Schweres Wasser: Blei im Schulwasser
Das Trinkwasser an Schulen ist voller Schwermetalle. Ist nicht so schlimm, sagt die Gesundheitsbehörde.
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales hält das Trinkwasser an Berliner Schulen trotz nachgewiesener Grenzwertüberschreitungen bei Schwermetallen für unschädlich. Von dem Wasser gehe keine akute Gesundheitsgefährdung aus, weil die Grenzwerte sehr niedrig angesetzt seien, sagte Sprecherin Silvia Kostner der taz. Der Landeselternausschuss dagegen forderte eine sofortige Überprüfung des Trinkwassers an allen Schulen. Alles andere "grenzt an Verantwortungslosigkeit", hieß es in einer Presseerklärung.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass in zahlreichen Schulen das Trinkwasser mit Schwermetallspuren von Kupfer, Nickel und Blei kontaminiert ist. Das hatte die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz im neuen Gesundheitsbericht festgestellt. Danach ist an 58 von zufällig ausgewählten 120 Berliner Schulen das Trinkwasser mit den giftigen Schwermetallen belastet.
"Die Ursachen der Kontaminierung sind bei veralteten Armaturen und Verbindungsrohren in den Schulen zu finden und haben nichts mit der eigentlichen Wasserqualität zu tun", erklärte Kostner. Das sei auch der Grund, warum nicht deutlich genug auf die Kontaminierung hingewiesen wurde.
Auch Anke Otto (Grüne), Schulstadträtin im besonders betroffenen Bezirk Steglitz-Zehlendorf, sieht keinen Handlungsbedarf: "Ich weiß momentan nicht genau, welche Schulen betroffen sind. Außerdem wurde uns immer gesagt, dass keine Gesundheitsgefährdung für die Kinder besteht." Erst bei ohnehin anfallenden Baumaßnahmen würden dann auch die alten Rohre ausgetauscht, so Otto.
Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Heidi Kosche, fordert als Sofortmaßnahme, "dass alle betroffenen Schulen ausreichend Trinkwasserspender bereitgestellt bekommen". Die Grenzwerte würden für Erwachsene gelten, somit sei die Gesundheitsgefahr für die Schüler kaum abzuschätzen.
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