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Schlagloch RassismusEine deutsche Nazigroteske

Kommentar von Hilal Sezgin

Haben wir schon wieder 1992? Bei den grotesken Meldungen um den NSU wird klar: Deutschland braucht eine zweite, viel gründlichere Entnazifizierung.

Solidarität mit einem Kippa-Flashmob auf dem Ku'damm: Antisemitismus ist ein alltägliches Problem – nicht nur in Berlin. Bild: dapd

D ie Geschichte wiederholt sich nicht, sagt man. Mag sein. Aber gewisse Dinge wiederholen sich bis zur Ermüdung. Immer wieder, wenn wir von ihnen lesen, sind wir entsetzt, doch nicht wirklich überrascht.

Nehmen wir die NSU, zum Beispiel. Als es losging mit der Berichterstattung zu Filz und Vertuschung, Versäumnissen und „Pannen“, habe ich beschlossen, die Meldungen zu sammeln. Und längst aufgegeben. Sammeln? Unmöglich! Es kommt ja alle paar Tage etwas Neues ans Tageslicht. Eins grotesker als das andere.

Die Sache mit den 40 V-Leuten im 140-köpfigen „Thüringer Heimatschutz“; der Versuch, ausgerechnet Uwe Mundlos für den Geheimdienst anzuwerben; die Info, dass es ein V-Mann war, der dem Zwickauer Trio den Sprengstoff beschaffte; die Unterschlagung von Dokumenten und das Ignorieren von Hinweisen auf den Aufenthalt des Zwickauer Trios. Und das sind nur die jüngsten Meldungen – Meldungen, die man gar nicht mehr vernünftig kommentieren kann. Meldungen wie ein Treppenwitz.

Der Waldschrat plakatiert

In dem Zusammenhang musste ich an Julia Roberts und Denzel Washington in dem Film „Die Akte“ denken. Solche Filme sind nur in den USA möglich. Nur dem US-amerikanischen Sicherheitsapparat traut der Kinobesucher so viel Manipulation zu, dass man darüber Thriller drehen kann. Bei uns, denken wir, sei das alles nicht möglich.

Das stimmt natürlich. Bei uns in Deutschland wäre das ganz anders. Wenn man die NSU-Katastrophe verfilmen wollte, würde ein von Anfang an durchsichtiger und auch kurzer Film daraus. Ein paar Hände, die Geld und gelegentlich eine Waffe verschenken; schwarze Stiefel, die marschieren und Leute zusammentreten; in der Hauptrolle ein Aktenvernichtungsgerät. Um die Sache etwas aufzupeppen, könnte man nebenher einen Subplot laufen lassen: Ein bayerischer Waldschrat plakatiert deutsche Großstädte und sucht nach einem vermissten, potenziell radikalisierten Ibrahim.

Bild: taz
Hilal Sezgin

ist Journalistin und Schriftstellerin. Zuletzt erschien von ihr: „Landleben. Von einer, die raus zog“ (DuMont Verlag). 2010 erhielt sie den European Muslim Women of Influence Award.

Bei uns würde übrigens auch niemand eine leere Akte in ein Archiv stellen, bei uns wird der Pappdeckel gleich mitgeschreddert; allerdings gibt es zum Vorgang des Schredderns eine Aktennotiz; diese wird öffentlich abgestritten und geht eine Woche später verloren. Bei unseren Behörden hat alles seine Richtigkeit.

Man ist versucht, das als Farce abzutun, als schiefgegangene deutsche Komödie – dann fällt einem ein: Das ist ja echt. Mindestens zehn Menschen sind umgekommen. Der reine Wahnsinn, den teils daneben- und teils gar dahinterstehenden Polizei- und Geheimdienstapparat weiterlaufen zu lassen und zu glauben, er reformiere sich beim Weiterlaufen von selbst! Wie viele Köpfe sind seit der Aufdeckung der NSU-Mordserie bisher (metaphorisch) gerollt? Bereits bei der ersten Entnazifizierung hat die BRD geschlampt. Eine zweite Entnazifizierung ist überfällig, und die muss klappen!

Neuer alter Antiziganismus

Auch der Blick in die Nachbarländer ist niederschmetternd. Was hab ich schon alles geschrieben über Islamfeindlichkeit. Ich stehe zu jedem Wort, dennoch schäme ich mich – denn es gibt Menschen, die sich schon viel länger im Fadenkreuz der Rechten befinden als wir.

Die Roma zum Beispiel. Nicht nur werden sie in Ungarn von einer paramilitärischen „Garde“ verfolgt, nein, auch andere europäische Länder frönen schamlos dem neuen alten Antiziganismus. Im Juli feierten mehrere hundert Roma im Schweizer Kanton Wallis eine Hochzeit. Die Einheimischen schäumten. Die Schweizer Presse schrieb über gerechten Volkszorn und hinterlassene „Exkremente“. Worüber sie nicht schrieb, waren die Schüsse auf Wohnwagen und die Hakenkreuzschmierereien.

Frankreich ließ Ende August mal wieder ein Lager mit mehreren hundert Menschen räumen. Auch hier das Stichwort sanitäre Zustände, sprich: Exkremente. Das ist ja klar, dass Hunderte von Menschen ohne gemauerten Wohnsitz trotzdem regelmäßig Verdauung haben. Kann man nicht einfach Klos hinstellen?

Ende August bei Düsseldorf: Eine Gruppe von Sinti und Roma hatte mit 15 Wohnmobilen das Drittel eines Parkplatzes belegt. Vermutlich drohten wieder „Exkremente“ oder gar Wäscheaufhängen, doch gerade noch rechtzeitig rettete das Ordnungsamt die Unschuld des Parkplatzes.

Ebenfalls das Ordnungsamt befreite im Juli die hessische Stadt Bad Vilbel von einer, laut Bad Vilbeler Neue Presse, „nicht ganz unbekannte[n] Gruppe von Personen, die einem Erlass zu Folge weder ’Zigeuner‘ noch ’fahrendes Volk‘ noch sonst wie genannt werden darf“, und sich „dort ohne Genehmigung wieder einmal vorübergehend breitgemacht“ hatte.

„Heil Hitler“ in Wien

In Berlin haben junge Männer Ende August einen Rabbiner in Berlin angegriffen, geschlagen, verhöhnt und seine kleine Tochter mit dem Tode bedroht. Während die Offiziellen noch beteuern, dass Berlin „eine weltoffene Metropole, in der wir Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus nicht dulden“ (Klaus Wowereit), kommt heraus, dass Antisemitismus in Berlin an der Tagesordnung ist.

Zur selben Zeit wurde im Vorfeld eines Fußballspiels ein Rabbiner in Wien von einem Fan mit ausgestrecktem Arm und „Heil Hitler“ „begrüßt“. Die Polizei stand dicht daneben, und auf die Frage, ob sie ihm nicht beistehen könnten, sagte ein Beamter: „Na hörn ’S, heut is Fußball!“ „Mit antisemitischen Beschimpfungen auf offener Straße bedacht zu werden gehört leider zum Alltag für Wiener Juden“, sagte der Rabbiner nachher. „Dass dies jedoch vor den Augen, also in tatsächlicher Präsenz von Polizeibeamten, geschieht, war eine Premiere für mich.“

Ich könnte diese Aufzählung ewig so fortführen – von zusammengeschlagenen Afrodeutschen, in die Sahara abgeschobenen Flüchtlingen und untergehenden Booten im Mittelmeer. Von der unmenschlichen Residenzpflicht, von dem Asylbewerberheim in Stuttgart, das Ende August brannte. Haben wir etwa schon wieder 1992? Hat der Wiener Rabbiner recht: dass es hier Premieren gibt – oder ist es die Wiederkehr des ewig Selben? Ich gestehe, ich habe den Überblick verloren.

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Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.
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82 Kommentare

 / 
  • M
    maoam

    @Dan,19.09.2012 12:42 Uhr

     

    Im Fach "Internetpropaganda" und "linke Seiten zumüllen" musst du nochmal nachsitzen.

     

    Du merkst es nicht, wegen beschränkter Kapazitäten.

     

    Du kennst die Bedeutung des Begriffes "Aufwiegen"? Sicher!?

     

     

    @"Wertelaberer",

     

    lass' doch die Spielchen. Deine "Werte" sind anzusiedeln in Überheblichkeit, Geschichtsverfälschungen und einem Gerede von "Rassen".

  • JM
    James McCudden VC

    "Im Juli feierten mehrere hundert Roma im Schweizer Kanton Wallis eine Hochzeit. Die Einheimischen schäumten. Die Schweizer Presse schrieb über gerechten Volkszorn und hinterlassene „Exkremente“. Worüber sie nicht schrieb, waren die Schüsse auf Wohnwagen und die Hakenkreuzschmierereien."

     

    Welche Wohnwagen meinen Sie denn im Detail? Diese hier im Wallis werden es ja wohl kaum sein, da es dort weder Schüsse noch Hakenkreuzschmierereien gab.

