Schöne neue Welt: Stromkarte als Bank
■ Bei „Easy Energy“ kann man seinen Strom zum alten Tarif bevorraten
Die Aktienkurse dümpeln im Keller, was tun mit dem Weihnachtsgeld? Bremens innovative Firma „2E easy energy“ hat da ein Angebot: Warentermingeschäfte mit Strom. Zum 1. Februar 2001 steigen die Strompreise. Wer mit dem guten alten Stromzähler abrechnet, wird ab sofort die neuen Preise zahlen müssen. Wer aber mit der easy energy-Card seinen Stropm wie mit einer Geldkarte „kauft“ und dann diese Karte in den neuen Zähler steckt, kann zum alten Preis Strom „bevorraten“: Da maximal 9.999,99 Mark auf die Karte gehen, könnte eine Vierpersonen-Haushalt für vier Jahre im Voraus den Strom zum alten Preis kaufen.
Da bleibt dann nur die Frage, ob die Strompreissteigerungen (zum 1.2. etwa zwei Pfennig) auf Dauer stärker ausfallen als die Zins-Einbußen für das vorgeschossene Geld. 26,25 Pfennig wird die Kilowattstunde werktags tagsüber ab dem 1.2. kosten anstatt derzeit 24,57 Pfennig (nachts und am Wochenende 19,96 Pfennig), die Geldanlage auf der easy-energy-Card lohnt also auf jeden Fall. Wechseln kann man noch bis zum 31.12.2000.
Die „2E easy energy“ ist eine Tochterfirma der swb Enordia, eigentlich wollten die Stadtwerke mit diesem Modell des Stroms auf der Scheckarte nicht sich selbst Konkurrenz machen, sondern in fremde Märkten eindringen. Im kommenden Jahr soll der erste Schritt in eine Stadt außerhalb des traditionellen Versorgungsgebietes der swb passieren, nachdem das Kartellamt den Einbau der neuen Zähler mit Scheckkarten-Schlitz ermöglicht hat.
K.W.
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