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Schutz von BeschäftigungsrechtenSeit' an Seit' über den Globus

Etwa 80 Firmen haben sich vertraglich verpflichtet, die Rechte ihrer Angestellten weltweit zu schützen. Jetzt bestätigte auch der Lkw- Hersteller MAN eine entsprechende Vereinbarung.

MAN hat in Europa, Brasilien, Mexiko, Südafrika, China und Indien rund 52.000 Mitarbeiter. Bild: Steffi Loos/ddp/dapd

BERLIN taz | Was Gewerkschafter bei Ikea gerade versuchen, gibt es in anderen global operierenden Unternehmen schon: internationale Strukturen der Arbeitnehmervertreter und Vereinbarungen, grundlegende Arbeiterrechte zu respektieren. So unterzeichneten erst in dieser Woche der Internationale Metallgewerkschaftsbund (IMB) und der deutsche Lkw-Hersteller MAN eine Rahmenvereinbarung zum Schutz der Beschäftigtenrechte im Unternehmen.

Weltweit haben etwa 80 Unternehmen solche Vereinbarungen unterzeichnet – darunter große Konzerne wie Volkswagen, Daimler und BMW. Aber auch kleinere Firmen wie Faber Castell, Stabilo, Triumph oder Pfleiderer signierten bereits derartige Kontrakte.

Mit der jüngsten Vereinbarung erkennt MAN die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) an und verpflichtet sich, sie auch einzuhalten. Damit werden Menschenrechte anerkannt, Diskriminierung ausgeschlossen, Kinder- und Zwangsarbeit verboten.

Auch wird das Recht der Beschäftigten weltweit festgeschrieben, sich zu Gewerkschaften zusammenzuschließen. Das Unternehmen, das Lkws, Busse, Motoren und Getriebe produziert, hat Fabriken in Europa, Brasilien, Mexiko, Südafrika, China und Indien. Weltweit arbeiten rund 52.000 Menschen für das Unternehmen.

Jährliche Berichte

Der Konzern fordert auch von seinen Zulieferfirmen die Einhaltung dieser Standards. „So wirkt die Vereinbarung weit über das Unternehmen hinaus“, sagte IG-Metall-Sprecher Jörg Köther der taz. Solche Vereinbarungen zu treffen sei aber „ein langwieriges Geschäft“.

Allein bei MAN habe es zwei Jahre gedauert, von den ersten Gesprächen bis zur Vertragsunterzeichnung. Dennoch sei es sinnvoller, auf solche Vereinbarungen „von unten“ zu setzen, als auf internationale Regulierungen der Staaten zu hoffen.

Berthold Huber, der gleichzeitig IMB- und IG-Metall-Chef ist, richtet den Blick bereits nach vorn. Die Unterzeichnung der Vereinbarung sei erst der Anfang. „Die eigentliche Arbeit beginnt danach mit der Umsetzung und später der Einhaltung und der Kontrolle der vereinbarten Standards“, sagt er.

Die Konzernleitung werde jährlich Bericht erstatten. Erste konkrete Maßnahme beim Lkw-Hersteller MAN: Allen Beschäftigten weltweit, auch denen auf der Führungsebene, soll die Vereinbarung über die Arbeiterrechte in der jeweiligen Landessprache bekannt gemacht werden.

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2 Kommentare

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  • H
    Hans

    Die ILO ist schon eine gute, wenn auch weitesgehend wirkungslose Organisation. Was hier ja nicht steht, ist, dass bei MAN und anderen Firmen Menschen über Zeit- und Leiharbeit zu Niedrigslöhnen ranrauschen und der Staat dies teilweise sogar noch förder durchs Aufstocken. Diese Form der Ausbeutung ist aber legal und die IG Metall und andere Gewerkschaften tun sich extrem schwer damit, die Aufspaltung von Belegschaften per Streik zu beenden, weil sie Angst vor der saturierten Stammbelegschaft hat. Insofern schön, dass sie in einem III-Welt-Staat nicht mehr mit der Waffe zur Arbeit gezwungen werden können, jedenfalls bei MAN, aber in Deutschland selber kommen Hunderte Leute zu Minilöhnen ohne Perspektiven in die Fabriken.

  • AL
    A. Lorenz

    Liegt es nur an all dem anderen Schrott, mit dem einE ZeitungsleserIn angeödet wird, dass ich hierbei aufatme und denke: endlich Vernunft!

    Natürlich gab's diese Zugeständnisse seitens der Chefs nicht aus Menschenfreundlichkeit.

    Liebe GewerkschafterInnen,so war's richtig. Kein Klein-klein für die alternden 'Stammbelegschaften' ohne Blick über die Staatsgrenzen, während sich die Chefs der (internationalen) Firmen ins Fäustchen lachen. Weiter so!