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Schulleiter über Lehrermangel"Sicher gibt es Ressentiments"

Weil bald 40.000 Lehrkräfte für Mathe oder Chemie fehlen, sollen OsteuropäerInnen einspringen, fordert Heinz-Peter Meidinger vom Philologenverband.

"Wenn die Person überzeugt und bei den Schülern gut ankommt, dann sind die Vorurteile schnell beendet", schätzt Heinz-Peter Meidinger. Bild: dpa
Interview von Nicole Janz

taz: Herr Meidinger, Sie warnen davor, dass sich der Lehrermangel extrem verschärfen wird - 30.000 bis 40.000 Lehrkräfte sollen fehlen. Woran liegt das?

Heinz-Peter Meidinger: Wir haben in Deutschland derzeit 700.000 Lehrkräfte. In den nächsten zehn Jahren werden starke Jahrgänge, also 300.000 Lehrer, in Ruhestand gehen. Gleichzeitig haben Ende der 90er-Jahre nur wenige ein Lehramtsstudium begonnen, weil es damals eher Lehrerarbeitslosigkeit gab. Die werden jetzt fertig, aber es sind nicht genug.

Aber es soll doch einen Geburtenrückgang geben und damit also weniger Schulkinder?

Das wird wegen der Massen, die in Ruhestand gehen, den Lehrermangel nicht aufheben.

In welchen Fächern sind die Lücken am größten?

80 Pozent des Lehrermangels gibt es in den MINT-Fächern: Mathe, Bio, Chemie und so weiter. Die Lücke hat damit zu tun, dass viele angehende Lehrer vor der Krise in die Wirtschaft gegangen sind, zu Siemens oder BMW, statt ein weniger gut bezahltes Referendariat zu machen. Und 90 Prozent der Lehramtsstudierenden sind Frauen, unter denen nur ein geringer Prozentsatz Naturwissenschaften studiert.

In einigen Bundesländern wie Brandenburg beschwert sich die Lehrergewerkschaft GEW, dass, obwohl Unterricht ausfällt, weniger Lehrerstellen geschaffen werden, als es Anwärter gibt.

Das stimmt, eine Reihe von Ländern haben sogar Referendariatsplätze kontingentiert - einige haben Lehrermangel, stellen aber nicht genug Referendariatsplätze zur Verfügung. Das sind Sparmaßnahmen.

Bei so einer Politik kann man doch eigentlich keinem Abiturienten raten, wegen "Lehrermangel" ein Lehramtsstudium zu beginnen, oder?

Der Rat, in einem MINT-Fach Lehramt zu studieren, ist auf jeden Fall richtig. In Fächern wie Deutsch, Geschichte oder Sozialkunde steuern wir eher auf ein Überangebot zu. Da müsste man sich von Land zu Land die Lehrerbedarfsprognose der Kultusminister ansehen.

Der Deutsche Philologenverband, den Sie vertreten, schlägt wegen des Lehrermangels auch vor, osteuropäische Lehrer einzustellen. Wie soll das funktionieren?

Das ist nur einer unserer Vorschläge. In osteuropäischen Ländern gibt es genug Lehrer in MINT-Fächern. Für die, die gute Deutschkenntnisse mitbringen, was in Tschechien oder Polen der Fall ist, wäre es eine Idee, einen Austausch zu organisieren. Die osteuropäischen Länder brauchen 300 bis 500 Deutschlehrer von uns, und wir könnten dafür für einen begrenzten Zeitraum MINT-Lehrer von dort einstellen.

Was glauben Sie, wie die Eltern das finden?

Sicher könnte es Ressentiments geben. Aber letztlich ist es eine Frage der einzelnen Lehrerpersönlichkeit. Wenn die Person überzeugt und bei den Schülern gut ankommt, dann sind die Vorurteile schnell beendet.

Entspricht die Didaktik in Osteuropa dem Lehrstil an deutschen Schulen?

