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Schramm kandidiert nicht als PräsidentDas Amt lieber abschaffen

Georg Schramm kandidiert nicht für das Amt des Bundespräsidenten. In einer Erklärung fordert er die Abschaffung des Amtes oder eine Direktwahl.

Schramms Kabarett-Kandidatur war doch nicht ernst gemeint. Bild: dpa

BERLIN taz | Georg Schramm tritt nicht als Kandidat für das Bundespräsidentamt an. Das gab der Kabarettist am Mittwoch bekannt. Schramm war bei der Linkspartei und der Piratenpartei als Gegenkandidat zur Joachim Gauck im Gespräch.

Schramm erklärte, er sei überrascht und beeindruckt über die Diskussion um ihn. Er wolle aber weiterhin mit "Mitteln des politischen Kabaretts gegen eine Politik kämpfen, die zunehmend vom Recht der Stärkeren beherrscht wird und mit der Kraft der Lobbyisten und Interessenverbände die demokratische Gewaltenteilung unseres Rechtsstaates bedroht".

Das Amt des Bundespräsidenten sollte abgeschafft werden oder durch eine Direktwahl dem Zugriff der politischen Parteien entzogen werden, hieß es in der Erklärung. Im zweiten Fall bestehe aber die Gefahr, dass die Besetzung dann offen vom Springer-Verlag entschieden werde. In diesem Fall könne aber erneut über seine Kandidatur diskutiert werden.

"Steht nicht auf dem Zettel"

Zuvor hatte die Linkspartei erklärt, dass Schramm nicht für sie kandidieren werde. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung unter Berufung auf das Umfeld der Parteispitze. "Herr Schramm steht nicht auf dem Zettel", hieß es.

Zugleich wurde aus dem Parteivorstand Kritik am ehemaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine laut, der Sympathien für den Kabarettisten bekundet hatte. Es sei vereinbart worden, die Entscheidung am Donnerstag zu fällen und bis zu dahin zu schweigen, so ein Vorstandsmitglied.

Der 1949 geborene hatte sich 2010 eine Woche vor dem Rücktritt Horst Köhlers in der Kabarettsendung "Neues aus der Anstalt" als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten vorgestellt. Schramm gilt als Mann des Volkes, der sich als Einzelkämpfer bei der Bundeswehr ebenso bewährt hat wie als Repräsentant auf großer Bühne. Derzeit tourt er mit seinem Programm "Meister Yodas Ende".

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31 Kommentare

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  • G
    gerd-f

    Enttäuschend, dass der Georg Schramm sein Versprechen nicht erfüllt und sich als Pappkamerad, als autorisierter Held entpuppt :-(

  • O
    ole

    Direktwahl hört sich immer so toll an. Aber dann sollten deren Beführworter auch einmal erläutern, wie diese denn ablaufen bzw. funktionieren soll.

     

    Wer darf antreten? Jeder Dödel? 10 Leute, 100 Leute, 3581 Leute? Gibt es vielleicht eine neue Institution, die die entsprechenden Kandidaten auswählt? Wenn ja, aus welchen Leuten setzt sich diese Institution zusammen? Welche Voraussetzungen muß ein Kandidat mitbringen? Wie weiß muß seine Weste sein? Wie funktioniert der Wahlkampf? Wird es wie in den Staaten, wo der Kandidat mit der meisten Kohle auch den größten Wahlkampf führen kann?

    Wer kontrolliert dann eigentlich den Präsidenten?

    Was nutzt uns ein direkt gewählter Präsident unter Beibehaltung der bisherigen Befugnisse?

  • B
    Birgit

    Ich teile die Meinung von Georg Schramm voll und ganz, dass das Amt des Bundespräsidenten abgeschafft werden sollte. Und Gauck ist keine Integrationsfigur, er wird das Land weiter spalten in Reiche und Arme, Christen und Muslime, Ober- und Unterschicht, links und rechts. Georg Schramm könnte ich mir gut als Bundespräsident vorstellen, aber als Kaberettist ist er noch besser und sollte es auch bleiben. Er hält den (Klein)Bürgern den Spiegel vors Gesicht. Es gibt kaum einen Vergleichbaren bzw. Besseren.

  • V
    vic

    Schramm ist eben nicht so eitel und machtgeil wie manch anderer.

    Aber bloß keine Direktwahl, bitte.

    Der Mehrheit dieser Bevölkerung traue ich nichts Gutes zu.

