■ Schöner leben: Humbazumba
Schöner Leben
Humbazumba
Neulich also ist die CDU mit ihrem lyrischen Erstlingswerk niedergekommen; seither finden wir's publiziert an jeder Straßenkreuzung: „Tägliches Verkehrsgehampel / Durch die Bremer Senatsampel!“ Mit solchen Zeilen züchtigt sie also die Hampler und besingt die Besonnenen, kurzum: Auf solche Weise bewirbt sich die letzte Kampfpartei des Humanistischen Gymnasiums um die Staatslenkerschaft.
Es fängt ja noch leidlich nüchtern an: „Täg-li-ches Ver-kehrs- ge-ham-pel“, sogleich aber erhebt sich die Frage, was unsere kleine Stadt von einer Partei halten soll, die im Zweifelsfall nicht mehr imstande ist, auf der Linie ihres Humbaba geradeaus weiterzudichten. Denn nach dem rhythmustechnisch tadellosen humba-humba-humbaba geht's mit Täterä und volle Lotte trochäisch-knitteldick auf den Alexandriner los, wenn nicht überhaupt schon ganz jambazambamäßig zu! „Durch die Bre-mer Se-nats-am-pel!“ Am besten noch einmal von vorn: humba-humba-humbababa / hum-hum-humba-rummskra-wummbum! Nein, noch viel holpriger: hum-hum-humbakra-wumms tratrö!
Und solche Leute dürfen wählen! Dürfen sie auch ans Lenkrad? Noch ist ja keine StVO gewachsen gegen trunkene Poeten, die sich stolperdiepolter aufs Unaufhaltsamste durch die Politik vorankarambolieren. Ich aber sage euch: es kommt der Tag, da werden in Flensburg die Akten geöffnet. Manfred Dworschak
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