Nein, sie setzen eher auf einen traditionellen Lehrstil - zum Beispiel redet im Matheunterricht 45 Minuten lang nur der Lehrer und rechnet Aufgaben vor, ohne Schülerbeteiligung. Da müssten die Lehrkräfte hier erst eine Fortbildungsmaßnahme in Didaktik bekommen.

Könnten sich dann die Kultusminister schon auf billige polnische und tschechische Lehrkräfte freuen?

Nein, einstellen muss man sie nach Tarif. Der könnte zwar immer besser sein, aber für Lehrer aus Osteuropa ist das Gehalt sicher ein Anreiz, zu kommen.

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18 Kommentare

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  • M
    Maik

    Unglaublich, wie dieses Land in allen Bereichen vor die Hunde gekommen ist.

     

    Und ohne offensichtlich nachzudenken, ist die Lösung immer die gleiche: Arbeitskräfte aus dem Ausland braucht das Land. Ist es wirklich so schlicht? Nachdenken erlaubt.

     

    P.S.: im Pflegebereich wurde uns dies fast 10 Jahre eingeredet. Bis die Regierung letztes Jahr zugab, dass aufgrund von Finanz-Kürzungen die Arbeitsplätze in den Krankenhäusern abgebaut wurden.

    Bis zu diesem Geständnis wurden wir von Ulla Schmidt und Konsorten mit dem Hinweis auf 50000 "fehlende"! Fachkräfte in der Pflege , die man selbstverständlich aus dem Ausland bräuchte, belogen.

    Viele deutsche Schwestern und Pfleger fanden in dieser Zeit keine Arbeit und gingen nach Österreich, die Schweiz oder Norwegen.

     

    Was geht ab in diesem Lande?

  • JK
    Juergen K.

    Hundert Tausende Akademiker stehen in den Schlangen der ARGEN und Arbeitsämter.

     

    Gleich mit den "Philatelisten" stimmen die Arbeitgeberverbände in den Chor, die Industrie bräuchte 50 000 Facharbeiter (Studierte) um den Ausschied der "Alten" zu kompensieren, weitere 50 000 - 60 000 um zu expandieren.

     

    Ich bin langzeitarbeitsuchender Ingenieur,

    schon seit Abschluss meines Studiums zu alt,

     

    und möchte dem Pack ins Gesicht kotzen.

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Vom Diplom-Ingenieur zum Diplom-Ingenieur Pädagogik an der Universität Karlsruhe (TH)

     

    http://www.uni-karlsruhe.de/zib/html/LehramtBeruflSchulen.php

     

    oder an der Technischen Universität München

     

    zum Bachelor oder Master of Education

     

    http://www.edu.tum.de/

     

    ----------------------------------------------

     

    Die LehrerInnen aus Osteuropa, die in Deutschland bechäftigt würden, würden doch nur dort fehlen: brain drain nennt sich so etwas.

     

    In der Industrie werden in der nächsten Zeit so viele Ingenieure überflüssig. Deshalb ist handeln angesagt!

     

    Die einzelnen Bundesländer, genauer die Universitäten, müssen nur entsprechende Aufbau- oder Masterstudiengänge für von Arbeitslosigkeit bedrohten Ingenieuren mit einem Händchen für Pädagogik entwickeln. Statt nur Kurzarbeiter- oder Arbeitlosengeld für Nichts zu beziehen können diese Ingenieure noch einmal studieren und sich neu qualifizieren - und alle hätten gewonnen.

     

    Unternimm die Schule ist gefragt und nicht Schulbeamtentum à la Philologenverband.

     

    Ludwig Paul Häußner

    Arbeitsbereich Educational Entrepreneurship

    Universität Karlsruhe (TH) - IEP

  • S
    Shrike

    Ist das nicht etwas tendenziös, Frau Janz ?

    Sie schreiben als Überschrift:

     

    "Sicher gibt es Ressentiments"

     

    Dabei hat Herr Meidinger gesagt:

     

    "Sicher KÖNNTE es Ressentiments geben. Aber letztlich ist es eine Frage der einzelnen Lehrerpersönlichkeit. Wenn die Person überzeugt und bei den Schülern gut ankommt, dann sind die Vorurteile schnell beendet."