     

    Ich vermute daher, dass sie vorsätzlich lügen, um Ihren ideologisch ohnehin fragwürdigen Kommentar mit vermeintlich skandalösen, aber erfundenen Fakten interessanter zu machen.

     

    Schade.

  • C
    Christine

    Ja, das klingt alles recht übel. Darum muss man genau hinsehen und ehrlich sein, auch bei sich selbst. Ich finde es etwas verwirrend, dass die Dame bei dem Übergriff auf den Rabbi einfach weglässt, dass es sich um arabischstämmige Deutsche handelte, die angegriffene haben. Wenn die Deutschen eine 2. Entnazifizierung brauchen, dann sollten die muslimischen Menschen mal mit der ersten Diskussion über Antisemitismus in den eigenen Reihen beginnen. Das sollte man auch sagen. Ansonsten ist es nur mit dem Finger auf den anderen zeigen und sich selbst ausnehmen, das tun wir seit Jahren. Also an der eigenen Nase fassen.

  • K
    Kurpfälzer

    Zitat von Hafize:

     

    "Die Forderung ist gut, aber ich muss mir nur den Rauswurf von Thilo Sarrazin durch Siegmar Gabriel anschauen, dann weiß ich, dass ich als Migrantin hier schlechte Karten habe: Der ist immer noch in der SPD und Parteienforscher loben das auch, das Spektrum der SPD reiche eben von Rechts bis in die Mitte.

    Insofern: Die SPD kann ja nicht mal vom Rechtsextremismus befreit werden, wie soll es mit der CSU, CDU oder anderen politischen Vereinen erst passieren?"

     

    Also als rechtsextremistisch würde ich die Thesen des Herrn Sarrazin nicht gerade bezeichen. Vielmehr fand er kalkulierende u präzise Worte zu einem Problem, das ganz massiv vorhanden ist. Ebenfalls gefällt mir Herrn Sarrazins individuumsbejahender, auf Eigenverantwortung setzender Lösungsansatz wesentlich besser, als das v Grünsozialist_Innen ewig runtergenudelte Mantra "der Staat muß...", "die Gesellschaft muß...".

     

    Mach Dich mal locker und lerne mit abweichenden Meinungen umzugehen! Hysterische Hexenjagden, wie seinerzeit gegenüber Herrn Srrazin, sind mehr als peinlich. Und selbsternannten und ungebetenen Aufklärern haftet der wieselhafte Geruch des Blockwarts an. U ein Blockwart wird nicht erträglicher, wenn er wie Sezgin ein Mihigru ist,der unsere "bunte Republik" "bereichert".

  • T
    trine

    "eine zweite Entnazifizierung" ???? ...das ist unmöglich: eine nummer zwei geht schwerlich ohne ne nummer eins... und wo war biddeschön die 1. entnazifizierung in deutschland ???

  • RG
    Rene Gartenfleiß

    @knippi

    ("An diesem sind Sie als Türkin nämlich im selben Maße beteiligt wie unsere

    heutige deutsche Gesellschaft am Holocaust.")

     

    Informieren Sie sich doch mal richtig, etwa auf Wikipedia. Hilal Sezgins Mutter ist Deutsche, die Autorin ist also abstammungsmäßig genauso deutsch wie Kaiser Wilhelm II. (Mutter Britin), Joseph Goebbels (Mutter in Holland geboren) oder Beate Zschäpe (leiblicher Vater Rumäne).

  • L
    Lungenfilter

    Liebe Frau Sezgin,

    ich Frage mich, ob ihr Ruf der Empörung nur eine Aneinanderreihung von Einzelfällen oder eine gesamtdeutsche Neonationalsozialistische Bewegung darstellt.

    Ersteres scheint mir eher der Fall zu sein. Und genauso, wie zum Beispiel durch das Anprangern von Einzeltaten krimineller Türken, der gesamten Volksgruppe ein Immigrationsproblem unterstellt wird, fordern sie jetzt für Deutschland eine zweite Entnazifizierung.

    Vielleicht sollten Sie sich vor so einer Forderung für Deutschland, nicht nur dessen Nachbarländer, sondern auch die gesamte Welt mal etwas genauer ansehen. Wie wäre es mit einem Artikel über Rassismus in Russland ;)

    Völlig unverständlich bleibt mir auch der Zusammenhang, zwischen dem mordenden NSU, untergehenden Booten im Mittelmeer und der Abweisung von Asylbewerbern.

    Ist das nicht eine völlig andere Thematik. Schließlich bricht unser System vollends zusammen, wenn wir jeden Afrikaner - der durch seine Herkunft eigentlich schon potenzieller Asylbewerber ist - aufnehmen und versorgen. Solche grausamen Tatsachen müssen meiner Meinung nach akzeptiert und andere Lösungen dafür gefunden werden.

     

    Der Großteil der Deutschen, genauso wie der Deutschen Exekutive ist meiner Meinung nach jedenfalls weltoffener als sie denken und ist nicht Teil einer gesamtdeutschen Euphoriewelle für den Nationalsozialistischen Untergrund. Insofern machen Sie sich keine Sorgen, eine zweite Entnazifizierung ist in Deutschland nicht nötig ;)

  • DK
    David Korn

    @Die bösen Muslime

    Das trifft demnach auch für das eitrige Nazigesindel von "PI-News" zu, dessen Internet-SA hier so frei auf taz.de "kommentieren" darf.

     

    So eitrig-pöbelnde Migranten wie du dürfen es ja auch.

    Gleiches Recht für alle, dass ist Demokratie! :-)

  • H
    Hafize

    Die Forderung ist gut, aber ich muss mir nur den Rauswurf von Thilo Sarrazin durch Siegmar Gabriel anschauen, dann weiß ich, dass ich als Migrantin hier schlechte Karten habe: Der ist immer noch in der SPD und Parteienforscher loben das auch, das Spektrum der SPD reiche eben von Rechts bis in die Mitte. Die vielen SPD-Mitglieder und Wähler der Weimarer Republik haben auch im III-Reich die Masse der Soldaten, NSDAP-Mitglieder und Pimpfe gestellt, fällt mir dazu nur ein.

     

    Offenbar hat nach 1945 nur eine ehrliche Schicht von SPD-Funktionären mit einem Hintergrund als Flüchtling diesen Zusammenhang verwischen können.

    Insofern: Die SPD kann ja nicht mal vom Rechtsextremismus befreit werden, wie soll es mit der CSU, CDU oder anderen politischen Vereinen erst passieren? In den Nachkriegsjahren haben gerade die bürgerlichen Parteien ein großangelegtes Wiedereingliederungsprogramm für Nazi-Täter (Giordano) praktiziert. Die halten noch heute einen Hans Filbinger hoch.

     

    Angeblich will Angela Merkel sich ja persönlich für die NSU-Opfer und die Aufarbeitung einsetzen, nachdem die Polizei sie jahrelang in den Zusammenhang von Mafia und Rauschgifthandel versuchte zu bringen? Das ist übrigens m.M. die einzige Meldung, die Hilal Sezgin behalten sollte.

  • E
    Engkong

    Ende August wurde ganz in der Nähe des Hauses, in dem ich wohne (in Berlin-Friedenau) ein Rabbi von einer Horde Rabauken zusammengeschlagen und schwer verletzt, seine kleine Tochter wurde bespuckt, beschimpft und bedroht. Der Fall - nicht der erste seiner Art in diesem unserem Lande (ich rede nur von der “neueren” Zeit) - ging durch die Medien und rief naturgemäß ein heftiges Echo hervor. Unter anderem waren Stimmen zu vernehmen, die den Juden rieten, auf jüdische Accessoires (Kippa, Schläfenlocken, Davidstern…) zu verzichten, wenn sie sich in die Öffentlichkeit begeben.

     

    Dies gab mir den Anstoß zu folgendem Gedicht, das ich hier veröffentlichen möchte selbstverständlich mit dem Warnhinweis: Vorsicht! Sarkasmus!

     

    HURRA, WIR KIPPAPITULIEREN !

     

    Man hält’s wirklich nicht für möglich,

    und doch ist es leider wahr:

    Bist du Jude, schwebst du täglich

    hierzulande in Gefahr!

    Kriegst das Nasenbein gebrochen,

    wirst wie’n Ferkel abgestochen

    und trotz alledem sagst Du:

    „Ich bin Jud’ und steh dazu!“

     

    Aber lasst Euch doch mal fragen:

    Weshalb seht Ihr Euch nicht vor?

    Wieso müsst Ihr Kippa tragen?

    Schläfenlocken dicht am Ohr?

    Noch dazu den Davidstern -

    den sieht mancher gar nicht gern!

    Faust geballt, kalt knallt Gewalt -

    Kopf aufs Straßenpflaster prallt…

     

    Dass dies heut in diesem Lande

    wieder vorkommt dort und hier:

    DAS IST EINE RIESENSCHANDE !

    Aber schuld dran seid auch Ihr!

