Schneller operiert: Grenzbesuche
■ St.-Jürgen-Straße nimmt ab sofort Patienten aus Holland auf
Bremen hat es besser. In den Niederlanden müssen Bandscheibenkranke bis zu 2 Jahre auf eine Behandlung warten. In Zukunft können Holländer die Wartezeit abkürzen und sich im Bremer Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße behandeln lassen. Möglich wird dies durch einen Kooperationsvertrag, der diese Woche mit der größten Versicherung in den Nord-Niederlanden, der Amicon Zorgverzekeraar/Geové RZG unterzeichnet wurde.
Nach Angaben von Bremens Gesundheitssenatorin Hilde Adolf (SPD) ist es der erste überregionale Vertrag dieser Art zwischen den Niederlanden und Deutschland. Bislang gab es nur Vereinbarungen mit grenznahen Städten.
Hintergrund der Kooperation ist es, Patientinnen und Patienten, die in Holland auf Wartelisten stehen, eine vorzeitige Operation in Bremen zu ermöglichen. Nach einem erfolgreichen Beginn bei den bisher vereinbarten Leistungen wie plastische chirurgische Eingriffe und Bandscheibenvorfälle kann darüber verhandelt werden, ob auch Behandlungen in anderen Disziplinen folgen können.
In jedem Einzelfall stimmen die Versicherung und das ZKH alles genau miteinander ab, ob eine Behandlung für die Holländer im Bremer Krankenhaus überhaupt in Frage kommt. Ist dies der Fall, verpflichtet sich dort die Versicherung, die Kosten in Bremen zu übernehmen. Zunächst wird mit ca. 100 PatientInnen pro Jahr gerechnet.
Der Vertrag war auf Bremer Initiative hin entstanden. Schließlich hatte es lange Jahre gute Verbindungen zwischen Bremer und Groninger Öffentlichen Gesundheitsdienst gegeben. taz
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