     

    Man kann die Ausländerfeindlichkeit auch herbeireden.

  • S
    Schulz

    Normalerweise ist es Quatsch, aus dem Ausland Lehrer/innen abzuziehen, dort fehlen sie dann auch. Man kann auch Studenten einsetzen, welche so berufsbegleitend lernen, Leute aus anderen Berufen, die eben den Beruf wechseln und vieles andere. So bin ich eigentlich aufgewachsen, gewiss, wir hatten fuer Russisch zB Leute, die konnten nicht so gut deutsch wie wir... aber das hat sich ergaenzt, bis diese Dolmetscherinnen wurden usw...

    es war fast egal, die Sportlehrer waren vorher Sportler, bis sie verunfallt waren oder eben

    Lehrer wurden.

    Ein Lehrer brauchte nur 5 Minuten den Schuelern voraus zu sein oder eben die Kenntnisse der Schulklasse aufnehmen, gemeinsam erlernen ist auch sehr effektiv.

    Schliesslich muessen die Schueler auch lernen zu lernen.

  • W
    Whitey

    Da haben sie zu wenig Lehrer und schaffen tortzdem aufgrund von Sparmaßnahmen keine Stellen für potentielle Anwärter...

    Und die Mehrkosten der Zusatzausbildung in Bereichen wie Didaktik für die osteuropäischen LehrerInnen müssen ja auch von irgendwem finanziert werden.

    Alles etwas abstruß. Sollten lieber für die hier interessierten Anwärter das Studium und die Aussichten interessanter gestalten, dann studieren auch wieder mehr Leute auf Lehramt....

  • T
    Tom

    Meiner Meinung ist der Grund für die Misere folgender:

     

    Die Leute mit Interessen und besonderen Fähigkeiten im naturwissenschaftlichen und mathematischen Bereich habe es nicht „nötig“ Lehrer zu werden. Diese Leute können auch in der Wirtschaft gut Geld verdienen. Ferner könnte ich mir vorstellen, dass vielen das ewig gleiche und das niedrige Niveau im Schulalltag abschreckt. Welcher Biologe will schon kleinen Kindern mittels Erbsenzählerei die Mendelschen Gesetze beibringen, wo doch die Möglichkeit bestünde, etwas „richtiges“ zu erforschen?

    Aber Lehrer sind ja erster Linie Pädagogen, dann Manager und irgendwann Wissenschaftler bzw. Forscher.

     

    Dem gegenüber haben die Leute, die sich für Geisteswissenschaften oder Sprachen interessieren eher Probleme einen Arbeitsplatz zu finden. Daher drängt sich für diese Gruppe der Lehrerberuf nahezu auf. Was natürlich auch viele für den Beruf ungeeignete in die Schulen spült.

     

    Auch scheint innerhalb der Lehramtstudiengänge ein sehr unterschiedliches Niveau zu geben. Ich habe viele Freunde, die auf Lehramt studieren. Diese können z.B. nicht bestandene Prüfungen zeitnah beliebig oft wiederholen, während in meinem Studiengang nach drei Versuchen Sense ist.

    Einige Studiengänge kann man scheinbar lässig nebenher in kurzer Zeit absolvieren (zumindest lassen das Partypensum und das Freizeitvolumen darauf schließn), während bei anderen weit mehr gefordert wird. Ich habe den Eindruck, dass das grade bei den Naturwissenschaftlichen Fächern der Fall ist.

     

    Ich selbst bin in einem Ingenieurstudium. Zeit für Party am Wochenende oder Urlaub in den Semesterferien habe ich kaum. Bei vielen mir bekannten Lehramtstudenten ist das anders, und trotzdem wird Schein nach Schein absolviert. Entweder bin ich besonders doof, die besonder klug oder es liegen sonstige Verzerrungen vor.

