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Schwarze Musik und schwarzer Humor

■ Bei ihrer Ankunft in Israel erlebte eine Jazzband aus New Orleans eine böse Überraschung

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Fünf Mitglieder der „Preservation Hall Olympia“ New Orleans Jazzband, die in Israel eine Tournee antreten wollen, sahen sich bei ihrer Einreise auf dem Ben–Gurion–Flughafen von Tel Aviv am Montag mit unerwarteten Problemem konfrontiert. Die schwarzen amerikanischen Musiker wurden zwei Stunden lang von den Sicherheitsbehörden festgehalten, weil man sie verdächtigte, Mitglieder der Sekte „Schwarze Hebräer“ zu sein. Diese Gruppe, deren Zahl in Israel auf 1.500 geschätzt wird, war seit Ende der sechziger Jahre illegal aus den USA eingewandert. Bisher geduldet wurden im August mehrere Angehörige der Glaubensgemeinschaft abgeschoben. Die über 75 Jahre alten amerikanischen Musiker scheinen ihre Instrumente (Schlagzeug, Saxophone und sonstiges Blech) lediglich zu Tarnungszwecken mitgebracht zu haben. Man war bereits dabei, sie in die nächste Maschine zu setzen, die sie in die USA zurückverfrachten sollte, als der rettende Engel in Form des israelischen Impressarios der New Orleans–Truppe erschien und den Sicherheitsbehörden eine überzeugende Erklärung abgab. Nein, es handele sich wirklich um Musiker, die Israel einen Besuch abstatten und nicht um „Schwarze Hebräer“. Die alten Herren der Olympia Brassband sind wohl einiges gewöhnt und reagierten mit Galgenhumor. Eigentlich fiele die Episode eher in das Gebiet des schwarzen Humors, bemerkte ein Jazz– Senior der Gruppe trocken. Der Polizeichef des Flughafens erklärte gegenüber der Presse, daß die fünf schwarzen Musiker keine Arbeitserlaubnis hatten. Nach Intervention ihres Impressarios David Elkharar wurde beschlossen, ihnen die Einreise als Touristen zu ermöglichen. Der Impressario verpflichtete sich, bis Sonntag eine Arbeitserlaubnis für die fünf vorzulegen. Die Tournee beginnt plangemäß am Freitag in Jerusalem.

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