    Ja - durch Euren Auftritt immer

    macht Ihr Juden es noch schlimmer!

    Wer als Jud’ Dich nicht erkennt,

    Dich kaum jemals „Saujud“ nennt…

     

    Deshalb möchte ich Euch warnen

    (wenn Ihr dieses mir erlaubt):

    Ihr müsst Euch als Gojim tarnen!

    Kippa ab! Und überhaupt

    seid Ihr Burschen ohne Vorhaut

    allzu gerne reichlich vorlaut.

    Und kein Wunder ist’s bestimmt,

    dass man Euch dies übelnimmt…

     

    Das fängt - will ich mal so sagen -

    schon im Kindergarten an.

    Schwierig ist es zu ertragen,

    wenn’s wen gibt, der’s besser kann.

    Wenn Sally Goldblum triumphiert,

    wo Mehmet Öztürk sich blamiert,

    dann macht ungehemmt sich breit

    dumpfer Hass, genährt durch Neid.

     

    Also zieht daraus die Lehre

    und seid ständig auf der Hut:

    damit keiner sich beschwere,

    tarn’ als Döskopp sich der Jud’!

    Eure Klugheit - mal ganz ehrlich -

    ist für viele brandgefährlich.

    Nehmt mir diesen Rat nicht krumm:

    Liebe Juden, stellt Euch dumm!

     

    Um auf Dauer zu verhindern,

    dass man Euch hasst, tritt und schlägt,

    impft es ein auch Euren Kindern,

    wie als Jud’ man sich beträgt.

    Selbstbewusstsein? Nebbich: Demut!

    Optimismus? Ach was: Wehmut!

    Und tief wird der Blick gesenkt,

    wenn an Israel man denkt…

     

    Wird das nächste Mal verkündet,

    dass ein frommer Muselmann

    seinen Sprengstoffgurt gezündet,

    zwanzig Juden mitnahm - dann

    dürft Ihr dieses zwar bedauern,

    solltet jedoch nicht groß trauern,

    müsst in Sack und Asche geh’n

    und den frommen Mann versteh’n…

     

    Wenn fortan statt Geistesblitzen

    Ihr nur trübe Funken schlagt

    und Euch fragt: „Was soll das nützen?“

    sei Euch eines klar gesagt:

    Sich in Bescheidenheit zu üben,

    bewirkt noch nicht, dass sie Euch lieben,

    doch dient’s im Notfall eben

    vielleicht dem Überleben…

     

    (17.9.2012)

  • IK
    Irma Kreiten

    Vielen Dank fuer diesen Artikel. Lange habe ich darauf gewartet, dass die Dinge wieder einmal beim Namen genannt werden.

    Vergleichbare Problemlagen und Tendenzen musste ich leider in den letzten Jahren auch im akademischen Umfeld beobachten. Rassistische Kommentare werdenvon Dozenten einfach so dahingeworfen. Sogenannte namhafte Wissenschaftler denken sich nichts mehr dabei, ihre Forschung den Interessen und Zielen einer expansiven Aussenpolitik anzupassen. Geisteswissenschaftler geben Handbuecher fuer Soldaten heraus, in denen sie diesen "Land und Leute" potentieller Einsatzgebiete erklaeren. Andere erstellen Broschueren zur Terrorbekaempfung.

    Was mich jedoch am meisten beunruhigt: speziell in meinem Fach, den Osteuropawissenschaften, ist in etlichen Faellen ein klarer institutioneller Bruch mit der NS-Zeit bisher ausgeblieben (wem dies zu vage ist, der google z.B. nach der Alfred Toepfer-Stiftung). Eine oftmals nur kaum bis gar nicht aufgearbeitete Vergangenheit historischer Institute, Forschungseinrichtungen und Forschernetzwerke stoesst nun auf ein erneutes Interesse an politikdienstlicher Arbeit. Altes und neues vermischt sich. Sogar das sogenannte deutsche Volkstum im Ausland wird als Forschungsthema wieder hipp.

    Vielen Dank fuer diesen Artikel. Lange habe ich darauf gewartet, dass die Dinge wieder einmal beim Namen genannt werden.

    Vergleichbare Problemlagen und Tendenzen musste ich leider in den letzten Jahren auch im akademischen Umfeld beobachten. Rassistische Kommentare werdenvon Dozenten einfach so dahingeworfen. Sogenannte namhafte Wissenschaftler denken sich nichts mehr dabei, ihre Forschung den Interessen und Zielen einer expansiven Aussenpolitik anzupassen. Geisteswissenschaftler geben Handbuecher fuer Soldaten heraus, in denen sie diesen "Land und Leute" potentieller Einsatzgebiete erklaeren. Andere erstellen Broschueren zur Terrorbekaempfung.

    Was mich jedoch am meisten beunruhigt: speziell in meinem Fach, den Osteuropawissenschaften, ist in etlichen Faellen ein deutlicher institutioneller Bruch mit der eigenen NS-Vergangenheit bisher ausgeblieben (wem dies zu vage ist, der google z.B. nach der Alfred Toepfer-Stiftung). Eine oftmals nur kaum bis gar nicht aufgearbeitete Vergangenheit historischer Institute, Forschungseinrichtungen und Forschernetzwerke stoesst nun auf ein erneutes Interesse an politikdienstlicher Arbeit. Altes und neues vermischt sich. Sogar das sogenannte deutsche Volkstum im Ausland wird als Forschungsthema wieder hipp.

  • P
    Panos

    "Ich könnte diese Aufzählung ewig so fortführen – von zusammengeschlagenen Afrodeutschen, in die Sahara abgeschobenen Flüchtlingen und untergehenden Booten im Mittelmeer."

     

    Die Boote kommen, weil solche Gutmenschen wie Sie nicht das deutsche Asylrecht und deren Umsetzung der Realitaet anpassen wollen.

    Wo ist denn hier der Bezug zu irgendwelchen Nazis?

     

    Viele Gruesse von einem Griechen, dessen Land die Folgen Ihrer Scheinheiligkeit ausbaden muss.

  • KK
    Karl Kraus

    Huiuiui. Nach allem, was ich hier bisher gelesen habe, bekomme ich den Eindruck, asoziales Verhalten ist nicht mehr ganz so schlimm, wenn es auch andere Gruppen an den Tag legen. In dem Artikel wird - zugegebenermaßen etwas durcheinander, aber mit überwiegend sehr passenden Beispielen - kritisiert, dass es selbstverständlich geblieben zu sein scheint, rassistisch und zumindest mit einer gewissen Akzeptanz von Gewalt zu denken, zu reden und zu handeln. Die Kommentare hier versuchen mit Beispielen anderer Täter dagegen zu polemisieren. Das ist die Logik, den Rassismus einer Gruppe so lange gelten zu lassen, wie die andere Gruppe auch rassistisch ist. Das ist kindisch. Wenn ich ein Arschloch sehe, ist mir die Herkunft doch egal. Es wäre nur schön, wenn die Dumpfbackigkeit wenigstens regional mal abnähme.

  • L
    Linksmacher

    Frau Sezgin, Sauerstoffmangel kann zu Realitätsverlust führen. Öfters mal das Büro lüften.

  • H
    homeaway

    Ich glaube, dass viele meiner Vorgänger, die hier einen Kommentar hinterlassen haben, das Thema grundsätzlich verfehlen.

     

    Es geht nicht darum, dass alle Deutschen Nazis sind! Da könnt ihr euch noch so in eure Wut hereinsteigern und anfangen zu schrei, dass die liebe Frau Sezgin ja immer nur gegen die Deutschen hetzt. Im übrigen verweist selbiges handeln ja auch das eigentliche Problem: Nur die Blonden und Blauäugigen sind dann nämlich die "Deutschen", nicht aber die jenigen, die nicht ins Bild passen auch wenn sie deutschen Pass, Ausweis und Führerschein aufweisen können. Nennt sich dann bürgerlicher Rassismus und ist Studien zufolge deutlich weiter verbreitet als neonazistisches Gedankengut. Außerdem gibts diese bürgerlichen Rassismus nicht nur in Deutschland, sonder überall.

     

    Das wichtigste an den von Frau Sezgin genannten Beispielen sind nämlich nicht die Taten als solche, sondern die Reaktionen von der bürgerlichen Mitte, der Polizei und den Politikern.

     

    Naja, auch viele der voherigen Kommentare untermauern, meiner Ansicht nach, eine solche Interpretation.

     

    NIE WIEDER DEUTSCHLAND!!!

  • B
    Bernd

    "Alle Deutschen sind Nazis!!!!!"

     

    Toll - für diesen grandiosen Artikel erhält Hilmal Segiz (oder so) bestimmt den Pulitzer! Eine tolle Frau! Klug! Vielseitig! Weltoffen! Und so schön! Toll!

  • K
    karla

    Nichts passiert so sicher, wie das, was nie mehr passieren darf!

     

    Ja, es gibt Rassismus in Deutschland!

    Und, es wird ihn auch in Zukunft geben!

