Schulkrise: M-V tut nicht allen Lehrern gut
Damit die Klassenzimmer in Mecklenburg-Vorpommern nicht vergreisen, lockt die Regierung mit Kopfgeld und Vollzeitbeschäftigung junge Lehrer ins Land. Das Nachsehen haben die älteren Lehrer.
D ie Lehrerzimmer in Mecklenburg-Vorpommern vergreisen. Damit Schüler nicht irgendwann über die Rollatoren vor den Klassenräumen stolpern, zieht die Landesregierung nun die Notbremse: Das Junglehrer-Programm ist ein überfälliger Schritt, um den Altersdurchschnitt der Lehrkräfte zu senken. Die rund 17.000 Altlehrer haben davon leider nichts - außer dem bitteren Gefühl, kräftig reingelegt worden zu sein.
Weil es immer weniger Schüler im Land gibt und eine Schule nach der anderen geschlossen wird, haben sich die Lehrer bereits 1995 dazu verpflichtet, in Teilzeit zu arbeiten. Weniger Stunden bedeuten weniger Geld. Die ärmsten Lehrer Deutschlands findet man deshalb zwischen Wismar und Greifswald. Das alles nahmen die Pädagogen in Kauf, um nicht auf der Straße zu stehen.
Wie ein schlechter Witz muss ihnen da das Bemühen der Regierung um junge Lehrer vorkommen. Diese werden in den armen Norden gelockt - mit einem Kopfgeld von 2.500 Euro und der Garantie auf einen Vollzeitjob. Das Landesmotto "M-V tut gut" gilt anscheinend nicht für die Lehrergeneration 50 plus: Ihre Angehörigen sollen mit lächerlichen Prämien abgespeist werden - und dürfen den Nachwuchskräften beim Vollzeit Arbeiten zugucken. Gute Noten darf das Land für ein solches Konzept allerdings nicht erwarten.
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