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KommentarSchiff der Superlative

■ Costa Victoria bringt größten Verlust

Das größte europäische Kreuzfahrtschiff, das größte je in Deutschland gebaute Passagierschiff – die Costa Victoria ist für viele Superlative gut. Wahrscheinlich auch für diesen: Der größte je mit dem Bau eines einzigen Schiffes erwirtschaftete Verlust. Mindestens 150 Millionen Mark, das sind 25 Prozent des Gesamtpreises von 600 Millionen Mark, haben die Vulkan-Werften mit dem Bau der Costa Victoria zugesetzt. Und das muß keineswegs das letzte Wort sein. Schließlich liegen mit dem Rohbau des zweiten Costa-Schiffes schon heute weitere 150 Millionen Mark Verlust im Vegesacker Dock. Ob das Schiff überhaupt noch in Bremen weitergebaut wird, ist auch nach der Taufe der Costa Victoria noch völlig offen.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es nicht sogar noch dicker kommt. Sollte sich der Verdacht der EU-Kommission bei ihrer Überprüfung der gewaltigen Landeshilfen für die Vulkan-Werften bestätigen, dann darf die Costa Victoria womöglich auch als Empfängerin der größten illegalen Schiffbausubvention in die Geschichte eingehen.

Mit fast eineinhalb Milliarden Mark bürgt das Land Bremen inzwischen für den hochdefizitären Bremer Schiffbau. Rund die Hälfte der gewaltigen Summe, so sagt selbst Finanzsenator Ulrich Nölle öffentlich, ist wahrscheinlich auf Nimmerwiedersehn verloren. Und fast jede Woche kommen ein paar Millionen dazu. Bremens Werften sind nicht nur gut für Schiffe der Superlative. Was dort seit einem Jahr passiert, erweist sich wohl schon bald auch noch als größter Fehler der Großen Koalition. Dirk Asendorpf

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