechtsradikalen, an deren Kampagne gegen die deutsche Schuld am Holocaust.

Wie konnte erlaubt werden, die Stadt und die Messe mit diesen die Opfer Srebrenicas verhöhnenden Plakaten zu überziehen? Wäre das mit Plakaten der deutschen Rechtsradikalen auch möglich gewesen? Welche Nachlässigkeit und Unkenntnis wird hier vonseiten der Messeleitung offenbar?

Das Buch von Alexander Dorin, der Szene von deutschen Milosevic-Anhängern zuzurechnen, war das meistbeworbene Buch auf der Messe. Wer hat das Geld dafür gegeben? Die serbischen Offiziellen haben nichts gegen diese Propagandakampagne unternommen. Das hätte die Präsentation serbischer Schriftsteller entwerten können.

Wenn nicht das von Alida Bremer und dem Kulturnetzwerk Truduki organisierte Beiprogramm gewesen wäre. Da konnten neben den berühmten Schriftstellern wie dem in Kanada lebenden serbisch-jüdischen Autor David Albahari auch andere vom offiziellen Belgrad ignorierte Schriftsteller auftreten.

Hervorzuheben ist die Gruppe "Beton", die auch auf dem taz-Stand zu Wort kam. Sasa Ciric und Sasa Ilic, Milos Zivanovic und andere beginnen überzeugend die kritische Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit. Und produzierten zusammen mit jungen kosovoalbanischen Schriftstellern eine gemeinsame Zeitung. Dies war eine wichtige und für mich versöhnliche Botschaft, immerhin.

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21 Kommentare

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  • F
    Fritz

    Das ist Meinungsfreiheit, auch im Fall der soegannten Nazis. Man muss sich mit ihnen inhaltlich auseinandersetzen oder ihnen jedenfalls einmal zuhoeren. Man kann es bleibenlassen, aber dann muss man sich aus der Diskussion ganz heraushalten. Peter Handke hat das "westliche" Denken und Reden auch wegen der Sprache kritisiert und diese Kritik ist heute berechtigter denn je. Nieder mit der verodneten "political correctness"!!

  • U
    unbegreiflich

    ich bin eine von denen die im 1993 aus bosnien vertrieben wurde, Bosnierin.

     

    Schade das man sich immer nur die Schuld zuschiebt, die fehler aber von allen Seiten nicht anerkennt sondern jeder sieht sich als Opfer. Opfer gab es auf jeder seite.

     

    Was die Ziffer und ortschaft des Todes betrifft werde ich nicht begreifen warum das so wichtig ist. TOT ist doch TOT. egal wo und wann. Jemand betrauert diesen Mensch. und egal ob serbe, bosnier oder kroate. Das leben ist doch überall glich viel wert.

     

    Ich als moslem wurde von einem Serben im Bus verstekt und über die Grenze gebracht. Ein Bosnier hat es organisiert und am schluss half mir ein Kroate.

     

    Ich finde es wirklich traurig, zu was ein Mensch fähig ist wenn ich diese Komentare lese würde es mich nicht verwundern wenn es wieder explodiert. aus reinem balkanischen kranken stolz.

     

    TO JE NASA PRIRODA I DRUSTVO!

    -> DAS IST UNSERE NATUR UND GESELLSCHAFT!

  • S
    Sozialist

    Echt peinlich, wie die deutsche Linke an Jugoslawien scheitert...sehr peinlich.

     

    Wann kapieren die konservativen Linken, dass Milosevic kein Sozialist war, sondern ein Nationalist?

    Seine Amselfeldrede (ich glaube 1982) setzte Zeichen. Den Kosovaren wurde schon klargemacht, dass ihre Rolle im noch ein bisschen sozialistischen Jugoslawien als noch geduldete "Eindringlinge" ins serbische Mutterland besetzt wird.