  • S
    suswe

    An Schramms Stelle würde ich mir das auch nicht antun.

    ich freue mich auf den nächsten Auftritt des Kabarettisten.

  • H
    Hans

    Es hätte zwar was gehabt, vor allem, wenn die Piraten und Linken ein bissl schneller ausm Knick gekommen wären, aber ich stimme ihm bezogen auf das Amt zu.

     

    Was brauchen wir so ein monarchistisches Relikt?

  • M
    Mat

    Der Name Schramm ist ja in letzter Zeit häufiger gefallen, ohne das er mir etwas gesagt hätte. Jetzt weiß ich ein wenig mehr und ich bin froh, daß er nicht kandidiert. Niebels und andere Idioten gibt es in völlig ausreichendem Maß in der Politik.

  • K
    Kai

    "Schramm gilt als Mann des Volkes, der sich als Einzelkämpfer bei der Bundeswehr ebenso bewährt hat[..]"

    Ernsthaft? Er ist wegen „charakterlicher Nichteignung“ letztendlich rausgeflogen.

  • VS
    von Springers Gnaden

    Schade,

    schade,

    schade...

     

    aber nachvollziehbar.

     

    Eine Frage noch zu folgendem Satz: "...Im zweiten Fall bestehe aber die Gefahr, dass die Besetzung dann offen vom Springer-Verlag entschieden werde..."

     

    Ist es aktuell anders?!?

     

    von Springers Gnaden

  • M
    Medienbeobachter

    Nachdenkseiten for President !

     

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    auch ich habe mir Gedanken dazu gemacht, wen die Linke oder die Piraten als Gegenkandidaten zu Herrn Gauck aufstellen könnten.

    Im Internet gibt es keine Plattform, die qualitativ so gute Beiträge gegen die Neoliberale Politik der Bundesregierung sammelt, wie die Nachdenkseiten (nachdenkseiten.de).

    Entsprechend ist es also naheliegend, dass einer ihrer Betreiber oder Autoren jetzt einmal richtig auf sich aufmerksam machen kann.

    Ich denke, dass sich keiner der folgenden Personen hinter Herrn Gauck verstecken muss!

    Eine entsprechende E-Mail ist an die Parteien Die Linke und Die Piraten gegangen.

     

    Wolfgang Lieb (* 1944 in Stuttgart) ist ein deutscher Jurist, Publizist und ehemaliger Politiker (SPD). Heute gibt er zusammen mit dem Publizisten Albrecht Müller die politische Webseite NachDenkSeiten heraus. In dieser Funktion nahm er 2009 den Alternativen Medienpreis entgegen

     

    Albrecht Müller (* 16. Mai 1938 in Heidelberg) ist ein deutscher Volkswirt und Publizist. Müller war von 1987 bis 1994 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages und ist seitdem als Autor und Berater tätig.

     

    Christoph Butterwegge (* 26. Januar 1951 in Albersloh (Westfalen)) ist ein deutscher Politikwissenschaftler. Als Professor für Politikwissenschaft am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist Butterwegge Armutsforscher und Mitglied der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt). Er war von 1970 bis 1975 sowie von 1987 bis 2005 Mitglied der SPD, nach seinem Austritt bezeichnete er sich als der Linkspartei nahestehend, ohne Mitglied in dieser zu sein.

  • F
    Friederike

    Herr Schramm hält den richtigen Leuten den Spiegel vor. Ich finde ihn gut, als Präsident wäre er mir zu schade gewesen, das er in Berlin vorgeführt wird.

     

    Ich würde mir wünschen, mehr solcher Leute zu haben als diese idiotischen angeblichen "Comedy" Sendungen. Deutschland muss wieder politisches Kabarett haben wie einst die Berliner Stachelschweine und auch andere, die leider nicht mehr da sind.

     

    Warum nur sind soviele Bürger so lätschert geworden? Liegt das an McDoof? oder an RTL? oder an der BLÖD?

  • S
    Stefan

    Auf der lauten Show Kabarettbühne ist es immer leicht alles zu kritisieren. Wie viel leiser und doch effektiver Widerstand gegen ein unmenschliches System gelebt werden kann, kann er von Gauck lernen. Und wenn er meint, der Springerkonzern würde eine Direktwahl Wahl entscheiden, der hält die Menschen für zu blööde selber zu entscheiden. Als kabarettist ist Schramm ganz ok aber als Bundespräsi völlig ungeeignet. das die Linke nur showmenschen vorschlägt zeigt, dass es an Ernsthaftigkeit dort Mangel gibt.