     

    Im Grunde wissen wir es alle. Keine Gesellschaft kann Mord und Totschlag, auch aus rassistischen Motiven,je verhindert, ohne selbst zum Gulag zu werden.

     

    Die anzahl von 10 Mord- + Totschlagsopfern haben wir in Dt.land alle 4 Tage zu beklagen.

    Und dennoch sind wir (laut der europäischen Kriminalstatistik)das 3 sicherste Land Europas.

    In der Türkei liegt die besagte Rate (laut der selben Statistik)3 mal so hoch.

    Vielleicht ein Grund, daß es nach der Enthüllung der NSU-Morde nicht zu einer Ausreisewelle kam.

     

    Wie bemerkte unsere Integrationsministerin Frau Öney?

    "Rassisten gibt es leider überall."

  • S
    Steini

    Es gibt kaum Neonazis, darum kommt auf jeden von ihnen mindestens ein V-Mann, ein Sozialpädagoge, ein Polizist und eine spezialisierte Redaktion. Kein Wunder, dass man den Mann versucht hat anzuwerben. Sogar die Sprengstoffbedrohung durch die sie in den Untergrund gingen kam vom Amt. Deutschland züchtet sich seine rechte Bedrohung selbst. Und das sind alles deutsche Behörden, was stellen dann wohl erst fremde Dienste bei uns an. Die ganze NSU Geschichte ist lächerlich. Die Organisation existiert nicht (mehr) oder besteht aus drei Personen. Die mutmasslichen Täter sind unter dubiosen Umständen gestorben. Die Tat wird durch ein posthumes Video belegt. Geklärt ist deshalb nichts am Fall. Sogar die Schuld. Seit 20 Jahren wird auf Vollast gewarnt und wir sollen uns in die Hose machen aber was passiert ist alles lächerlich. Ein Klaus Barbie konnte schon über die RAF nur müde lächeln. Zu der Zeit saßen noch die NS-Veteranen in höchsten Ämtern, heute sitzen die Neonazis allenfalls im Jobcenter. Und wenige Nationaldemokraten winken in Landtagen mit dem Brett vorm Kopf. Ich habe keine Angst mehr und lass mir keine machen um unsere Demokratie!

  • W
    wasauchimmer

    Eine Gruppe von Nazis hat beschlossen, kosequent und kontnuierlich bei Nachrichten betreffend Ausländerfeindlichkeit und Migration rechtsradikale Kommentare zu geben. Diese Nazis, die tagtäglich diese Kommentiermöglichkeit im Netz nutzen, schlagen mit Stammtischparolen, die zumeist rechtsradikalsind, durch die Gegend.

    Rechtsradikalismus ist nicht mehr ein physikalischer Akt in Form von Angriffen und Morden an Ausländern, sondern ein Kampf um die meisten Kommentare im Netz. Zu diesen Parolen zählen u.a. :

    "- aber die Kriminalitätsrate bei den Ausländern...

    - man wird doch das Recht haben, das sagen zu dürfen...usw."

    Diese Gruppe von Nazis, die im Netz auf rechtsradikale Kommentieraktionen aus ist, ist überall auffindbar, nicht nur hier bei der taz.de.

    Ekelhafte, gestörte...

  • IK
    Irma Kreiten

    Vielen Dank fuer diesen Artikel. Lange habe ich darauf gewartet, dass die Dinge wieder einmal beim Namen genannt werden.

    Vergleichbare Problemlagen und Tendenzen musste ich leider in den letzten Jahren auch im akademischen Umfeld beobachten. Rassistische Kommentare werdenvon Dozenten einfach so dahingeworfen. Sogenannte namhafte Wissenschaftler denken sich nichts mehr dabei, ihre Forschung den Interessen und Zielen einer expansiven Aussenpolitik anzupassen. Geisteswissenschaftler geben Handbuecher fuer Soldaten heraus, in denen sie diesen "Land und Leute" potentieller Einsatzgebiete erklaeren. Andere erstellen Broschueren zur Terrorbekaempfung.

    Was mich jedoch am meisten beunruhigt: speziell in meinem Fach, den Osteuropawissenschaften, ist in etlichen Faellen ein deutlicher institutioneller Bruch mit der eigenen NS-Vergangenheit bisher ausgeblieben (wem dies zu vage ist, der google z.B. nach der Alfred Toepfer-Stiftung). Eine oftmals nur kaum bis gar nicht aufgearbeitete Vergangenheit historischer Institute, Forschungseinrichtungen und Forschernetzwerke stoesst nun auf ein erneutes Interesse an politikdienstlicher Arbeit. Altes und neues vermischt sich. Sogar das sogenannte deutsche Volkstum im Ausland wird als Forschungsthema wieder hipp.

  • A
    aujau

    Solange es gewalttätige Erziehungstraditionen und Kapitalismus/Industriefeudalismus gibt, wird es auch Rassismus geben. Auf allen Seiten. Außerdem aus aktuellem Anlaß: Islamkritik ist etwas anderes als die Kritik an Verhaltensweisen von Migranten.

  • AD
    Ahmet der Doische

    Laut Oettinger war doch Hans Filbinger ein Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

    Wenn also sogar das NSDAP-Mitglied Filbinger ein Gegner der Nazis war, müssen folgerichtig alle Doischen also logischerweise entnazifiziert worden sein.

     

    Das trifft demnach auch für das eitrige Nazigesindel von "PI-News" zu, dessen Internet-SA hier so frei auf taz.de "kommentieren" darf.

     

    Aus Wiki:

    "Hans Karl Filbinger (* 15. September 1913 in Mannheim; † 1. April 2007 in Freiburg-Günterstal) war ein deutscher CDU-Politiker. Von 1966 bis 1978 war er Ministerpräsident Baden-Württembergs, von 1971 bis 1979 zudem Landesvorsitzender, von 1973 bis 1979 auch ein stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei. Als Ministerpräsident erreichte der katholische Jurist die Abschaffung der Konfessionsschule, eine umfassende Verwaltungsreform und absolute CDU-Mehrheiten in seinem Bundesland.

     

    1978 wurden infolge seiner Unterlassungsklage gegen den Dramatiker Rolf Hochhuth schrittweise vier Todesurteile bekannt, die Filbinger, damals NSDAP-Mitglied, als Marinerichter 1943 und 1945 beantragt oder gefällt hatte. Durch seine Reaktionen auf die Entdeckungen verlor Filbinger den Rückhalt der Öffentlichkeit und seiner Partei und trat schließlich am 7. August 1978 als Ministerpräsident zurück."

    http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger

  • B
    Bonzenhexler

    Was hat das Christentum mit Nazionalismus zu tun ?

    " Macht euch die Erde Untertan "

  • VH
    Volker hört die Signale

    Es wird immer so sehr über die Kommentarspalte bei BILD geschimpft - mir wird schon schlecht, wenn ich die hier lese.

     

    Warum veröffentlicht die taz nicht mal einen Artikel namens "Eine deutsche Nazigroteske", in dem Leserkommentar an Leserkommentar gereiht wird, der so alltäglich über insbesondere die migrantischen taz-Redakteure ausgeschüttet wird? Gern vom Deniz mit entsprechender Kommentierung...

    Folgen könnte dann Klickstrecken "Die 12 dümmsten Rassisten der Woche", einmal im Jahr werden dann der "goldene Thilo" und der "silberne Heinz" verliehen, dotiert mit je einem Abo des MiGAZIN und/oder des zenith.

     

     

    ___

     

    Ich fasse mal zusammen, was hier Konsens ist: "Die Muslime sind alles Nazis, die Deutschen bloß Opfer, die von nichts wussten."

    Da sag noch einer, Entnazifizierung seie nicht erforderlich...

  • D
    Doktor

    von Die bösen Muslime:

    Entnazifizierung?

    LOL. In Deutschland ist doch schon längst eine Entmuslimisierung im Gange. Auf uns warten schon die Gaskammern.

     

    Dem können sie durch Selbstmord entgehen. Oder sie nehmen wieder ihre Pillen und werden normal(er), dann sehen sie, das war alles nur eine kranke Wahnvorstellung.

  • HK
    Herr Klaus

    Wieder so ein Artikel, bei dem nicht eine einzige Prämisse hinhaut, der nur im Saft der eigenen nicht belegbarer Vorannahmen schmort. Braucht man eigentlich nicht weiter zu kommentieren. Ist außer Lobbyismus von dieser Zeitung noch etwas anderes zu erwarten? Was für ein widerliches Schundblatt die taz geworden ist.

  • A
    André

    Ich stimme Frau Sezgin teilweise zu, teilweise nicht:

     

    Richtig ist schon:

    Bei 40 V-Leuten von 140 insgesamt, ist das ja fast schon eie Finanzierung des Nazismus aus Staatsmitteln. Ein ungeheurer Filz. Einige östl. Länder scheinen sich hier sehr unrühmlich hervorzutun und dies ist ein Stoss gegen die vielen, die sich gegen diese Rechtsextremisten wehren und wehren müssen. man sollte diese mutigen Menschen nicht alleine lassen.