     

    Die altsprachlichen Fächer sind meiner Meinung nacht wieder ein Sonderfall, dort wir das Niveau künstlich u.A. durch das Erlenen von weiteren alten Sprachen hochgehalten, während das Niveau anderswo verkommt.

     

    Aber in ein paar Jahren erledigt der demographische Wandel das sowieso …

  • J
    Jackabum

    Darf ich einen Tip geben!

    Das Franziskanergymnasium Kreuzburg in Großkrotzenburg -kreuzburg.de -(Top-Schule!) ist gegenüber Quereinsteigern auch nicht abgeneigt.

    z.B. Förster.(hat ja auch das Wahlpflichfach Nutzholzzucht)

    Hat am Ort sein eigenen Berufsbildungszentrum

    für Lehrer/in.

    Mal Anfragen ob sie Lehrer/in bzw. Quereinsteiger/in suchen!

  • RR
    Reinhardt, René

    Ich kann hier Einigen nur zustimmen, was das Potential an arbeitslosen Akademikern in Deutschland angeht.

    Mein Studium der Forstwirtschaft habe ich 2003 abgeschlossen und bin seitdem auf Jobsuche. Sicher habe ich ein Kleingewerbe, mit dem ich auch ab und an Aufträge durchführe, doch zum Leben reicht das nicht und studieren hätte ich dafür auch nicht müssen. Und ich bin damit nicht allein. Viele meiner ehemaligen Studienkollegen sitzen im gleichen Boot und nicht wenige Bekannte und Freunde aus anderen naturwissenschaftlichen Studiengängen berichten dasselbe. Entweder studieren Sie jetzt etwas Neues, jobben sich durchs Leben oder nehmen staatliche Hilfe in Form von Arbeitslosengeld oder Hatz IV in Anspruch.

    Auf meine Anfrage an das bayerische Kultusministerium zwecks Quereinstieg ins Lehramt bekam ich folgende Antwort: "Leider müssen wir Ihnen aber mitteilen, dass es für Diplomingenieure Forstwirtschaft(FH)keine Möglichkeit zum Quereinstieg mit dem Ziel einer

    dauerhaften Anstellung an öffentlichen Schulen gibt."

    Förster haben eine biologische, botanische, chemische und auch pädagogosche Ausbildung während Ihres Studiums erfahren. Sicher müßte man hier und da noch Einiges verbessern, doch was spricht gegen ein praxisbegleitendes Aufbaustudium, in welchem von Anfang an der Schulbetrieb mit zum Studienalltag gehört und die Theorie zum Beispiel in Mehrtages- oder Wochenblöcken durchgeführt wird?

    Es ist für mich einfach unverständlich, weshalb jetzt neue Lehrkräfte aus anderen Ländern eingestellt und natürlich extra ausgebildet werden sollen, wenn es die Möglichkeit gibt, eigenes Potential zu nutzen,zu fördern und auch den Arbeitsmarkt zu entlasten.

  • H
    Horatius

    Ich studiere Latein auf Lehramt in Köln. Auch ein Mangelfach. Lateinlehrer werden dringend gesucht. Studienanfänger sind auch genug vorhanden. Aber nur jeder Zehnte schafft das Studium. 90% werden ausgesiebt. Und warum? Weil die Professoren stolz auf ihr "Niveau" sind. "Niveau" heißt für die Profs: In den Seminaren und Vorlesungen pflegen sie ihre ganz privaten Forschungsinteressen, die fachlichen und sprachlichen Grundlagen darf sich jeder Studi selbst beibringen, indem er dicke Bücher durcharbeitet. Sprachunterricht? Minimal. Dafür aber schwere Übersetzungsklausuren, wo die Leute massenweise durchfallen.

     

    Es wäre echt schön, wenn es einfach gute Sprachkurse gäbe, denn nicht jeder ist zum Autodidakten geboren. Aber das wollen die Profs nicht. Die klagen immer nur: "Ach wie unselbständig sind die Studenten geworden." Selbständig heißt für die: Studis sollen alles wissen, alles können, ohne jemals einen Prof bei seiner ach so wichtigen Forschung zu stören.