  • R
    Reiswaffel

    Wenn man ein politisches Statement setzen will, sollte man "Götz W. Werner" nominieren.

  • BM
    Berndt Müller

    Hoch verehrter Herr Georg Schramm,

    bitte enttäuschen Sie mich nicht. Alle Ihre Äußerungen auf der Bühne können mit ruhigem Gewissen von der Mehrheit der 99% der Bevölkerung unterschrieben werden. Ihre Idee mit der Direktwahl in allen Ehren. Dazu gehört aber unbedingt, dass die Basis erst einmal die Kandidaten bestimmen kann. Nicht dass diese in Parteizirkeln ausgekungelt werden.

    Wenn Sie also von der Basis aufgestellt werden, dann sollten Sie sich auch der Verantwortung stellen. Da wir aber bis jetzt keine Direktwahl des Bundespräsidenten haben, sollten Sie wenigstens diese Bühne der Politik zu einer klaren Analyse unserer Demokratie nutzen. Ihre weitere berufliche Karriere wird sicher unter einer absehbaren Nichtwahl nicht leiden.

    Viele herzliche Grüße von einem Ihrer Verehrern

    Berndt Müller

     

    Falls mein erster Kommentar doch angekommen ist, bitte löschen, da doppelt

  • G
    gundi

    "Schramm gilt als Mann des Volkes, der sich als Einzelkämpfer bei der Bundeswehr ebenso bewährt hat wie als Repräsentant auf großer Bühne." Wer wählt denn bei der TAZ solche Formulierungen?

    Wäre Schramm ein "Mann des Volkes" wäre er wohl kaum solch ein brillianter Kabarretist - seine intellektuelle, wie sprachliche gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen bewegen sich doch deutlich jenseits des Durchschnitts-Bürgers-Horizont. Darf ich mir die Bewährungen des Herrn Schramms wirklich vergleichbar us-amerikanischer Endzeitfilme vorstellen - in denen der Präsident zwischen Khaki und Gala-Uniform wechselnd die Welt rettet?

    Dies wäre dann doch des "Meister Schramm Ende".

  • JR
    Jan Reyberg
  • P
    Patrick

    Schade,

     

    denn leider leiden noch extrem viele Menschen in Deutschland am Bildsympton!

     

    Für mich hat intellekuell sowieso jeder verspielt der dieses Klopapier in die Hand nimmt, geschweige denn noch Geld dafür bezahlt.

     

    Bei "Welt"-Lesern siehts auch nicht besser aus.

     

    Wobei ich diesen Artikel loben muss (auch wenn ihn der Großteil eh nicht in seinem Kontext versteht):

     

    http://www.welt.de/politik/article13757549/Die-oeffentliche-und-die-verborgene-Seite-der-Krise.html

  • D
    derKritiker

    Verdammt schade ... wenn auch unwahrscheinlich, wäre es ein klasse Zeichen gewesen.

     

    Und wieder hat er mit seiner Aussage absolut recht:

    "Abschaffung des Amtes oder eine Direktwahl"

     

    Mehr Recht, kann man nicht haben.

     

    Wie es ist, ist es unerträglich und lächerlich.

  • F
    Flugmueller

    Hoch verehrter Herr Georg Schramm,

    bitte enttäuschen Sie mich nicht. Alle Ihre Äußerungen auf der Bühne können mit ruhigem Gewissen von der Mehrheit der 99% der Bevölkerung unterschrieben werden. Ihre Idee mit der Direktwahl in allen Ehren. Dazu gehört aber unbedingt, dass die Basis erst einmal die Kandidaten bestimmen kann. Nicht dass diese in Parteizirkeln ausgekungelt werden.

    Wenn Sie also von der Basis aufgestellt werden, dann sollten Sie sich auch der Verantwortung stellen. Da wir aber bis jetzt keine Direktwahl des Bundespräsidenten haben, sollten Sie wenigstens diese Bühne der Politik zu einer klaren Analyse unserer Demokratie nutzen. Ihre weitere berufliche Karriere wird sicher unter einer absehbaren Nichtwahl nicht leiden.

    Viele herzliche Grüße von einem Ihrer Verehrer

    Berndt Müller

  • M
    Marc

    Von Christian Klar bis Margot Honecker, die Linkspartei hätte kein Problem damit!

