■ Schwarz-Schills Schwarze Liste (11): SJP
Das Angebot:
Seit 50 Jahren engagieren sich im bundesweit einzigartigen Studentischen Jugendprogramm (SJP) Studierende aus allen Fachbereichen in Einrichtungen der Jugendhilfe. Derzeit unterstützen 54 Studierende die hauptamtlichen Sozialpädagogen in zwölf Einrichtungen in den so genannten sozialen Brennpunkten Hamburgs, etwa im Stadtteilprojekt Sonnenland in Billstedt, in der Arbeitsgemeinschaft Karolinenviertel, oder dem Jugendclub Steilshoop. Sie helfen zum Beispiel bei den Hausaufgaben und im Förderunterricht, beim Basteln und Spielen, auf Freizeitfahrten oder in Computer- und Fotogruppen. Dafür erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 5,75 Euro pro Stunde aus Mitteln des Landesjugendplans.
Die Kürzungen:
Der jährliche Etat in Höhe von 128.000 Euro wurde auf 60.000 Euro gekürzt und dazu das „geordnete Auslaufen“ des Programms angekündigt. Die Sozialbehörde sieht keine Verpflichtung, das „Bildungsinteresse von Studenten“ in dieser Form zu unterstützen. Die Einzigartigkeit des Projekts wird hier zum Nachteil: Auch in anderen Bundesländern gebe es keine vergleichbaren Initiativen.
Die Folgen:
Die Arbeit der Studierenden kann nur noch bis Ende Juni bezahlt werden, dann läuft das Programm aus. Die entstehenden Lücken können die PädagogInnen in den Einrichtungen nicht schließen. Leidtragende sind die Kinder und Jugendlichen, die künftig auf viele Gruppenangebote verzichten müssen. sis
Die taz hamburg stellt an dieser Stelle täglich – bis zum Haushaltsbeschluss am 17. April – ein Hamburger Projekt vor, für das es laut Schwarz-Schill „künftig keine Priorität mehr gibt“.
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