     

    Ich würde mich echt mal freuen, wenn im Schulministerium mal einer sagt: "Meine Herren, wir brauchen Lateinlehrer für die Schulen, wenn Sie es nicht schaffen, uns genügend zu auszubilden, dann können Sie sich alle neue Jobs suchen."

  • J
    Jacabum

    Liebe Lehrer/in!

    Auch einmal die Wahrheit sagen.

    a, An vielen Universitäten wurden die Lehramtsfächer gestrichen,so daß auch die Studienmöglichkeiten erschwert worden ist.

    D.h. sich einmal beim Kultusminister beschweren.

    b,Den Quereinstieg erleichtern..

    c, Eine OECD-Studie besagt,daß Deutschland

    von Kindergarten bis Uni. Mittelmaß ist.

    d, Wer Kohle hat für die Banken und nicht für seine Kinder sollte man nicht wählen wollen.

  • SM
    Stahl, M.

    Was für ein Quatsch! Ich studiere selbst für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (an der RWTH Aachen) und beobachte folgendes:

    Viele Mitstudenten brechen in den Naturwissenschaften ab, weil sie im Prinzip die gleichen Anforderungen erfüllen müssen wie Diplomanden, jetzt Bachelor-Absolventen. Allerdings müssen diese "nebenbei" noch ein zweites Fach und Pädagogik belegen. Den Stoff, den man im Studium lernt, wird man zudem niemals nur einem Schüler beibringen müssen, weil der Schulstoff diese Komplexität nicht erreicht. Junge Lehrer müssen sich oft auf das im Abitur erlernte berufen, weil der Schulstoff in der Uni überhaupt nicht berücksichtigt wird.

    Wir haben genügend Arbeitslose und genügend junge Menschen, die gerne als Lehrer arbeiten könnten. Warum passt man nicht das Studium, gerade in Mangelfächern, an die Gegebenheiten der Schule an? Hier ist doch gerade eine didaktische Reduktion gefragt, um die Schüler überhaupt zu erreichen.

    Eine weitere Maßnahme könnte sein, Lehrern mit ungünstigen Fächerkombinationen Quaifizierungsmaßnahmen in Mangelfächern anzubieten. Ich wäre sofort bereit dazu, wenn dies meine Einstellungschancen verbessern würde. Vorteil: Diese Lehrer können sich bspw. in einer dreisemestrigen Qualifizierung voll auf dieses eine Fach konzentrieren, den pädagogischen Teil haben sie ja bereits absolviert. Sie wissen also (hoffentlich) schon worum es geht. Für das Land wäre dies insgesamt kostengünstiger. Die Lehrer sind dann zwar nicht mehr ganz so gut ausgebildet wie bisher, Studien zeigen aber, dass das nicht unser Hauptproblem ist.

     

    Gruß, M. Stahl

  • M
    Maik

    Unglaublich, wie dieses Land in allen Bereichen vor die Hunde gekommen ist.

     

    Und ohne offensichtlich nachzudenken, ist die Lösung immer die gleiche: Arbeitskräfte aus dem Ausland braucht das Land. Ist es wirklich so schlicht? Nachdenken erlaubt.

     

    P.S.: im Pflegebereich wurde uns dies fast 10 Jahre eingeredet. Bis die Regierung letztes Jahr zugab, dass aufgrund von Finanz-Kürzungen die Arbeitsplätze in den Krankenhäusern abgebaut wurden.

    Bis zu diesem Geständnis wurden wir von Ulla Schmidt und Konsorten mit dem Hinweis auf 50000 "fehlende"! Fachkräfte in der Pflege , die man selbstverständlich aus dem Ausland bräuchte, belogen.

    Viele deutsche Schwestern und Pfleger fanden in dieser Zeit keine Arbeit und gingen nach Österreich, die Schweiz oder Norwegen.

     

    Was geht ab in diesem Lande?

  • JK
    Juergen K.

    Hundert Tausende Akademiker stehen in den Schlangen der ARGEN und Arbeitsämter.

