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■ Seiner Zeit voraus

Im Amt des Bundeswirtschaftsministers begreift sich Werner Müller (53) als Makler für die Interessen der Wirtschaft. Doch der parteilose Politiker macht neue Erfahrungen: Die Wirtschaftsverbände lassen ihn abblitzen. „Manche Reaktionen aus diesen Kreisen sind schon sehr frech“, sagt Müller im Interview.

Als Ersatz für Jost Stollmann holte Bundeskanzler Schröder seinen langjährigen Berater Müller vor zehn Monaten ins Kabinett. Der ehemalige Manager des Energiekonzerns Veba gilt als einer der Urheber der seit 1991 laufenden Verhandlungen um den Atomausstieg. Unter Veba-Chef Rudolf von Benningsen-Foerder, der die WAA Wackersdorf beerdigte, amtierte Müller als Generalbevollmächtigter für Energiefragen. Als einer der ersten Wirtschaftsvertreter forderte er in den 80er-Jahren eine ökologische Steuerreform.

Der Essener erwarb einen Doktortitel in Sprachwissenschaften (Thema: „Zur Analyse numerischer Eigenschaften nichtnumerischer Massenphänomene wie zum Beispiel Sprache“). Außerdem studierte Müller Ökonomie. Wirtschaftspolitisch tendiert er eher zu einer angebots- als zu einer nachfrageorientierten Politik.

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