Schiffbrüchige in Mikronesien: Hilferuf à la Tom Hanks
Drei Männer stranden auf einer mikronesischen Trauminsel – und machen ganz traditionell auf sich aufmerksam. Mit Erfolg.
Das mikronesische Archipel erstreckt sich über mehr als 2.000 Inseln im Pazifischen Ozean. Die meisten davon sind unbewohnt. Wie Postkartenmotive finden sich so unzählige kleine Sandhaufen im Meer, mit traumhaften, wenn auch eher kurzen Stränden.
An einem solchen waren dort am Wochende drei Mikronesier im Wortsinne gestrandet. Vom Kurs abgekommen, hatten sie keinen Treibstoff mehr und auch keine Funkverbindung. Immerhin war ihr Reiseziel bekannt, dort wurden sie vermisst und eine Rettungsaktion lief an.
Deren Problem war jedoch die schiere Fläche des Suchgebietes. Doch die Schiffbrüchigen waren so gewitzt, ein großes SOS in den Strand ihres Eilandes zu schreiben. Nur so konnten sie von einer Patrouille aus der Luft entdeckt werden. Wie im Film.
Internationale Zusammenarbeit
Wegen Corona und des für die US-amerikanischen und australischen Rettungsteams geltenden Abstandsgebotes war die Bergung allerdings schwierig. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Aktion wurde sie in der Region (circa 2.600 Quadratkilometer) schließlich als gelungene internationale Zusammenarbeit gefeiert.
Angesichts dieser Geschichte könnte man glatt auf Ideen kommen. Vielleicht ist die Flucht vor diesem Jahr 2020 möglich, vor Krankheit, Klimakrise, Kapitalismus. Was, wenn es gelänge, der Erde ein kontinentales SOS einzuschreiben?
Würden Außerirdische den Hilferuf sehen, verstehen und uns von diesem irren Steinbrocken im All retten? Unter Einhaltung interplanetarer Quarantänevorschriften, versteht sich. Unmöglich? Na gut, dann halt doch Revolution vor Ort.
Der Vollständigkeit halber: Welche Bücher die drei auf der einsamen Insel dabei hatten, ist nicht überliefert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Pistorius lässt Scholz den Vortritt
Der beschädigte Kandidat
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Haftbefehl gegen Netanjahu
Begründeter Verdacht für Kriegsverbrechen
Social-Media-Verbot für Jugendliche
Generation Gammelhirn
Krieg in der Ukraine
USA will Ukraine Anti-Personen-Minen liefern