     

    Gleich mit den "Philatelisten" stimmen die Arbeitgeberverbände in den Chor, die Industrie bräuchte 50 000 Facharbeiter (Studierte) um den Ausschied der "Alten" zu kompensieren, weitere 50 000 - 60 000 um zu expandieren.

     

    Ich bin langzeitarbeitsuchender Ingenieur,

    schon seit Abschluss meines Studiums zu alt,

     

    und möchte dem Pack ins Gesicht kotzen.

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Vom Diplom-Ingenieur zum Diplom-Ingenieur Pädagogik an der Universität Karlsruhe (TH)

     

    http://www.uni-karlsruhe.de/zib/html/LehramtBeruflSchulen.php

     

    oder an der Technischen Universität München

     

    zum Bachelor oder Master of Education

     

    http://www.edu.tum.de/

     

    ----------------------------------------------

     

    Die LehrerInnen aus Osteuropa, die in Deutschland bechäftigt würden, würden doch nur dort fehlen: brain drain nennt sich so etwas.

     

    In der Industrie werden in der nächsten Zeit so viele Ingenieure überflüssig. Deshalb ist handeln angesagt!

     

    Die einzelnen Bundesländer, genauer die Universitäten, müssen nur entsprechende Aufbau- oder Masterstudiengänge für von Arbeitslosigkeit bedrohten Ingenieuren mit einem Händchen für Pädagogik entwickeln. Statt nur Kurzarbeiter- oder Arbeitlosengeld für Nichts zu beziehen können diese Ingenieure noch einmal studieren und sich neu qualifizieren - und alle hätten gewonnen.

     

    Unternimm die Schule ist gefragt und nicht Schulbeamtentum à la Philologenverband.

     

    Ludwig Paul Häußner

    Arbeitsbereich Educational Entrepreneurship

    Universität Karlsruhe (TH) - IEP

  • S
    Shrike

    Ist das nicht etwas tendenziös, Frau Janz ?

    Sie schreiben als Überschrift:

     

    "Sicher gibt es Ressentiments"

     

    Dabei hat Herr Meidinger gesagt:

     

    "Sicher KÖNNTE es Ressentiments geben. Aber letztlich ist es eine Frage der einzelnen Lehrerpersönlichkeit. Wenn die Person überzeugt und bei den Schülern gut ankommt, dann sind die Vorurteile schnell beendet."

     

    Man kann die Ausländerfeindlichkeit auch herbeireden.

  • S
    Schulz

    Normalerweise ist es Quatsch, aus dem Ausland Lehrer/innen abzuziehen, dort fehlen sie dann auch. Man kann auch Studenten einsetzen, welche so berufsbegleitend lernen, Leute aus anderen Berufen, die eben den Beruf wechseln und vieles andere. So bin ich eigentlich aufgewachsen, gewiss, wir hatten fuer Russisch zB Leute, die konnten nicht so gut deutsch wie wir... aber das hat sich ergaenzt, bis diese Dolmetscherinnen wurden usw...

    es war fast egal, die Sportlehrer waren vorher Sportler, bis sie verunfallt waren oder eben

    Lehrer wurden.

    Ein Lehrer brauchte nur 5 Minuten den Schuelern voraus zu sein oder eben die Kenntnisse der Schulklasse aufnehmen, gemeinsam erlernen ist auch sehr effektiv.

    Schliesslich muessen die Schueler auch lernen zu lernen.

  • W
    Whitey

    Da haben sie zu wenig Lehrer und schaffen tortzdem aufgrund von Sparmaßnahmen keine Stellen für potentielle Anwärter...

    Und die Mehrkosten der Zusatzausbildung in Bereichen wie Didaktik für die osteuropäischen LehrerInnen müssen ja auch von irgendwem finanziert werden.

    Alles etwas abstruß. Sollten lieber für die hier interessierten Anwärter das Studium und die Aussichten interessanter gestalten, dann studieren auch wieder mehr Leute auf Lehramt....