     

    Denn wie es für einen Nationalisten üblich, wurde die Vergangenheitskeule ausgepackt ("hier lebten immer schon Serben!"). Im Kampf gegen die Türken irgendwann um 1400 wurde serbische Urgeschichte geschrieben.

     

    Genau wie deutsche Legenden von heldenhaft kämpfenden Germanen, die fremdländische Eindringlinge besiegten.

     

    Wie dumm muss man sein, um Nationalisten von Sozialisten NICHT unterscheiden zu können; wie verblendet und verbohrt?

     

    Tito war ein Sozialist, dem es gelang, den Vielvölkerstaat zusammenzuhalten. Doch Milosevic hatte daran kein Interesse gleichberechtigt mit den anderen Völkern zu existieren....von Anfang an ging es ihm NUR darum Serben in die wichtigsten Führungspositionen zu bringen, das Militär serbisch zu besetzen, und dem Kosovo den Autonomie-Status abzuerkennen.

     

    Der Serbische Nationalismus (überall in Serbien kennt man die Karten vom ersehnten "großserbischen Reich" (geht es noch nationalistischer?) hat den jugoslawischen Sozialismus zerstört.

     

    Weil Serben als Partisanen im zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland kämpften, heißt das nicht, dass es keine Nationalisten im Land gibt.

     

    Weil Jugoslawien einen Roten Stern in der Fahne hatte, heißt das nicht, dass ES NIEMALS SERBISCHE NATIONALISTEN gab/gibt.

     

    Leute, die hatten KZs (Konzentrationslager) errichtet!!!

    Nicht etwa für antisozialistische politische Gegner, sondern für eine eine Ethnie/eine religiöse Gruppierung.

    Wie planlos muss man sein, so etwas noch wegreden zu wollen, und zu kommen mit der "die wollten ja auch den immer noch funktionierenden Sozialismus beseitigen!"

     

    Nein, Serben waren überzeugt davon, dass serbisches Blut heldeninfiziert ist, und vielmehr wert, als die Überreste der türkischen Invasoren, ist. Ihr wisst, das die Muslime auf dem Balkan von Türken zu der Religion geführt wurden.

     

     

    Peinlich, dass die, die sich gegen Völkermord meinen zu engagieren, seltsamerweise Serbien und die Serben als Opfer sehen, nicht aber die Menschen, die in deren Kzs eingesperrt, vergewaltigt und ekelhaft exekutiert wurden.

     

    Und kommt nicht wieder damit, dass Serben aus der Krajina vertrieben wurden.....das waren nationalistische Kroaten, die sich an Serben rächten, da diese ein paar Monate vorher in der Krajina Kroaten vertreieben und ermordeten.

     

     

    Leider kennt sich keiner der pseudolinken hier mit der Vorgeschichte, den Fakten und Ereignissen aus......hauptsache gegen die NATO (Scheißverein, ja!) und gegen die deutsche Beteiligung an einem antifaschistischen Kriegseinsatz......richtig! Es wurden in Belgrad keine Wohnhäuser bombardiert, und keine Ziviklisten massakriert, sondern Einrichtungen Milosevics und seiner Schergen zerstört.

     

     

    Echt traurig, zu sehen, wie planlos manche Leute denken und sich äußern.

     

    Und wenn nach Srebrenica, Gorazde auch Serben gejagt wurden, so ist das Menschlich.

     

    Wo hatten eie bosnischen serben denn ihre schweren Waffen her? Zufällig aus der "sozialistischen jug. Armee"?

    Wieso hatten die bosnischen Serben für die Errichtung der Republik Srpska Unterstützung aus der Jugoslawischen Armee? Wollte diese doch angeblich für den Erhalt Jugoslawiens und NICHT zur Errichtung kleiner Staaten dienen?

     

    Wer hatte keine Unterstützung und keine Lobby in dem Krieg? Nicht die Kroaten, nicht die Serben, es waren die bosnischen Muslime, die außer ein paar Kalashnikovs am Anfang gar nichts hatten, und von allen Seiten gejagt und vertrieben und gefoltert wurden.