     

    Bezüglich der Angriffe auf bzw. Bedrohungen von jüdische(n) Mitbürger(n) müssen wir aber leider festhalten, dass sich hier gerade einige Migranten mit muslimischen Glaubenshintergrund unrühmlich hervortun.

  • S
    Stuttgarter

    Stimmt, Ende August hat in Stuttgart ein Asylbewerberheim gebrannt. Und zwar ganz ohne Zutun von außen, sondern mutmaßlich fahrlässig in einem der Zimmer. Hat aber trotzdem für eine Welle der Solidarität gesorgt... Nachzulesen zum Beispiel hier... http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.nach-dem-brand-in-heumaden-da-hilft-nur:-reden-reden-reden.000c87f9-c7c8-432a-981e-9a6328b97484.html

  • A
    antimarx

    Ich könnte ihre Aufzählung auch um eine ganze Reihe krimineller Migranten und deren Taten fortsetzen, die zwei antisemitischen Taten in Berlin haben sie ja zur Kenntnis genommen, aber hier nicht thematisiert. Denn die Migranten sind bei ihnen in den Artikeln nie die Täter, sondern per se immer nur Opfer der böhsen Deutschen.

     

    Das neue buch von Buschkowsky zeigt dagegen eine andere Welt, und nicht nur Einzelfälle.

  • J
    Johann

    Richtig, eine Entnazifizierung ist weiter nötig.

     

    Insbesondere in den Behörden hat sich altes Gedankengut gehalten. Das Aufenthaltsrecht der Nazis bestand bis in die 90er Jahre der BRD, und auch heute ist es weit von einem modernen Migrationsmechanismus entfernt

  • K
    Klabautermann

    Im Grunde genommen gebe ich Ihnen recht. Es gibt in Deutschland leider diese unsäglichen Tendenzen. Und das MUSS gestoppt werden.

     

    Den Nazis und dem rechten Terror dann aber den wiederwärtigen Angriff auf den Rabbiner samt Tochter in Berlin und die untergehenden Boote im Mittelmeer in die Schuhe schieben zu wollen zeugt von schlampiger Recherche. Oder haben sie "nur" vergessen zu erwähnen, dass weder in Berlin "Biodeutsche", Rechte oder gar Nazis für den Anschlag noch im Mittelmeer für den Untergang der Flüchtlingsboote rechte Torpedos oder Nazisabotage an den Booten verantwortlich sind?

     

    Hier gilt es noch viel mehr zu stoppen, viel mehr Strömungen zu erkennen und zu beobachten!

  • T
    tom

    Diese Enttäuschung kann ich gut nachvollziehen und ihre Einschätzung zum NSU-Skandal dürfte sich mit der Meinung der breiten Masse decken.

     

    Nur eine Randnotiz zu "Im Juli feierten mehrere hundert Roma im Schweizer Kanton Wallis eine Hochzeit. Die Einheimischen schäumten. Die Schweizer Presse schrieb über gerechten Volkszorn und hinterlassene „Exkremente“. Worüber sie nicht schrieb, waren die Schüsse auf Wohnwagen und die Hakenkreuzschmierereien."

     

    Es gibt in der Schweiz für die Jenischen/Roma offizielle Park- und Stellplätze in der Schweiz. An diesen offiziellen Plätzen gibt es Toiletten. In ihrem konkreten Fall wurden auch Toiletten aufgestellt aber von der Hochzeitsgesellschaft nicht genutzt. Zudem wurde die Wiese ohne Einverständnis des Bauern genutzt und in einem verwüsteten Zustand zurück gelassen. Den Schaden darf der Bauer tragen. Ich möchte wissen wie sie es finden, wenn jemand ihre Lebensbasis beschädigt und man dann noch Danke sagen soll. Zumindest eine Standmiete wie auf dem Campingplatz wäre angemessen gewesen, abgesehen davon, dass man die offiziellen Plätze nicht nutzt. Gesetze gelten für alle. Rücksicht für kulturelle Gegebenheiten hat es in der Schweiz aber nicht auf dem Rücken der Gesellschaft

  • F
    Freiwind

    Ja, und deutlich mehr Sonnentage!

     

    Offensichtlich weiß die Dame nicht, wovon sie spricht. Die erste Entnazifizierung hat weder Globke noch Filbinger verhindert. Wie sollte dann eine "gründliche Entnazifizierung" aussehen? Denkt sie an Methoden aus der chinesischen Kulturrevolution; gar an Umerziehungslager a la Pol Pot? - Das weiß sie auch nicht so genau und spielt lieber die Trumpfkarte der muslimischen Opferverbände: Jude sticht!

     

    @)böse Moslems

    heute mal ohne Eiter und PI? - Leider immer noch ohne Sinn, Verstand oder Esprit.

  • HW
    Haben wir schon wieder 1933?

    Bei all dem Weltschmerz der Autorin:

    In diesem Artikel tauchen die moslemischen Jugendlichen nicht auf, die auf der Straße jüdische Mitbürger aus religiösem Hass zusammenschlagen.

    Das hatten wir schon mal in Deutschland.

    Um den einfallsreichen "Schreibstil" der Autorin zu nutzen: Haben wir schon wieder 1933?

    Handelt es sich hier bei dem Verschweidegn dieser Tatsachen um einen Fall selektiver Wahrnehmung der Autorin?

    Oder wird hier der Leser bewusst manipuliert?

    Die Autorin muss sich daher aufgrund ihres Verhaltens neuerlich fragen lassen:

    Haben wir schon wieder 1933?

    Es zählt das ganze Bild, nicht nur der gerade gewünschte Ausschnitt.

  • S
    Schlaumeier

    Eine zweite Entnazifizierung? Das setzt voraus, dass es eine erste gegeben hat!!!!!!!!

  • T
    Tauber

    Zu dem Kommentar fällt mir nichts mehr ein. Entnazifizierung? Und wieder wird dem Durchschnittsdeutschen die Nazikeule über den Schädel gebrummt. Ich stelle fest, Ihr Kommentar, ja die ganze taz möchte alles Deutsche einschränken und zum teil vernichten. Sie sind im Grunde genommen nicht besser als die Faschisten. Mir wird hier Angst und Bange, wenn ich hier von "Entnazifizierung" lese.

    Lieben Gruss

  • E
    egal

    Werte Frau Sezgin: Zu ebendiesem Deutschland gehören doch auch Sie, richtig? Möchten Sie selbst denn auch gerne "entnazifiziert" werden?

     

    Oder sind es doch nur die ungewaschenen "urdeutschen" Massen die eine Gesinnungskur brauchen? Menschen wie Sie stehen ja ganz offenbar über Pauschalisierungen nach Nationalität... außer natürlich wenn es um die Deutschen geht. Da trifft es ohnehin die richtigen, gell?

  • MM
    Mirko Malessa

    Zumindest erledigt noch das Ordnungsamt seinen Job. Wem das nicht passt, der soll sich dafuer einsetzen, das es abgeschafft wird.

     

    Frau Sezgin, wenn sie schon zugeben, das sie die Uebersicht verloren haben, dann schreiben sie das bitte gleich am Anfang des Artikels. Danke.

  • K
    Klammer

    Ich bin empört und bewegt.

     

    Aber wenigstens gibt es noch die Nazis über die man sich zum Thema Hass und Meinungsfreiheit äußern kann.

     

    Bei anderen Bevölkerungsgruppen würde es wohl eng, denke ich.

  • K
    keetenheuve

    Die Attraktivität Deutschland ist aber offensichtlich ungebrochen, sie steigt sogar permanent an. Asylaufnahmestellen sind überfüllt, ständig müssen neue Häuser angemietet werden. Neben Roma sind es vor allem Muslime aus muslimischen Ländern, die hier Zuflucht suchen.

    Irgendwas kann also an der Wahrnehmung durch Szegin nicht stimmen.

  • R
    Robert

    Ein sehr guter Kommentar der mir aus dem Herzen spricht und den ich genauso erlebe. Vielen Dank Frau Sezgin!

  • H
    Holger

    Sie haben Recht, Frau Szegin, Sie haben mit jedem einzelnen Wort Recht. Und die z.T. widerwärtigen Kommentare hier bestätigen das zusätzlich. Eine echte Entnazifizierung Deutschlands, das wäre etwas...

  • O
    Oha!

    Wie kommt es, daß ich nach diesem Artikel den Eindruck gewinne, man will mir lauter Nazis in die deutsche Mitbürgerschaft unterjubeln?

    Der Rabbi wurde doch von arabischstämmigen Jugendlichen zusammengeschlagen, oder habe ich neuere Hinweise verpaßt?

    Seit Jahren gibt es frei empfangbare, antisemitische, antidemokratische, intolerante, aufwiegelnde Propaganda-Sendungen aus dem Nahen Osten, die hier in muslimischen Wohnzimmern landen. Deren Wirkung ist für unsere freie, demokratische Gesellschaft ebenso fatal, wie einst die Nazi-Propaganda.

