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Schüsse vor Neonazi-ParteibüroDoppelmord in Athen

Die Partei „Goldene Morgenröte“ bestätigt, dass zwei ihrer Mitglieder erschossen worden seien. Die Täter feuerten mehrere Schüsse von einem Motorrad ab.

Parteibüro der „Goldenen Morgenröte“. Bild: dpa

ATHEN dpa/ap | Zwei Menschen sind am Freitagabend in Athen vor den Büros der Neonazipartei „Goldene Morgenröte“ in der Athener Vorstadt Irakleion erschossen worden. Ein Polizeioffizier bestätigte der Nachrichtenagentur dpa den schweren Zwischenfall. Der Partei zufolge waren die getöteten Männer 20 und 23 Jahre alt. Ein dritter Mann sei verletzt worden. Einzelheiten wollte er jedoch nicht sagen. Die Täter hätten mit einer Kalaschnikow geschossen, berichteten Augenzeugen.

Die Partei „Goldene Morgenröte“ bestätigte auf ihrer Internetseite, dass zwei Griechen vor den Büros der Partei getötet worden seien. Ein Dritter sei schwer verletzt worden. „Sie waren Mitglieder der Partei“, sagte der Abgeordnete der „Goldenen Morgenröte“, Ilias Panagiotaros, im griechischen Radio.

Die Täter waren nach Augenzeugenberichten auf einem Motorrad gekommen und hatten mehrere Schüsse abgefeuert. Anschließend seien sie geflüchtet. Über die Identität der Opfer konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Es habe keine Festnahmen gegeben.

Mitte September hatte ein mutmaßliches Mitglied der „Goldenen Morgenröte“ einen linken Rapper in der Hafenstadt Piräus mit Messerstichen getötet. Beobachter hatten daraufhin befürchtetet, die Attacke könnte schwerwiegende Folgen für die politische Stabilität in Griechenland haben.

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10 Kommentare

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  • J
    johnny

    Widerlicher Mensch, der sich über morde freut.

  • P
    Peter12

    Die "Goldene Morgenröte" wird momentan parlamentarisch komplett entmachtet (keine Gelder,etc.).

    Es wäre aus linker Sicht der unpassendste Zeitpunkt für diese Aktionen und der passendste für die Rechte, um die Bevölkerung zu verunsichern.Die Polizei spekuliert schon heute wieder über linke Terroristen.Es wäre so einfach das zu Inszenieren(siehe historische Besispiel,70er Italien etc.).Bleibt wachsam liebe Griechen!

  • B
    bolly

    Und schon stilisieren die Nazis neue Märtyrer. Bloss dumm, wenn sich wieder rausstellt, daß es eine Abrechnung innerhalb der organisierten Kriminalität war oder ein innerparteilicher Machtkampf.

  • 1G
    1326 (Profil gelöscht)

    Jetzt kommt bei einigen Leuten "klammheimliche Freude" auf.

  • E
    Emil

    Der Staat schafft das Klima in dem solche Morde gedeihen. Bin gespannt wann das in Deutschland passiert, denn das Klima ist hier das gleiche.

  • T
    tommy

    Da sieht man, wie gefährlich Antifas sind, aber das wird ja leider konsequent von den Medien ignoriert, die auf dem linken Auge blind sind.

    • P
      peter
      @tommy:

      tja, leider ist an keiner stelle von antifas die rede. zugegebenermaßen, könnte es sich um politische gegner der goldenen morgenröte handeln, genausogut könnten die täter aber gewöhnliche kriminelle sein, in deren strukturen ist die goldene morgenröte nämlich auch verstrickt...

    • H
      Heinar
      @tommy:

      Wie dumm ist es denn bitte, jetzt zu sagen die Antifa sei gefährlich? Das war offensichtlich eine Rache-Aktion, soll heißen "Die haben doch angefangen, Mama!". Klar sind die gefährlich, aber das müssen die auch sein wenn sie's damit zu tun haben, womit sie's zu tun haben.

       

      Und auf dem linken Auge blind - wo informierst du dich denn ey? Ich les' ständig nur was darüber dass irgendwelche Zecken Steine in Schaufenster werfen und dergleichen.

    • B
      bolly
      @tommy:

      Klar, das waren sicherlich Antifas. Könnten die Hintergründe auch eine Abrechnung innerhalb der organisierten Kriminalität sein? Oder innerparteilicher Machtkampf? Wäre durchaus denkbar.

    • E
      erdling
      @tommy:

      reaktion auf aktion.......