    Könnte es daran liegen, dass die Menschen, die hilflos und schutzlos waren, sich bald in serbischen KZs wiedergefunden hatten?!?

     

    Die Frauen massenhaft vergewaltigt, die Männer massenhaft exekutiert, auch heranwachsende.

     

    Es ist echt peinlich, dass ich mir den Begriff Sozialist teilen muss mit Menschen, die DIREKT KZs verteidigen (die armen Serben mussten ja die Mulime zusammenpferchen und erschießen, hatten ja keine andere Wahl).

     

    It's a shame!

  • SM
    Sinisa markovic

    Es kann doch nicht sein dass nur immer die westlichen Medien die Wahrheit verbreiten!?! Vor allem nicht seit jeder gebildete Bürge der EU weis dass es eine NATO-Zensur für die westlichen Medien gibt.

     

    Wurdet ihr im Westen nicht genügend in den letzten 20ig Jahren von euren eigenen Regierungen belogen und hintergangen.

     

    Bestes Beispiel gerade jetzt in Lybien. Wenn die Regierung so schlecht ist warum kam es nicht zu einem schnellen Sturtz, warum gibt es jetzt einen Bürgerkrieg. Weil ihr nur die eine Seite mitbekommt.

  • K
    Kaffeehaus

    In der Sache möchte ich auf meine Ausführung hier verweisen:

     

    http://politikpla.net/forum/europa/83865-voelkermordleugner-auf-der-leipziger-buchmesse.html

     

    Kurzauszug: Man muß wohl bei der taz angestellt sein, um diesen sinnlosen Satz zu schreiben: "...die den Genozid (nach dem Urteil des Völkergerichts in Den Haag) in Srebrenica leugneten. "Srebrenica - Unterdrückte Tatsachen über die an Serben begangenen Massaker 1992-95". Ein Plakat über ein Buch über Verbrechen leugnet also Verbrechen. NA GUT.

     

    Ansonsten möchte ich die taz wenigstens dafür loben, daß die Kommentierung des Artikels weiterhin möglich ist. Bei der WELT wäre diese Funktion längst deaktiviert.

  • P
    Punker

    Das »Srebrenica« der Propaganda ist das Lügen-Auschwitz der NATO.

    Der Autor berichtet unterdrückte Tatsachen über die an Serben begangenen und bis heute ungesühnten Massaker 1992 – 1995, die im Schutz der ausländischen Besatzer von mit modernen Waffen ausgerüsteten Moslems an der serbischen Zivilbevölkerung verübt wurden.

     

    Und sowas ernsthaft im Programm auf einer deutschen Messe. Unfassbar und einfach unendlich traurig!

     

    Wenn man in Leipzig wohnt gewöhnt man sich ja schon an einiges, aber das ist doch wohl bitte schon Volksverhetzung?!

  • A
    Asoziale_Zecke

    Das hätte die Messe nicht so schreiben dürfen. Jeder weiß, dass nicht nur die Serben massakriert haben, aber im Bezug auf Serbien anzufangen, ihr habt Vorurteile, und zwar über die Kriegsschuld Serbiens, und wir beweisen auf unserer Messe, dass Serbien nicht den Krieg angefangen hat ist das letzte! Da denkt man, die wollen indirekt irgendwie auf Deutschland anspielen! Das ist Solidarität aufgrund der falschen Tatsachen! Und das mit Srebrenica ist ein Skandal, der so nicht durchgehen dürfte! Die Entscheidungsträger sollten die Verantwortlichen von ihren Positionen entfernen!