    „Jude“ z.B. ist bei den muslimischen Jungbürgern ein beliebtes “Schimpfwort“.

     

    Daß Muslime in diesem Land -und nicht nur da- zum großen Teil die Nazis 2.0 sind, mit ihrem Antisemitismus, ihrer Schwulenfeindlichkeit, ihrer Demokratiefeindlichkeit, etc. kann doch nicht so schwer zu erkennen sein.

     

    Man ist ja allerhand Blödsinn gewohnt, aber für die taz finde ich so einen Artikel mehr als unwürdig.

  • V
    viccy

    Hallo Frau Sezgin,

     

    zur Erinnerung auch für Sie: V-Leute sind kein Teil des Staates. Es sind "Kriminelle", die für Geld hier und da mit dem Staat zusammenarbeiten (sollen). Wenn die V-Leute das nicht tun, mag man an deren Sinnhaftigkeit zweifeln (mit guten Gründen). Aber deshalb zu schlussfolgern, es gebe - im Staat! - Nazis in Massen, ist etwas weit hergeholt.

     

    V-Leute aus der Rockerszene z.B. sind eben auch Rocker und keine Beamten. Für V-Leute aus der Naziszene gilt nichts anderes.

     

    Im Übrigen, ein Land, das Politiker nicht-deutscher Abstammung an der Spitze in Bund und Ländern hat, dazu eine Frau als Bundeskanzlerin und einen homosexuellen Außenminister - da sind wir doch von Zeiten wie nach ´33 meilenweit entfernt. Oder glauben Sie, da hätten Sie z.B. in einer Zeitung wie z.B. der taz überhaupt nur eine Zeile zu Papier bringen dürfen?

  • A
    Anna

    Der Vollständigkeit halber sollte aber auch erwähnt werden, dass ALG II-Empfänger auch einer Residenzpflicht unterliegen, auch wenn es eine etwas abgeschwächtere Form ist.

     

    Gegen diese Einschränkung von Freizügigkeit scheint sich ja kein Unmut zu formieren.

  • M
    Mustafa

    Frau Sezgin,

    auch ich danke Ihnen für Ihre niedergeschriebene Empörung und die richtige Wortwahl, diese zum Ausdruck zu bringen. Ich teile ihren Aufruf, denn es hat nie im wahrsten Sinne eine Entnazifizierung stattgefunden. Dieses nur als kleine Korrektur. Viele ehem. ranghoge Nazis wurden in den Staatsdienst übernommen und dem Rest des Volkes wurde einfach VERBOTEN Nazi zu sein. Man erzog/erzieht Generationen von Schulkindern in einen Schuldkomplex und betont auch hier das Verbot, Nazi zu sein. Es wäre schön, wenn mal eine wirklich Entnazifizierung stattfinden würde. Ein erster Schritt hierfür könnte sein, dass die Behörde von Frau Böhmer sich nicht dadurch definiert, den "Fremden" dabei zu helfen, sich zu integrieren (sehr positiv formuliert), sondern auch dahingehend arbeitet, der Mehrheitsgesellschaft beizubringen, mit Immigration und Migration umzugehen. Also alles nur eine große Reform. Da ich daran genausowenig glaube wie an den Osterhasen, befürchte ich, dass es nie dazu kommen wird, den rechten Geist im Behörden-Muff zu vertreiben.

  • H
    Harald

    Das tödliche Schmierentheater, daß der VfS in Sachen NSU zum Besten gibt, ist nichts anderes als das Remake zur angeblich 3. RAF Generation, die ja auch nichts anderes, als ein von VfS und GBA gesteuertes Auftragsmordkommando war.

     

    Türkischerseits mag man/frau darüber nur müde lächeln, da können sich die deutschen Dienste noch eine gehörige Scheibe abschneiden, wenn es darum geht, Mordterror gegen Missliebige (z.B. Christen, Juden, Kurden, Journalisten) zu verbreiten.

     

    Anschaulich beschreibt Frau Sezgin das Zusammenwirken deutscher Neonazis mit muslimischen Islamnazis, wenn es darum geht, jüdisches Leben in Deutschland/Österreich zu terrorisieren.

     

    Historisch waren beide Gruppen auf das innigste Verbündete im Trachten der Vernichtung der europäischen Juden. Kein Wunder also, wenn sich die Urenkel von einst wieder am gleichen Strang wiederfinden.

     

    Wobei, einen Unterschied gibt es heute schon: Neonazis hassen vor allem die toten Juden - Islamnazis aber vor allem die Lebenden.

  • M
    @Maroon

    Wie kann ein entflohener Sklave nur so einen Schwachsinn schreiben? Die Türkei war neutral. Einige tausend griechische Juden entkamen den Nazis, weil griechische Widerstandskämpfer sie über Kleinasien nach Palästina ausschifften. Daß die türkischen Behörden damals still hielten, wird ihnen von der einflußreichen Widerstandsikone Manolis Glezos bis heute hoch angerechnet.

  • L
    Leser

    Ich denke auch, dass die "NSU"-Geschichte eher mit Schlamperei und Inkompetenz zu erklären ist. Ich kann nicht glauben, dass Beamte da mit drinstecken.

     

    Abseits von Frau Szegins sicherlich nicht unberechtigter Empörung über die Ermordung ihrer Landsleute durch die "NSU" sollte man jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass ein Gutteil, möglicherweise bereits die meisten der Gewaltverbrechen hierzulande von Türken/Arabern bzw. Moslems begangen werden. Auch Antisemitismus ist in D/Europa mittlerweile mindestens ebenso ein mohammedanisches wie Nazi-Problem.

    Will man also die Verbrechensrate senken und den Antisemitismus wirksam bekämpfen, muss man in der Tat, wie jemand weiter unten bereits schrieb, gerade auch bei den Moslems ansetzen. Z.B. konsequente Abschiebung von Straftätern in ihre Heimatländer, ggf. auch Entzug einer bereits verliehenen Staatsbürgerschaft (in Frankreich bereits möglich) usw.

  • N
    Nebelkerzen-Cleaner

    Das haben Sie wieder gut hingekriegt. Überschrift: "Eine deutsche Nazigroteske" und darunter die Bildunterschrift "Solidarität mit einem Kippa-Flashmob auf dem Ku'damm: Antisemitismus ist ein alltägliches Problem – nicht nur in Berlin" Nicht das Nazis keine Antisemiten wären, aber der letzte widerliche antisemitische Angriff auf einen Rabbi und sein Kind erfolgte leider wieder von einem arabischstämmigen Jugendlichen. Islamkritik ist leider mehr als berechtigt. Guten Morgen, mal langsam aufwachen Frau Sezgin.

  • S
    Struunz

    Werte Frau Sezgin,

     

    nicht alles in einen Topf werfen, denn der Rabbi in Berlin wurde nicht etwa von Nazis zusammengeschlagen, sondern von Muslimen. Genauso wie ein paar Tage später eine Gruppe von jüdischen Schülern von Muslimen beschimpft wurde...

  • S
    Spreekind

    Der "teils gar dahinterstehende Polizei- und Geheimdienstapparat" - was für ein Unfug.

     

    Die Verknüpfung des NSU mit ungarischen Antiziganismus und afrikanischen Flüchtlingsströmen - höchst unverständlich.

     

    Die Tatsache, dass der Berliner Rabbiner nicht von deutschen Neonazis, sondern von arabischstämmigen Jugendlichen angegriffen wurde - unterschlagen.

     

    Danke für diesen sachlichen Kommentar.

  • A
    amkaq

    Vergessen Sie nicht Christy Schwundeck!

     

    http://ak-cs.de/

  • V
    vic

    Das sind keine Premieren, das ist System in Deutschland. Immer noch und schon wieder.

  • K
    Karla

    Frau Sezgin verschweigt geflissentlich, dass es sich bei den Angriffen auf den Berliner Rabbiner um ihre eigenen Glaubensbrüder handelte.

     

    So wie in den meisten anderen Ländern, leider, auch.

     

    Selbstkritik? Sie könnte ja mal bei ihrer eigenen Geschichte anfangen, Stichwort: Minderheiten in der Türkei.

    Oder vielleicht sogar die Grauen Wölfe, die ziemlich unbehelligt, da Türken, durch deutsche Städte marschieren können.

     

    Nazis sind scheiße, da stimme ich Frau Sezgin zu. Aber nicht nur deutsche Nazis, auch türkische!

  • M
    Momo

    In unseren Medien ist bzgl. der Kumpanei unseres Verfassungs-"Schutzes" und der Polizei immer noch von "Pannen", "Kompetenzwirrwar" und "Schlamperei" die Rede. Und der Linksterrorismus und der Islamismus sind laut Verfassungs-"Schutz" und dem weit überwiegenden Teil unserer Medien die angeblich viel größeren Bedrohungen.

