: Schlecht fürs Image
■ Entscheidung zum A3XX erwartet. BUND redet Daimler ins Gewissen
Der Naturschutzverband BUND hat die Daimler-Chrysler Aerospace (DA) gestern gebeten, ihre Fabrik für den Riesen-Airbus A3XX in Rostock zu bauen. „Wir bitten Sie eindringlich, das Mühlenberger Loch als zentrale Drehscheibe für den Vogelzug in Westeuropa zu erhalten“, schreibt der Hamburger BUND-Landesvorsitzende Harald Köpke in einem offenen Brief an den DA-Chef Manfred Bischoff.
Der BUND versucht, der DA noch einmal ins ökologische Gewissen zu reden, weil Airbus Industries (AI) am kommenden Mittwoch in Toulouse möglicherweise entscheidet, wo der Riesen-Airbus A3XX gebaut wird. In Rostock-Laage, argumentieren die Naturschützer, stünden „geeignete, ökologisch wenig wertvolle Flächen und eine entwicklungsfähige Infrastruktur zur Verfügung“. Eine Zerstörung der mehrfach geschützten Finkenwerder Elbbucht dagegen wäre schlecht fürs Image von DA. Sie würde „letztlich als Zerstörer einer einmaligen Naturfläche dastehen“, warnt Harald Köpke.
Das Mühlenberger Loch ist seit 1983 Landschaftsschutzgebiet, seit 1992 nach der internationalen Ramsar-Konvention geschützt und seit 1998 als EU-Vogelschutz- und FFH-Schutzgebiet angemeldet. Tausende von Löffelenten rasten hier auf ihrem Zug nach Afrika.
Die 171 der insgesamt 650 Hektar großen Elbbucht, die für die Airbus-Fabrik zugeschüttet werden sollen, hat der Senat kürzlich aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen. Trotzdem sind die Vorbereitungen des Senats für die Flugzeugfabrik nach Ansicht des BUND „keineswegs rechtlich so abgesichert, wie die Freie und Hansestadt dies in der Öffentlichkeit darstellt“. knö
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