  • R
    Remeta

    Erich Rathfelder schrieb: "Nun ist es sicherlich so, dass bei den Kämpfen um die Enklave auch Serben ums Leben gekommen sind". Was für eine Lüge! Kämpfe?? Die moslemische Armee zerstörte in der Region um Srebrenica zwischen 1992 und 1995 etwas über fünfzig serbische Dörfer. Das waren keine Kämpfe, sondern hinterhältige Angriffe gegen vorwiegend von Zivilisten bewohnten Dörfern. Hier eine Karte mit den Dörfern:

    http://www.srebrenica-facts.com/zerstoerte_serbische_doerfer

     

    Dr. Ljubisa Simic veröffentlichte zahlreiche Fotos dieser zerstörten serbischen Dörfer in seinem Buch "The martyrdom of Serbian Srebrenica". Fotos der dabei massenweise abgeschlachteten serbischen Zivilisten findet man z.B. in dem Buch "Srebrenica - wie es wirklich war". Und von welchen "Verteidigern" spricht Rathfelder? Wie kann man eine Stadt "verteidigen", in dem man im Umfeld der Stadt fünfzig serbische Dörfer zerstört und dabei insgesamt ca. 3300 Menschen tötet?

    http://www.srebrenica-facts.com/namensliste_tote_serben

     

    Holländische Blauhelm-Kommandanten bestätigten während einer Pressekonferenz in Zagreb, dass in Ostbosnien auf diese Weise 192 serbische Dörfer zerstört wurden. Wer hat ein Interesse daran, diese Fakten zu verschweigen?

     

    Weshalb steht heute auf dem "Gedenkstein" in Potocari geschrieben, dass fast 8400 moslemische Bosnier in und um Srebrenica umgekommen sind? Die ursprüngliche "Vermisstenliste" umfasste die Namen von 7400 Personen. Woher plötzlich fast tausend "Tote" mehr als ursprünglich vermisst wurden? Weshalb schreibt Rathfelder nicht, dass der moslemische Kriegskommandant Naser Oric bereits vor dem Fall Srebrenicas in seinem Buch eine Liste mit den Namen von 1300 Kämpfern veröffentlichte, die bereits 1992, 1993, 1994 und bis zum Sommer 1995 umgekommen sind, obwohl ihre Namen später ebenfalls auf der "Vermisstenliste" landeten?

     

    Weshalb schweigt Rathfelder darüber, dass über dreissig moslemische Kämpfer bezeugten, dass die moslemische Armee während des Durchbruchs zwischen Srebrenica und Tuzla mindestens 2000 Soldaten verlor, als sie an siebzehn verschiedenen Punkten auf die serbische Armee traf und sich mit dieser erbitterte Gefechte lieferte? Diese Toten, wie auch die 1300 aus der Zeit vor dem Fall Srebrenicas, wurden in Potocari beigesetzt und als "Massakeropfer" präsentiert. Eine Analyse dieser Zeugenaussagen findet man z.B. hier (Bericht 06/03 anklicken):

    http://www.srebrenica-project.com/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=29&Itemid=25

     

    Wieso schweigt Rathfelder darüber, dass sich in Bosnien und einigen europäischen Staaten im Jahr 1996 ca. 3000 moslemische Bosnier beteiligten, deren Namen auch auf der "Vermisstenliste" von 1995 befinden?

    http://www.srebrenica-facts.com/manipulierte_todesliste

     

    Und wieso verschweigt er die Tatsache, dass die Organisation des moslemischen Bosniers Mirsad Tokaca sogar vor kurzem in der Umgebung von Srebrenica noch 500 lebendige Menschen ausfindig machen konnte, die ebenfalls auf der "Vermisstenliste" drauf sind?

    http://www.nezavisne.com/novosti/bih/Tokacin-tim-pronasao-500-zivih-Srebrenicana-56600.html?modul=stampano-izdanje&poziv=dogadjaji&naslov=Tokacin-tim-pronasao-500-zivih-Srebrenicana&idv=56600

     

    Milivoje Ivanisevic aus Belgrad fand zudem auf moslemischen Deserteurslisten aus den Kriegsjahren die Namen von ca. 500 moslemischen Männern, die bereits vor dem Sommer 1995 aus der Armee getürmt sind, jedoch sind - wen wunderts? - auch ihre Namen auf der "Vermisstenliste" von 1995 gelandet.