  • H
    Helene

    Zum Thema V-Leute möchte ich mal anmerken, dass immer der Eindruck vermittelt wird das das Angestellte vom Staat sind. Nein dass sind einfach Leute, die gegen Geld Informationen geben sollen. Das sagt nichts über deren Gesinnung, Absichten und Qualität der Info etc. aus. Auf diesem Weg wird nur versucht an Infos über Milieus zu kommen, die unserem Land und Staat nicht wohlgesonnen sind und über deren Aktivitäten man auf andere Weise zu wenig erfährt. Das diese Infos nicht richtig sein müssen und schon gar keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben versteht sich sicherlich von selbst. Da könnten auch 140 von 140 V-Leute sein. Es ist nichts mehr als ein Versuch jede Chance zu nutzen deswegen brauch man nicht ständig über die Leute herziehen, die zumindest versuchen Licht ins Dunkel zu bringen.

  • J
    Joachim

    Liebe Frau Hilal Szegin

     

    Danke für den Artikel! Es ist beschämend, aber die Geschichte wiederholt sich scheinbar doch.

    Und ich schäme mich wahrlich und wahrhaftig, für das was schon lange Zeit wieder "Normalzustand" genannt werden kann: Der tägliche Rassismus, Antisemitismus und, und...- oder ganz einfach die Menschenfeindlichkeit von endsolidarisierten Gesellschaften.

    Erinnert sich noch jemand an den unsäglichen Satz eines sogenannten Staatsoberhaupts und gelernten Historikers von: "Der Gnade der der späten Geburt"!?

    Diese "Gnade", die ich, als jetzt 57 jähriger nirgends finden konnte in diesem Land, in das der Zufall mich hineingeboren hat. Zündelsätze wie dieser, gehören mit in das Repertoire rechter Wegbereitung in die Katastrophe.

     

    Nochmals Danke!

  • M
    Muko

    Die Türken waren im 2. Weltkrieg nicht mit den Deutschen verbündet.

     

    "Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bewahrte die Türkei zunächst ihre außenpolitische Neutralität. Erst am 23. Februar 1945 erklärte sie auf der Seite der Alliierten Deutschland und Japan symbolisch den Krieg."

     

    Quelle: Wikipedia

  • MM
    M. Markmann

    Hervorragender Arttikel - wenn alle so wären, würde ich die TAZ glatt abonnieren. Allerdings finden sich auch hier kleinere Ungenauigkeiten, - u. a., es sind nicht nur "mindestens zehn Menschen umgekommen", sondern vorsätzlich, aus antisemitischen und rassistischen Gründen, "ermordet" - worden! Insofern Sprache ein zentrales politisches Instrument ist, sollte hier das Kind doch beim Namen genannt werden! Im übrigen würde eine ernsthaft durchgeführte Entnazifizierung die (wirschafts-)politische Kaste in diesem unserem Lande personell ernsthaft gefährden - das wußten schon die Amis nach dem WK II - also ein frommer Wunsch.

  • A
    andreas

    Nicht zu vergessen die Türkei die seit Jahrzehnten Kurden, Griechen, Armenier systhematisch unterdrückt.

    Nicht von Gruppen oder einzelnen Menschen sondern vor allem weil es Staatsdoktrin ist !!!

     

    Die größten Nationalisten dieser Welt sind aktuell immer noch die Türken...allen voran Herr Erdogan.

     

    P.S. Hat sich der türkische Staat eigentlich schon irgendwann einmal für seine grausame Geschichte entschuldigt ?...ich mein anders als die Deutschen beispeilsweise ?

  • JA
    J.K. aus Ey

    Das ist ja bewundernswert freundlich geschrieben! Nur die Subsumierung unter "Nazis" erscheint mir problematisch und ich frage mich, wie das heutzutage überhaupt noch tragbar ist das zu tun. Es gibt in Deutschland Nationalsozialisten, Deutschland-als-Chef-von-Europa-Sozialisten, außerdem gibt es Faschisten, Rassisten, Antiziganisten, Antisemiten, stumpf aggressives Kampfproletariat, sozial abgestiegene Provokateure (auch in den Medien, großen wie kleinen) und natürlich nach wie vor das devot dienende akademische und nicht-akademische Beamtentum. U.a. Diesen Problemkomplex einfach mit einer weiteren "Entnazifizierung" lösen zu wollen, das erscheint mir zu kurz gegriffen bzw. ein wenig an der Vielfalt der Probleme (mit) der deutschen Bevölkerung vorbeiargumentiert. Mich erinnert das gerade an den alten grünen Spruch gen Migranten: "Lasst uns mit diesen Deutschen nicht allein!" Bei dem was hier passiert, ist Dankbarkeit gegenüber allen angesagt, die da sind und sich hier äußern. Wer dann (verbal) randaliert, gehört klar zur Problemgruppe.

  • H
    Horsti

    Wo ist jetzt der Sinnzusammenhang zwischen Sinti/Roma in der Schweiz, Ausländerfeinden in Ungarn, untergehenden Flüchtlingsbooten im Mittelmeer und einer "Entnazifizierung" in Deutschland?

    Frau Sezgin: Auch wenn es argumentativ recht praktisch erscheint, aber Deutschland ist nicht für Ausländerfeindlichkeit in aller Welt haftbar zu machen.

  • T
    tommy

    Schlechter und einseitiger Artikel, aber Frau Sezgin sieht eben grundsätzlich nur das, was in ihr Weltbild passt, in dem Vertreter der "Mehrheitsgesellschaft" grundsätzlich Täter und zumindest latente Nazis, Angehörige von "Minderheiten" hingegen immer unschuldige Opfer sind.

    Und was den NSU angeht: Da ist wohl einiges falsch gelaufen, aber die taz-Hysterie, bei der einfach so davon ausgegangen wird, dass letzten Endes staatliche Stellen hinter den Morden stecken, trägt auch nicht zur Aufklärung bei. Und wer eine Abschaffung des Verfassungsschutzes fordert, wird sich vielleicht noch wundern...das könnte nach hinten losgehen und Nazis eher noch größere Freiräume verschaffen.

     

    @Die bösen Muslime:

    Sie sind paranoid.

  • AG
    Anton Gorodezky

    "Kann man nicht einfach Klos hinstellen?"

    Soll ich ihnen den Kostenvoranschlag schicken, Frau Sezgin? Das klingt nämlich so, als wären sie gern bereit, den Damen und Herren ihre Lebensweise zu bezahlen.

     

    Möglicherweise haben sie ja ein Grundstück gekauft oder gepachtet. Bieten sie es doch als Unterkunft für "diese Leute" an!

     

    "In Berlin haben junge Männer Ende August einen Rabbiner in Berlin angegriffen, geschlagen, verhöhnt und seine kleine Tochter mit dem Tode bedroht. Während die Offiziellen noch beteuern, dass Berlin „eine weltoffene Metropole, in der wir Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus nicht dulden“ (Klaus Wowereit), kommt heraus, dass Antisemitismus in Berlin an der Tagesordnung ist."

    Aber, aber - in Berlin kommen antisemitisch Beschimpfungen aus zwei Richtungen: aus der islamischen und aus der neonazistischen. Wenn sie allerdings damit ausdrücken wollten, dass nicht nur "Urdeutsche" Faschisten sein können, wieso sagen sie es nicht deutlicher?

     

    Andere Zeitgenossen machen auch solche Aufzählungen. Von Körperverletzungen und Beschimpfungen an Ubahnhöfen und in bestimmten Stadtvierteln, in Kreisligen (da ist die Wahrnehmung interessanterweise auf beiden Seiten sehr unterschiedlich - die einen problematisieren Neonazis und Ausländerfeinde, die anderen Gewalttätigkeiten bei Begegnungen mit arabischen oder türkischen Vereinen) - die könnten auch ewig so weitermachen. Habt ihr deshalb jetzt beide recht?

  • B
    berlinerin

    heute kam mir zu ohren, dass eine "zentrale nazi-datei" eingerichtet werden soll, auf die polizei und verfassungsschutz jeder zeit zugriff haben sollen... was soll dann da drin stehen?? wann die betreffende person von der polizei geschützt und vom verfassungsschutz bezahlt wurde?? wie dem auch sei: guter artikel, dem man allerdings leider vorhalten muss, dass er mehrere dinge über einen kamm schert, die nicht zusammen gehören...

  • K
    knut

    Frau Sezgin sollte mal die unrühmliche Geschichte des DuMont Verlages zu Zeiten des National-Sozialismus (bei dem ihr letztes Buch erschienen ist) auseinandernehmen, bevor sie der deutschen Urbevölkerung wieder Rassismus vorwirft.

     

    Die Artikel von Aksoy und Sezgin zeigen den Weg, den die taz zukünftig gehen will. Mir macht es keinen Spaß mehr die taz beim Bäcker zu kaufen. Das Abo ist schon seit langem gekündigt.