  • C
    Christian

    Auch wenn seine Chancen, gewählt zu werden sich eher im einstelligen Bereich befunden hätte: ich finde es Schade, ihn nicht als Kandidaten zu sehen. Ein Mensch der seit Jahrzehnten derart differenziert und mit wunderbarer Finesse den politischen Alltag filetiert, hätte als oberster Wächter der politischen Moral eine gute Figur gemacht.

  • AF
    Aceb Fonk

    Schade. Aber gute Erklärung, gewürzt mit einer kleinen Hoffnung auf eine spätere Kandidatur, jenseits des Diktates der neoliberalen Einheitspartei(en).

  • LL
    liebes lieschen

    recht hat er! den posten einstampfen - jetzt!

  • W
    Wolf

    Das völlig überflüsse und sehr teure Präsidialamt muss schleunigst abgeschafft werden.

     

    Die Aufgaben der Repräsentation können Bundeskanzler, Außen- und Innenminister je nach Fall übernehmen.

     

    Und die einzigst wichtige Aufgabe, die ein Präsident inne hat, ist die, der Gesetzesausfertigung bzw. Nichtausfertigung.

    Diesen Job könnte das Bundesverfassungsgericht noch besser wahrnehmen, weil dort die Elite der Verfassungsjuristen sitzt, die schnell Geseetze auch auf Ihre Verfassungsmäßigkeit prüfen könnten.

    Zudem würde das Bundesverfassungsgericht wenig oder gar keine Klagen mehr bearbeiten müssen.

     

    Wie kann eine Handvoll von Politikern dem Volk

    einen Bundespräsidenten diktieren.

    Ein alter Hut der längst eingestaubt ist.

     

    Deshalb Verfassungsänderung und weg mit dem

    nicht mehr zeitgemäßen Altersversorgungsamt und Vermietung des Schlosses an Unternehmer, damit noch Geld reinkommt !

  • G
    GWalter

    Davon will die heutige CDU nichts mehr wissen!!!!

     

    DIE LINKE mag sich vielleicht als Wahrer des Ahlener Programms der CDU von 1947 sehen, in dem stand:

     

    "Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.

     

    Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr als das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein.

     

    Durch eine gemeinwirtschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert." www.kas.de/wf/de/33.813/

     

    Erstaunlich aktuell, oder?

  • R
    Rainer

    Das ist sehr schade.War aber leider abzusehen.

     

    Diese Wahl ist halt keine Wahl.Sie wurde schon von den Stammesfürsten in Verbindung mit dem Springer Verlag und Bertelsmann entschieden.

  • M
    mephiske

    Qualitative politische Satire ist die Instanz, die mit gesundem Menschenverstand dringend notwendige Kritik am "System Mutti" in brillianter Form laut und vernehmlich ausüben kann. Der Protagonist Schramm ist klug und souverän genug, um sich nicht auf einen pseudo-selektiven Laufsteg zwecks Belegung der "Kasperbude" der Nation hieven zu lassen.

     

    Mephiske

    PS: Loddar oder Thomas wären noch frei. ...

  • R
    Rosa_Lux

    Schade.

     

    Die, die ihn nicht ganz verstehen, hätten sich mit seiner preußischen Zackigkeit und seiner ihm genuin innewohnenden Autorität identifizieren können.

    Und für alle anderen wäre seine Intelligenz eine wohltuende Abwechslung gewesen.

  • O
    ole

    Hätte mich auch gewundert, wenn ausgerechnet der Schramm dieses merkwürdige parteipolitische Spiel mitgemacht hätte bzw. den Wahnvorstellungen einiger verwirrter Bürger nachgekommen wäre.

    Er ist eben kein Gaukler.

  • A
    aka

    Warum nicht? Er wäre der Richtige ...

  • R
    RedHead

    Ich kann verstehen, dass er nicht Präsident werden will, aber dennoch schade. Er hätte kandidieren sollen, er wäre ohnehin nicht gewählt worden, denn Bild, Spiegel und co haben sich ja bereits anders entschieden. Selbst wenn wenn er gewählt worden wäre, dann wäre am Ende auf die Frage "Nehmen sie die Wahl an?" die Antwort "Nein, ich bin nicht kriminell genug, um Bundespräsident zu werden." eine gute Antwort gewesen, wenn er es wirklich nicht machen will (was ich im übrigen verstehen kann).

     

    Jetzt gibt es zu diesem rassistischen A... Gauck nicht einmal einen Gegenkandidaten.