     

    Das alles interessiert den Erich natürlich nicht. Begreiflich, denn er möchte nach all den Jahren antiserbischer Hetze nicht plötzlich zugeben, dass das von ihm propagierte falsche Bild der Balkankriege ausschliesslich auf Betrug und Fälschung basiert.

  • LA
    leipzig almanach

    Einen kritischen Bericht der Lesung bzw. Peter-Priskil-One-Man-Show gibts hier:

     

    http://www.leipzig-almanach.de/cgi-bin/vm/vio.matrix?kd=8cc374064002eee&el=529121022

  • I
    Ivan

    Lieber Herr Rathfelder,

     

    von Serben (Politiker oder normale Bürger)Demut oder Reue zu erwarten ist reine Zeitverschwendung. Immer waren sie die Opfer. Nun haben sie geerntet, was sie gesät haben. Ich kann meine Schadenfreude darüber leider nicht unterdrücken. Mich wundert nur, dass man ausgerechnet als Gastland der Buchmesse in Leipzig auserkoren hat. Aber Ostdeutsche und Serben sind sich in vielerlei Hinsicht ähnlich und sympathisch.

  • B
    burgstaller

    immer die opfer, nie die täter

    immer die sieger, nie die verlierer

     

    ja, ihr serben seid nun gut bekannt..

  • S
    Safi

    Weshalb hat Herr Rathfelder ein Problem damit, dass eine Hauptlüge aus den Balkankriegen langsam aber sicher zu wackeln beginnt?

    http://www.srebrenica-report.com/

    http://www.srebrenica-project.com/

    http://www.srebrenica-facts.com/

  • B
    Boki

    Der gute alte Herr Rathfelder. Unverwüstlich und unverbesserlich antiserbisch. In der Region Birac, in der auch Srebrenica liegt, wurden unter dem Kommando des moslemischen Kriegsherren aus Srebrenica, Naser Oric, zwischen 1992 und 1995 ca. 3260 Serben, darunter viele Frauen, alte Menschen und Kindert, z.T. buchstäblich abgeschlachtet. Zahlreiche Gedenkräume, Denkmäler, Friedhöfe, Namenslisten der Opfer, Zeugenaussagen von Überlebenden und Berichten von Pathologen, darunter Dr. Zoran Stankovic, bezeugen diesen Horror. Auch wurden die dabei zerstörten serbischen Dörfer um Srebrenica-Bratunac, insgesamt fünfzig, bestens dokumentiert. Nun sind einige Protagonisten der Massenmedien-Schreiberzunft der Meinung, dass diese Opfer weiter verschwiegen gehören. Oder man möchte sie mit Sprüchen wie "ja ja, es gab auch serbische Opfer" wieder unter den Teppich kehren. Weshalb wohl? Um das offizielle Bild der Ereignisse von Srebrenica nicht zu gefährden. Aber es geht nicht nur um die serbischen Opfer, die bis heute in der westlichen Presse tabuisiert werden, sondern auch um die Tatsache, dass mittlerweile beweisen wurde, dass die Zahl der 7000 - 8000 ermordeten moslemischen Männer nicht stimmt. Davon kann sich der geneigte Leser nicht nur in den Büchern "Srebrenica - die Geschichte eines salonfähigen Rassismus" und "Srebrenica - wie es wirklich war" überzeugen, sondern auch in anderen Büchern und Analysen zahlreicher internationaler Journalisten und Analytiker. Man lese z.B. die Arbeiten von Germinal Civikov, Edward S. Herman, Jürgen Elsässer, Diana Johnstone usw. Deswegen werden Menschen wie Rathfelder langsam nervös und bissig, weil bald man vielen Leuten klar sein wird, dass solche Journalisten mit ihrer Einseitigkeit bisher grossen Schaden angerichtet haben.