  • L
    Lillian

    ja, so geht es mir auch bei jedem Bericht über gruppenbezogende Menschenfeindlichkeit, sei es gegen Frauen, gegen Muslime, gegen Sinti oder Roma, gegen Schwarze, gegen Jüdinnen...

    Ich habe außerhalb meines Freundeskreises nicht das Gefühl, dass "anders-sein" (als Abweichung des Mainstreams) einfach angenommen wird. Und kaum kommt eine Diskussion zum Thema der Sozialen Ungerechtigkeit oder Menschenfeindlichkeit auf, werde ich als Gutmensch beschimpft.

    Ja, eine Entnazifizierung hat meines Erachtens in der BRD nicht wirklich statt gefunden und muss dringend nachgeholt werden!

  • I
    Ich

    Und wenn man gegen die Nazis mit islamischen Hintergrund vorgehen will wird man selbst als Nazi beschimpft...

  • A
    axel_B

    Das ist genau das,was in Deutschland anscheinend niemandem auffällt : Auch wenn man sich mit Vielem auseinander setzt, die Aufarbeitung der Schuld ist weniger eine finanzielle Frage die die Solidargemeinschaft belastet, sondern eine individuelle und gesellschaftliche , welche sich eigentlich momentan in Zeiten einer deutschen Identitätssuche wieder aufdrängen sollte. Beispiele gefällig? Wer als Opfer des Nazizeít nicht laut vorprischt und aufschreit - wird schlichtweg vergessen (Angehörige von Euthanasieopfer). Das zeigt das im Moment wenig sensibel mit dem umgegangen wird,weil auch die Täter ihrerselbst wegen ein Interesse daran haben sollten.

  • D
    Dan

    "Im Juli feierten mehrere hundert Roma im Schweizer Kanton Wallis eine Hochzeit. Die Einheimischen schäumten. Die Schweizer Presse schrieb über gerechten Volkszorn und hinterlassene „Exkremente“. Worüber sie nicht schrieb, waren die Schüsse auf Wohnwagen und die Hakenkreuzschmierereien."

     

    Wieso wird hier das eine gegen das Andere aufgewogen. Natürlich sind Schüsse und Hakenkreuze auf das schärfste zu verurteilen und gehen überhaupt nicht. Aber es geht auch nicht das irgendwelche Leute, sei es eine Minderheit oder eine Mehrheit, mit 400 Personen ungefragt ein Privatgrundstück okkupiert um dort ein Fest zu feiern.

    Aber wenn das so ist, sehr geehrte Frau Sezgin, haben sie ja auch sicher nichts dagegen wenn ich an meinem nächsten runden Geburtstag mit 50 Leuten bei ihnen in der Wohnung aufkreuze um dort zu feiern. Es wäre auch noch schön, falls sie einen Garten haben, dort noch ein paar extra Dixiklos aufzustellen...

  • F
    flujo

    Danke für den Artikel, sozusagen das Verbalisieren der Sprachlosigkeit angesichts der herrschenden Verhältnisse. Man weiß tatsächlich nicht mehr, wo man anfangen soll mit seiner Fassungslosigkeit angesichts des immer mehr hervorsprudelnden und immer dreisteren Rassismus´, von rechts bis mainstream. Einige Kommentare hier können als bestes Beispiel hierfür gelten.

  • R
    Robicheaux

    Im hessischen Gießen ist (so die Lokalpresse) kürzlich eine Frau mit einem Hakenkreuz-T-Shirt auf dem Wochenmarkt herumspaziert. Als sie deshalb angezeigt wurde, sagte sie, sie habe sich nichts dabei gedacht und das Shirt halt im Schrank hängen gehabt.

     

    So ist das mit dem Faschismus in Deutschland. Man bewahrt in fein ordentlich im Schrank auf und holt in hervor, wenn die Gelegenheit günstig erscheint. Ansonsten hat man sich halt nichts dabei gedacht.

  • F
    Fritz

    Der Muell, die Sztadt vund der Tod.

     

    Verallgemeinerungen helfen niemand und dieser Artikel ist ein Spitzenbeispiel fuer Politik mit der Giesskanne.

  • N
    neubau

    Das Problem wird in den wenigen Kommentaren doch bereits ersichtlich: sag etwas gegen Rechte, und es kommt der "ewige Muselmann" zum Vorschein...

     

    Dass Deutschland, oder viel allgemeiner: "der Westen", die Werte nicht achtet, für die man doch so gerne stehen würde, wird von Tag zu Tag offensichtlicher. Überhaupt von "Pannen" zu sprechen, wo doch staatliche Stellen aktiv mitgearbeitet haben am Terrorismus - das ist der Skandal. Nur: Warum überrascht mich das nicht? Warum scheint mir das ein Faktum zu sein, von dem ich seit langer Zeit wusste?

     

    Linke Spinnereien oder tiefe Einblicke, wenn man der Ansicht ist, dass das größte Problem ist, dass dieser Staat gar kein Interesse an der Bekämpfung rechter Strömungen und rechten Gedankenguts hat?

  • D
    D.J.

    "dass es ein V-Mann war, der dem Zwickauer Trio den Sprengstoff beschaffte"

     

    Käse. Zu der Zeit war er noch nicht V-Mann - absichtliche Verdrehung oder von der Nachrichtenflut überfordert?

    Was soll eigentlich der Hinweis auf die antisalafistische Plakataktion? Bissel demagogisch, oder (nein, nicht die Plakataktion)?

     

    @Maroon

    "Türken, die einzigen wahren Verbündeten Deutschland im 2. Weltkrieg"

     

    Mal in ein Geschichtsbuch schauen und überlegen, was an diesem Satz falsch ist!

     

    Zum NSU-Versagen sämtlicher Behörden: Im Übrigen denke ich, dass die meisten Dinge in der Welt einfacher zu erklären sind als man denkt: Unfähigkeit - selbst bei dem Versuch, die Unfähigkeit zu vertuschen.

  • SW
    Sven Wagner

    Jaja, Rassisten sind immer die anderen, und wenn es gegen Österreicher geht, oder Schwaben, dann ist es kein Rassismus. Warum wird der Wiener Polizist im Dialket zitiert? Bestimmt hat der Rabbiner als Wiener auch solch einen Dialekt, wird aber richtig zitiert. Das verstehe ich nicht. So den Wiener zu zitieren ist wie Türken mit gebrochenem Deutsch zu zitieren. Man sollte sein eigenes Handeln und Denken auch auf unterschwelligen Rassismus kontrollieren. Egal ob es um Roma, Österreicher, Schwaben oder sonstige Gruppen geht.

  • W
    Wertkonservativliberaler

    "Im Juli feierten mehrere hundert Roma im Schweizer Kanton Wallis eine Hochzeit."

     

    Das klingt nach Biedermeier. Die Hintergründe kann man auf schweizerischen Internetseiten nachrecherchieren. Ich zweifele, ob Frau Sezgin begeistert davon wäre, wenn sich ungefragt, ohne ihre Einwilligung als Grundstücksbesitzerin und ohne sanitäre Vorkehrungen eine Hochzeitsgesellschaft mit 150 Campingwagen und mehreren hundert Hochzeitsgästen auf ihrem landwirtschaftlich genutzten Boden niederlässt und sie - nachdem sich die Polizei weigert, ihr zu ihrem Recht zu verhelfen - mit Mühe eine Standmiete aushandeln kann.

     

    "n Berlin haben junge Männer Ende August einen Rabbiner in Berlin angegriffen, geschlagen, verhöhnt und seine kleine Tochter mit dem Tode bedroht. Während die Offiziellen noch beteuern,(...) kommt heraus, dass Antisemitismus in Berlin an der Tagesordnung ist."

     

    Hier wäre es interessant, wenn Frau Sezgin einmal recherchieren würde, welche Tätergruppen für Israel- und Judenfeindlichkeit in Berlin so in Frage kommen, auch angesichts des konkreten Überfalls auf den Rabbiner. Aber sie ist sich ihrer Sache sicher, lautet doch die Überschrift bereits "eine deutsche Nazigroteske".

  • M
    Markus

    Jaja, alle Deutschen sind Nazis und alle Türken Drogendealer und U-Bahn Schläger.

     

    Blablabla

  • A
    AdolfHintermBaum

    Es sieht in diesem Land allgemein etwas chaotisch aus - ob man nun an BER oder NSU oder PISA oder ... denkt. Das hat nichts mit latentem Faschismus zu tun, sondern ganz allgemein mit Verfilzung und Überforderung.

     

    Niemand braucht hier eine Entnazifizierung, eine Entfilzung und Systemerneuerung á la Montesquieu 2.0 sicherlich.

  • DB
    Die bösen Muslime

    Entnazifizierung?

    LOL. In Deutschland ist doch schon längst eine Entmuslimisierung im Gange. Auf uns warten schon die Gaskammern.

  • H
    Hans

    Werte Frau Sezgin,

    ich danke Ihnen für Ihre niedergeschriebene Empörung und kann mich dieser nur anschließen.