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Archiv-Artikel

Schwarze Erde

■  Das ist Terra Preta: Die schwarze Erde speichert besonders viel Wasser und Nährstoffe. Indio-Stämme in Südamerika nutzten sie bereits vor Jahrhunderten. Im Amazonasgebiet fanden Forscher meterdicke Erdschichten, die sich aus Holzkohle, Exkrementen, Knochen und organischen Abfällen gebildet hatten. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Terra Preta spielt die Milchsäurefermentierung, wie sie auch zur Konservierung von Nahrungsmitteln genutzt wird.

■  Das kann Terra Preta: Schwarzerde könnte Kunstdünger, Pestizide und Gentechnik überflüssig machen. Terra-Preta-Böden erschöpfen nicht, sie können sogar nachwachsen. Wegen ihres hohen Nährstoffgehalts sind sie besonders fruchtbar. Deshalb werden Pflanzen mit Terra Preta um einiges größer und ertragreicher als mit herkömmlicher Erde. Auf Versuchsböden in Brasilien wuchsen Bananenstauden etwa bis zu fünf Meter pro Jahr, bei Versuchen in Deutschland wurden Rote-Beete-Köpfe so groß wie Handbälle.

■  Hier gibt es Terra Preta: Im rheinland-pfälzischen Wörrstadt entsteht derzeit eine Anlage zur Herstellung von Schwarzerde (www.das-gold-der-erde.de). Laut den Betreibern ist es weltweit die erste Anlage dieser Art. Sie sieht aus wie ein größeres Gewächshaus und soll jährlich rund 50.000 Kubikmeter Terra Preta für Landwirte und Hobbygärtner produzieren. Die Qualität des dort hergestellten Substrats stellt nach einer Analyse des Landauer Instituts für Umweltwissenschaften die von Torf und herkömmlichem Kompost weit in den Schatten. Auch die Universitäten von Berlin, Bayreuth und Leipzig sowie einzelne Landwirte und Biowinzer experimentieren bereits mit Terra Preta. Die schwarze Erde ist aber auch auf jedem Balkon, in jedem Kleingarten und in jeder Komposttonne herstellbar.