  • K
    Konstantini

    Die Wirkung der serbischen Propaganda ist Erschreckend! Noch nie habe ich von einem Serben selbstkritische Töne in Verbindung mit der jüngsten serbischen Geschichte registriert.

    Alles läuft nach dem selben Muster, dabei steht mindestens die Relativierung der Tatsachen in den Vordergrund. >> Man solle nicht vergessen, dass es auf beiden Seiten Opfer gab, Die Zahl der ermordeten Boshnjaken in Srebrenica sei in Zweifel zu ziehen, einen Genozid an das albanische Volk habe es nicht gegeben usw.

     

    Welches perverse Ausmaß das ganze angenommen hat, zeigt eine in Chicago am 17.3.2011 an Jeremic gestellte Frage von einem Herrn David Goatas, auf die der Außenminister Serbiens keine Antwort fand. Die Frage war folgende: Herr Jeremic, warum stellen sie die Albaner bei ihren Treffen mit der arabischen Welt immer als Nicht-Muslime und Freunde der westlichen Welt und Amerkias dar, währen sie auf der anderen Seite bei ihren Treffen mit der westlichen Welt die Albaner als terroristische und islamistische Fundamentalisten beschreiben?

  • H
    Hasan

    Wenn ich hier die Kommentare der "nicht-jugoslawen" sehe, weis ich warum Srebrenica überhaupt möglich war. Diese Sympathie für die Serben kotzt mich an. Willy Brandt hat Größe bewiesen, Tadic sollte sich schämen.

  • PS
    Post Scriptum

    Erschreckend, die Kommentare hier.

    Für all jene, die nicht in nationalen Kategorien denken (scheint in Deutschland auch nur bei wenigen der Fall zu sein), eine Organisation, die sich, wie „Beton“ und andere, um die Dekontaminierung der kulturell havarierten Gebiete in Serbien bemüht (da gab es anscheinend den einen und anderen GAU auch in Deutschland, man sollte sich mal um die kulturelle Kontamination dort auch mal Gedanken machen): http://www.czkd.org - Center for Cultural Decontamination Belgrade.

    Manch einer sollte sich vielleicht mal überlegen, dort eine Therapie in Anspruch zu nehmen, falls in der Region unterwegs.

  • F
    Franz

    Soweit zu Herrn Rathfelder: Protagonist einseitiger Berichterstattung:

     

    Neben serbischer Literatur und den Konflikten über die Deutung der Ereignisse von Srebrenica, ging es in Leipzig am Rande auch um das Kosovo. Erich Rathfelder, einst für die taz auf dem Balkan im Einsatz und damals von vielen Kritikern als einseitiger Kriegshetzer beschuldigt, stellte sein Buch zum Konflikt vor. Ein kritisches Wort zum völkerrechtswidrigen NATO-Krieg gegen Jugoslawien unter Beteiligung der Bundeswehr fiel nicht. Natürlich. Dafür ein bedenkliches Zitat. Jeton Neziraj, künstlerischer Leiter des kosovarischen Nationaltheater, beschrieb die Reaktion der Serben auf die Unabhängigkeitserklärung seines Landes so: „Jetzt haben wir das Gefühl, dass die Serben eine Niere weniger haben.“ Nachdem jüngst bekannt wurde, dass die UCK als wichtigste Kraft im Bürgerkrieg von kosovarischer Seite offenbar in den Organhandel verstrickt war, ein geschmackloser Vergleich. Auf den reagierten aber weder Moderator György Dalos noch der serbische Journalist Sasa Ilic, der ebenso auf dem Podium saß. Von Erich Rathfelder, der während der ganzen Veranstaltung selbstgefällig in die Runde nach dem Motto „Mission erfüllt“ schaute, war eine Reaktion gar nicht zu erwarten gewesen

