■ Hohle Gasse: Schweizer gegen RTL-Kolonialismus
Bern (epd/taz) – Mit ungewohnter Härte setzt sich das öffentlich-rechtliche Schweizer Fernsehen (SRG) gegen eine mögliche Ausweitung der Aktivitäten des Kommerzsenders RTL in der Schweiz zur Wehr. Der Generaldirektor der SRG, Antonio Riva, forderte die Regierung auf, dem Kölner Sender keine Konzession für ein Schweizer Programmfenster zu erteilen. Er warnte vor einer „geistigen Kolonisierung“. Riva wirft RTL vor, den „Publikumserfolg mit allen Mitteln“ anzustreben. Er verweist auch auf das Radio- und Fernsehgesetz, nach dem die SRG alle Sprachregionen der Schweiz gleichmäßig berücksichtigen müsse. Riva prophezeit zudem, daß bei Einführung eines RTL-Programmfensters die SRG- Konzessionsgebühren wegen Einnahmeverlusten um 25 Prozent erhöht werden müßten.
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