  • C
    Christoph

    Da kann ich Herrn Zabel nur recht geben. Herr Rathfelder zeigt sich hier wieder von seiner einseitigen serbenfeindlichen Haltung. Die Serben mit Rechtsradikalen in einen Topf zu werfen oder gar zu vergleichen ist schon peinlich. Warum sollen die Serben nicht auch auf ihre 3500 Toten, die namentlich bekannt sind und in Bratunac auf dem Friedhof liegen, hinweisen. Warum zeigt sich Herr Ratfelder nicht endlich journalistisch neutral und ausgewogen. Der Krieg hat beiden Seiten Unheil gebracht. Auch muslemische Kommbatanten waren Kriegsverbrecher. Und das Herr Naser Oric freigesprochen wurde, der ja sogar seine Taten mit Videos belegte ist doch auch nicht in Ordnung. Herr Rathfelder . Auf der Buchmesse herrscht doch noch der Gedanke der Meinungsfreiheit! Danke Leipzig!!

  • HS
    Helga Schopp

    Sehr geehrter Herr Rathfelder,

     

    haben Sie sich die Mühe gemacht den Unstimmigkeiten der Den Haager Beweislage nachzugehen? Die kritische Darstellung von Alexander Dorin birgt mehr Logik, als es die offizielle Variante überhaupt könnte.

     

    Engagiert für die Freilassung albanischer Gefangener, erlebte ich im Jahr 2001 die Wirkung vom Racak- und Srebrenica-Mythos im Kosovo vor Ort. Meine Erlebnisse dort bestätigen, dass im Kosovo nach dem 24.März 1999 die Gewalt eskalierte, und vorher kein „Genozid“ stattfand. Vor zehn Jahren beteiligte ich mich an einer Petition von amnesty international. Die Zahl der Srebrenica-Opfer wurde damals wie vor einigen Monaten am Brandenburger Tor mit 8.000 angegeben. Heute habe ich berechtigte Zweifel an der offiziellen Version, die besorgniserregend ist.

     

    Menschenrechte dürfen nicht relativierbar sein, die stehen jedem Einzelnen und jedem Volk zu. Wenn Unrecht sichtbar wird, werde ich aktiv um die Möglichkeit zu prüfen. Dabei mache ich keinen Unterschied ob es Juden, Albaner oder wie in diesem Fall Serben trifft.

     

    Ein Journalist, wie Sie hat die verantwortliche Aufgabe die Bevölkerung aufzuklären. Das Bildmaterial von Zoran Jovanovic dokumentiert Verbrechen an der serbischen Bevölkerung. Seine Erklärung, dass diese Aufnahmen nicht veröffentlicht wurden, bestätigt sich dadurch, dass sie weitgehend unbekannt sind.

     

    Helga Schopp

  • M
    MSas

    Gott Seid Dank werden alle Lügen aufgedeckt, die den Serben Jahrzehntelang in die Schuhe geschoben werden aufgedeckt!

     

    Mir persönlich tun alle Opfer des Krieges leid. Jeder vergisst die Opfer den das Islamische Regime der serbischen Opfer angetan hat!

     

    Die Lüge zum Kosovokrieg wurde ja bekanntermassen bereits aufgedeckt:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=HBHefedY4fw

  • BZ
    Bernd Zabel

    Lieber Herr Rathfelder,

     

    vielen Dank für diesen Artikel, genau diese Fragen haben wir uns auch gestellt.

    Allerdings: mit Ihrer einleitenden Lesung am Freitag im UT Connewitz haben Sie sich nicht viel besser verhalten: Die komplizierte Täter-Opfer-Konstellation im Kosovo sollte es verbieten, zu einem solchen Anlass wie der Begegnung albanischer und serbischer Autoren einen einseitigen Erlebnisaufsatz zu präsentieren, der nur als peinlich und naiv bezeichnet werden kann. Damit haben Sie der Sache der Verständigung zwischen den Ethnien keinen Dienst erwiesen.

     

    Freundliche Grüße,

     

    Bernd Zabel